18. Februar 2007

Und bei der Heimkehr ...

... war da der gute Bekannte und Freund aus Jugendtagen, der sich nach 25 Jahren vom Priesteramt suspendieren ließ, weil ihn "die derzeitigen Bedingungen des Priesterberufs ... immer stärker" belasteten, zu denen er "die einseitige Konzentration auf liturgische Aufgaben" zählt.

... fielen die neuen Programmschriften der lokalen diözesanen Bildungshäuser in meine Hände, in der einen unter dem Titel "Durch das Dunkel hindurch" eine gemeinsame Feier der Kar- und Ostertage mit dem Leittext
"Das Licht setzt sich gegen das Dunkel durch, das Leben ist stärker als der Tod, die Liebe überwindet den Streit. Aus dieser Überzeugung feiern Christinnen und Christen Ostern, jedes Jahr aufs Neue."
... fand ich in der Welt am Sonntag den Satz:
"In Goethes 'Faust' galt die Gretchenfrage noch der Religion, heute lautet sie: Wer bin ich?"
... las ich meinen Bernanos weiter, mit seiner Kurzfassung des "Tagebuchs eines Landpfarrers":
"Ich will das Tagebuch eines jungen Priesters schreiben, beim Eintritt in seine Pfarrei. Er denkt sich die unmöglichsten Dinge aus, reißt sich die Beine aus für vier, spinnt unwahrscheinliche Pläne, die natürlich zusammenbrechen, lässt sich mehr oder minder von Trotteln, verdorbenen Weibern oder Schweinehunden übers Ohr hauen, und wenn er dann alles verloren wähnt, wird er dem lieben Gott in eben dem Maß gut gedient haben, in dem er ihm schlechte Dienste erwiesen zu haben glaubt. Seine Naivität wird mit allen Dingen fertig werden und er wird seelenruhig an einem Krebs sterben."
Wie war das mit den Zeichen der Zeit, die wir zu deuten haben?

1 Kommentar:

dilettantus in interrete hat gesagt…

Puu!

Und obwohl ich Bernanos nicht mag, bezieht sich das nicht auf ihn.