27. Februar 2007

Nochmal zwei Minuten mit Eduard Nagel

Immer noch "Machenschaften", immer noch "gewisse Kreise", immer noch "Kampagnen" - aber in Heft 4/2007 zeigt sich Eduard Nagel wieder von seiner vernünftigen Seite (und einer gewissen Prise leicht paternalistischer Herablassung):
"In diesem Heft ist der Brief einer Frau abgedruckt, die bei der Messfeier nach der früheren Fassung des Römischen Ritus ihre Zuflucht sucht. (...) Wir reden ja in solchen Fragen meistens übereinander und häufig gegeneinander; aber es fehlt am Reden miteinander. Oft ist das auch schwierig, weil Verletzungen und Animositäten das Klima vergiftet haben. Vieles ist, auf beiden Seiten, geprägt von Pauschalurteilen und Unterstellungen, häufig auch von Misstrauen. Ein kleiner Vertrauensvorschuss hat genügt, um mit der Frau in ein Gespräch zu kommen. (...) Frau B. findet in der früheren Form des Ritus die geistliche Tiefe, die Stille, die Mystagogie, die im Glauben erfassen lässt, was da geschieht. Gregorianik und Latein spielen dabei eine gewisse Rolle, mehr aber noch ist es ein Handeln des Priesters und ein Verhalten der Gemeinde, das etwas von der Heiligkeit des Geschehens erahnen lässt. Das aber ist kein Privileg der „alten Messe“, und eine breite Wiederzulassung des Ritus von 1962 brächte keineswegs automatisch mehr geistliche Tiefe. (...) Für alle Seiten hilfreich ist die spirituelle Durchdringung der Feier der Eucharistie. Wo sie geschieht, erübrigt sich von selbst ein Großteil der Kritik am heutigen Ordo und das erleichtert zugleich die Gelassenheit und Toleranz gegenüber jenen Menschen, die aus frommer Sehnsucht und nicht um kirchenpolitischer Ziele willen am Ritus von 1962 hängen, meint Ihr Eduard Nagel" (Quelle)
In aller Kürze: Geistliche Tiefe, Erfahrung des heiligen Geschehen, angemessenes Verhalten der Gemeinde sind keine Privilegien des Mess-Ordo von 1962 und seiner Liebhaber. Gewiß nicht.

Aber leider und allzu oft habe ich eine Verlotterung der "neuen" Messe erlebt, die mich zweifeln lässt, ob da nicht doch auch "interne Konstruktionsfehler" existieren. Und wer in die Gemeinden geht, erlebt ja, wie weit wir sind mit der "spirituellen Durchdringung".

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