2. August 2006

"Was soll der Besucher glauben?"



Für sich allein werden Gerhard Richters Bunte Quadrate für den Kölner Dom bestimmt ganz nett, aber man kann mit der Welt schon einmal fragen, ob da nicht letztlich das Bilderverbot aus Richtung J***E in die Richtung der geschaffenen Welt incl. des nach SEinem Bild geschaffenen Menschen ausgedehnt wird - wieder einmal.

"'Die Bilder der Fenster sollen den Besuchern der Kirche zeigen, was sie glauben sollen.' Abt Suger von Saint-Denis hat das gesagt. Vor 900 Jahren. Ist das überholt? Ist es eine Weisheit (oder Weisung) von gestern? Was soll der Besucher glauben, der demnächst im Kölner Dom auf 11 500 Quadrate aus farbigem Glas blickt, die Gerhard Richter als Dekor für das mehr als 100 qm große Fenster im Südquerhaus entwickelt hat? Abstraktion, weil sich die Imagination der Figürlichkeit versagt? Oder weil Glaube etwas Abstraktes ist?

Dieser Ausweg wird von den Kirchen seit langem gewählt. Gegenständlichkeit scheint ihnen kitschverdächtig. Lediglich einem Chagall wurden märchengleiche Bilderfenster zugebilligt..."

2 Kommentare:

Petra hat gesagt…

Ich halte ja abstrakte Kunst in der Kirche (und verm. auch überhaupt) schon seit einiger Zeit für die (möglicherweise neo-gnostisch beeinflusste) Ablehnung der Schöpfung. Vielleicht schreib ich ja mal was darüber...

Scipio hat gesagt…

Auch wenn es vielleicht eher eine gefühlte als gedachte Gnosis ist: jedenfalls haben es Bilder von Menschen schwer, Menschen zu repräsentierten und geschweige denn Gott.

"Eine Rose ist eine Rose ist nicht nur eine Rose ist mehr als eine Rose"