11. November 2007
Fürs liturgische Wörterbuch
Liturgische Selbstdementage, die - inkonsistentes Verhalten eines Priesters, Bischofs, und/oder anderer Mitfeiernder einer liturgischen Feier, durch das einander widersprechende Botschaften gegeben werden, z.B. wenn einerseits der Altar mit einem Kuß begrüßt und verabschiedet wird, er andererseits aber auch als Ablageort für liturgische Utensilien benutzt wird, die momentan nicht gebraucht werden, oder wenn zum Sanctus "Heilig, heilig, heilig bist Du, Herr des ganzen Universums" (Gen Rosso) mit Orgelbegleitung in einer Cowboy-Junkies-Version gesungen wird und 15 min später in einer (im Ordo Missae so nicht vorgesehenen) Meditation von einer Kirche geträumt wird, in der jeder Gottesdienst eine emotional erhebende Feier sein soll (oder so ähnlich).
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7 Kommentare:
katholische Selbstdemontage, die - inkonsistentes Verhalten eines jeden Katholiken, durch das einander widersprechende Botschaften gegeben werden, z.B. pinibelst sich an den (natürlich traditionellen) Ritus halten, aber hundert Kilometer zu einer Messe zu fahren, weil man mit seinen Gemeindemitgliedern nicht feiern kann (weil die ja so modern sind). oder wenn man aus Traditionsliebe die Liebe vor der Kirche vor sich herträgt, den gesamten neuen Ritus aber mit Büchern wie "Häresie der Formlosigkeit" niedermacht. Oder, mein Lieblingsbeispiele: das Opus Dei toll finden ("Die sind ja soooo traditionell!"), aber gegen den Dialog mit andersgläubigen sein oder das Kapitel ob der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit im Lumen gentium eine der schlimmsten Folgerungen des V2 finden (letzteres in Zmiraks zweitem Buch zu lesen).
30 Jahre eine immer gleiche, völlig unbeseelte, ja gedankenlose Variante der ordentlichen Form des römischen Ritus.
Ganze Generationen von Kindern sind da schon vorüber- und hinausgezogen. Früher dachte ich, ich könnte da was beeinflussen. Jetzt nicht mehr. Jetzt tut es nur noch weh. Nicht mal so sehr wegen mir, sondern wegen denen, die nichts anderes erleben, die denken, das sei die ganze Liturgie der Kirche. (Und zwar unabhängig von vor- und nachkonziliarer Form der Liturgie.)
War ein persönliches Posting, in allgemeine Form gepackt. Um nicht deutlicher werden zu müssen.
Na ja, ich glaube auch langsam, ich kann nichts mehr beeinflussen, mir tut es nur noch weh, wenn man das Allheilmittel der außergewöhnlichen Form sucht.
I mog di trotzdem, du :)
Ich Dich ja auch. (Da merkt man auch, was es wert es, wenn man schon mal eine Pizza gerecht miteinander geteilt hat. :-))) )
Ich gehe ja auch nur in normale Gottesdienste (= ordentliche Form = neuer Ritus) - es gibt ja keine andern ;-) - aber da gibt es solche und solche. In meiner Heimatpfarrei - dort getauft, geheiratet, die Kinder taufen, zur Kommunion und Firmung gehen lassen, 12 Jahre Pfarrgemeinderat, 15 Jahre Pfarrbrief usw.- nicht als Überheblichkeit gemeint, sondern nur um anzudeuten, daß sie mir wahrlich wichtig und lieb ist - gibt es aber nur solche. Fast ausnahmslos. Und irgendwann wirst Du weich und gehst doch woanders hin. Spätestens wenn Du jede Predigt mindestens dreimal gehört hast. Wortwörtlich und ungelogen.
He he. Ich habe mein Erlebnis vom letzten Familiengottesdienst in meiner Gemeinde auch mal veröffentlicht. Und trotzdem hat man sie gern :)
Ich muß mich bei Dir entschuldigen, scipio: Du als jmd, der seiner Gemeinde treu bleibt, auch wenn diese anscheinend oft schlecht Liturgie feiert, davor kann ich nur Respekt haben. Und dann darf man sich auch mal etwas aufregen ;)
Wie der Franzose sagt: de rien.
Schließ meine Liebste und mich in Dein Nachtgebet ein, damit das mit dem Treusein besser klappt bzw. sich für die Veränderungen, die in der nächsten Zeit in unserer Pfarrei kommen werden, gute Lösungen finden. Gute, nicht solche, die mir gefallen... Ich bete dann zurück - obwohl ich schon mal froh bin, daß Du eine Stelle gefunden hast...
Die besten Grüße nach B! Ich hoffe ja wirklich, daß es nächstes Jahr mit einem Treffen klappt!
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