Lorenz Jäger im faz.net:
"... Und nun fällt auf, welche Rolle in Mosebachs Gedankengang eine nicht- oder nur bedingt europäische liturgische Überlieferung spielt: die der Ostkirche zumal, dann die der äthiopischen und syrischen Christen, schließlich die der äygptischen Kopten. Sie alle erscheinen ihm als Korrektive einer nur europäischen und am Ende nur scholastisch gedeuteten Tradition. Denn bei ihnen fand Mosebach, was die Reformer der Liturgie in den siebziger Jahren bestritten: Eine lebendige Gegenwart der uralten Formen, Gebräuche, Geräte und Gesten des Gottesdienstes. Damit aber auch des inneren Sinns der Liturgie. Und wenn sich die Reformer auf die Urchristen beriefen, bei denen es, wie sie glaubten, zwangloser und mit weniger formalem Aufwand zuging, so konnte Mosebach ihnen entgegenhalten, dass vieles von dem, was ihnen fremd und veraltet, weil bloß gegenreformatorisch erschien, sich im heutigen Orient findet und mit größerer Wahrscheinlichkeit auf die frühe Gemeindepraxis zurückgeht als die neue Form des Gottesdienstes."
Lesenswert.
17. September 2007
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