Ingo Langner prüft Kai Diekmann und scheint mir nicht viel schlauer zu sein als vorher. Denn für sich selbst nimmt Diekmann in Anspruch, daß seine Religion Privatsache und nichts als Privatsache sei.
Ansonsten ist Dankbarkeit angesagt:
„Die Benedikt-Bibel ist eine Hommage und eine Liebeserklärung des Boulevards an unseren Papst. Wir verdienen mit allen ,Bild‘-Bibeln keinen Cent. Wir sind hier nur der Medienpartner der jeweiligen Verlage. Und wenn die Dank unserer Unterstützung hohe Auflagen erzielen, dann ist das für die katholische Sache doch nicht schlecht. Oder sind Sie da anderer Meinung?“
Natürlich nicht, Herr Diekmann. Das Volk will erzogen, betrogen, belogen sein. Es braucht den dominus, der auf ihm, dem populus reitet. Der mit seinen Gefühlen, mit seiner Lust und mit seiner Empörung spielt. Besser das macht ein rechter Katholik als ein linker Atheist, oder?
11. November 2007
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6 Kommentare:
Die Bild find ich auch scheiße, aber
1.) Mit der Empörung und den Gefühlen der Leute spielen macht fast jede Zeitung an der einen oder anderen Stelle - ja, auch gute, rechtgläubige Autoren "spielen" mit den Gefühlen des Lesers.
2.) ist die Schlußpolemik, bei allem, was man der Bild vorwerfen kann, überzogen und paßt nicht auf Deinen Blog.
Hallo, Phil, nee, da kann ich nichts zurücknehmen.
Bei der B__D hat das eine andere Qualität, eine ganz eigene Stufe von Zynismus und eine andere Reichweite. Selbst wenn ich vielleicht politisch gar nicht so weit weg bin von der B__D - oder vielleicht gerade deshalb.
Ich stamme väterlicherseits aus einer Familie von Land- und Fabrikarbeitern - kein einziger Bürger oder Intellektueller dabei. Aber die B__D kam bei uns nicht ins Haus. Nicht aus politischen Gründen, sondern wegen ihrer schmierigen Aufdringlichkeit, der ganzen sex-and-crime-Atmosphäre, die nicht zum katholischen Geist der Familie passte.
Gut, ist Deine Meinung, genausowenig, wie ich was zurücknehmen kann.
Nebenbei: Buchtitel wie "Die Lüge vom zweiten Hochgebet", "die Häresie der Formlosigkeit" oder auch "Die Alte Messe ist mir lieber" (wenn letzteres auch nicht so schlimm) spielt auch mit der Empörung der Leser.
Ach so: mütterlicherseits waren's Bauern und Handwerker.
Eine B__D habe ich bei meinen Großeltern nie, nie liegen sehen.
Äh momentmal ... ich finde Blöd zwar nicht voll scheiße und hab sie auch mal hin und wieder gelesen (ja ja)und nehme die Primärinhalte halt hin, aber der Satz in dem verlinkten Artikel: "Der Mann tritt für Familie und MENSCHENWÜRDE ein." danach habe ich erbost die Lektüre abgebrochen.
Ja, soll er doch mal machen, und zwar konsequent. Ich habe noch selten einen Bxxdartikel gesehen, der die Menschenwürde NICHT verletzt hätte.
Also hier klaffen doch Wahrnehmungswelten eminent auseinander ...
Ich muß sagen, daß mein Vater sich ab und an die Bild oder die BZ kauft. Warum? Weil er dann weiß, was den einfachen Mann, der zu einem gewissen Teil unsere Kunden ausmacht, so interessiert, empört etc.
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