16. August 2004

Geiz ist gottlos



Eine Adveniat-Aktion, die einiges wieder gerade rückt. Ob die beim Volk der Sparer (I'm talkin' 'bout me an' you, babe) auf fruchtbaren Boden fällt? Oremus.

Ist Geiz wirklich geil?

Wir meinen: Nein. Geizhälse stoßen ab. Wer nichts abgibt, bekommt nichts zurück. Wer ist schon gern mit einem Geizkragen befreundet? Geizige Menschen sind oftmals nicht nur mit ihrem Geld knauserig, sondern auch mit ihrer Zeit und mit ihrer Liebe. Bloß alles für sich behalten: Geiz und Gier sind Partner. Geizkrägen sind egozentrisch, auf sich und ihr eigenes kleines Wohlergehen fixiert. Geiz schließt die Sorge um andere aus, stellt die eigene Person in das Zentrum ihres Interesses und Handelns. Geiz ist also ganz und gar nicht geil. Geiz schreckt, schottet und stößt ab.

Geiz ist gottlos.

Wer geizt, gibt nichts. Wer nichts gibt, liebt nichts. Und was ohne Liebe ist, ist ohne Gott: lieblos ist gottlos. Und gottlos ist trostlos.

Geben statt geizen

Geben statt geizen, spenden statt knausern: Teilen ist angesagt. Wer anderen etwas gibt, ist weltoffen und weitblickend. Denn wir leben alle auf dem selben Planeten. Die Probleme anderer können uns nicht gleichgültig sein. Sie fallen auch auf uns zurück. Krasse Ungleichheiten zwischen Nord und Süd bedrohen uns alle. Auch wenn wir knapp bei Kasse sind, weniger Geld zum Ausgeben haben, mehr sparen müssen, leben wir hier in Deutschland vergleichsweise im Luxus. Zwei Euro sind für uns nicht viel, für viele Lateinamerikaner sind sie ihr gesamtes Tageseinkommen.

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