24. Februar 2003

Fürs Leben lernen/lesen!

Gütig sein, weil jede/r von uns auf Güte angewiesen ist und weil das Leben sowieso schon schwierig genug ist, weil jede/r mit seinen eigenen Dämonen, Ahnen, Erinnerungen, Ängsten, Versuchungen kämpft.

Die Gedichte des hier schon mehrfach erwähnten Robert Frost habe ich in den letzten Tagen als eine Sehschule der Güte entdeckt, die nur weiterempfehlen kann. Genuß - am englischen Text und an der hervorragenden, weil durchgehend gelungenen deutschen Übersetzung von Lars Vollert - verbindet sich mit einer tief humanen Perspektive auf Menschen und Welt; das Prädikat "Katharsis", die Reinigung der Leidenschaften und Gefühle durch Nacherleben edler Handlungen in einem Kunstwerk (Aristoteles möge mir verzeihen für diese hemdsärmelige Definition, aber ich habe keine Lust, jetzt um 11 Uhr nachts auch noch die Poetik nachzuschlagen...), ist nicht zu weit hergeholt. Frost selbst sagt es bescheidener: Er wollte Gedichte schaffen "that will be hard to get rid of", die man also nur schwer loswerden könnte.

Dazu gehören für mich auf jeden Fall Gedichte wie der "Tod des Tagelöhners", "Birken" und "Maple", das ich leider im Web nicht gefunden habe. Lest selbst.

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