Noch einmal aus Jean Daniélous "Gebet als Quelle christlichen Handelns" (Freiburg: Johannes, 1994, S. 27f):
"Das Gebet als eine schlichte, herzhafte Tat zu betrachten, die ein Mensch zu erledigen hat, damit sein Leben voll und ganz sei, enthebt uns einer ganzen Reihe falsch gestellter Fragen um die Aufrichtigkeit oder Unaufrichtigkeit.
Zur Messe gehen, wenn man nichts für Gott empfindet, ist keineswegs Heuchelei, es ist Glaube. Beten heißt nicht, Gott fühlen. (...)
Es gilt also, die Substanz des Gebets den Wechselfällen unserer Erfahrung und unseres Gefühlslebens zu entziehen, denn das Gebet gründet in etwas, das jenseits solcher Zufälligkeiten liegt: es ist Ausdruck unserer Grundbeziehung zu Gott."
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2 Kommentare:
Diese Worte erinnern mich sehr an jene des Hl. Josemaría ("Im Feuer der Schmiede", Nr. 485):
Hin und wieder sagt mir jemand: Vater, ich fühle mich so lustlos und kalt; bei Übungen der Frömmigkeit, beim Gebet, kommt es mir vor, als führte ich eine Komödie auf...
Diesem Freund - und auch dir, falls du einmal in einer ähnlichen Situation sein solltest - antworte ich: Komödie? Großartig, mein Kind! Spiele sie! Spiele diese Komödie! Der Herr ist der Zuschauer: der Vater, der Sohn, der Heilige Geist... die Allerheiligste Dreifaltigkeit schaut auf uns herab, während wir unsere "Komödie" spielen.
Wie wunderbar ist ein solcher "Auftritt" vor Gott - aus Liebe, um Ihm zu gefallen - gerade dann, wenn einem alles gegen den Strich geht! Ein Spielmann Gottes sein! Wie herrlich: ein solches Beten, lustlos, aber aus Liebe und Selbstverleugnung, nur um Ihn zu erfreuen!
Das heißt wirklich aus Liebe leben...
wieder ein schöner text über das beten! noch mehr davon.
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