5. November 2007

Geschichte aus zwei Dörfern

Eine spannende Geschichte von zwei pfälzischen Dörfern erzählt die "Welt", so recht geeignet, mit ein paar Vorurteilen bzgl. katholischer Kirche im Nationalsozialismus aufzuräumen.

Da nimmt man ein paar weit hergeholte und dümmliche Hinführungen ("Ein Dörfchen in der pechschwarzen, gottestreuen Pfalz, das sich zu Hitler bekannte. Ist dies denn nicht nur eine weitere Bestätigung gängiger Bilder? Schließlich predigte Rolf Hochhuth schon vor Jahrzehnten, die Kirche, die katholische zumal, sei der wahre Wegbereiter des Faschismus gewesen. Und passt dazu nicht auch der pompöse katholische Kirchenbau aus den Dreißigerjahren ...") gerne in Kauf.

Dazu passend ein Link auf des Alipius' Posting von zwei Karten aus Erik von Kuehnelt-Leddihns Buch "Freiheit oder Gleichtheit")

Erwähnt werden muß natürlich auch das Buch, das hinter dieser Geschichte steckt: Sein Autor ist Theo Schwarzmüller, sein Titel "Hauenstein gegen Hitler". Details hier.

[Danke für den Hinweis, lieber Herr G. aus G.!]

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe dazu neulich einen Artikel in der Rheinpfalz gelesen. Das ist auf jeden Fall eine äußerst interessante Geschichte, und die Häschtäner dürfen so oder so richtig stolz auf ihr Dorf sein.
Ich kenne aber auch eine ganz gute Geschichte vom katholischen Widerstand in meiner ebenfalls pfälzischen Heimatgemeinde.
Andererseits war mein Großvater protestantisch und hat getan was er konnte, um die Dorfnazis zu nerven, bis hin zu Handgemengen und dubiosen Kontakten in überregionale Widerstandskreise. (Die allerdings nie wirklich geklärt wurden, er starb zu früh). Ich meine, es ist müßig, das konfessionell festzurren zu wollen.
Der eine wurde von dieser Ideologie angesprochen, der andere nicht.
Ich finde es lediglich extrem merkwürdig, dass man sich als Christ den Nazis anschließen wollte , meine aber, dass ich nicht weiß, was ich damals getan hätte - wie es übrigens keiner wissen kann von uns Heutigen - und deshalb besser kein Urteil fällen sollte.

Scipio hat gesagt…

Ja, was den Einzelfall angeht, kann man aus der Distanz, ohne die Einzelheiten, die ganze Geschichte zu kennen, nichts oder wenig sagen. Aus der Ferne sind die dunklen Flecken in den katholischen Gebieten dichter gesät - ohne daß das lupenreine Demokraten gewesen wären. Aber ein bißchen weniger anfällig waren die Katholiken wohl schon, immerhin hatten sie ja noch eine zweite Loyalität(bzw. die erste, und zwei Herren lässt sich nicht so einfach dienen). Die Protestanten mit ihrer staatskirchlichen Tradition und Organisation hatten es da schwerer.

Aber freuen wir uns über jeden, der es geschafft hat zu widerstehen - in meiner Familie waren es auch nicht so viele - und wie Du sagst: Wer weiß, was wir damals und so...