Remix 1517?
Ist der Protestantismus "im Grunde nichts anderes als ein nicht lizenzierter Remix des Katholizismus", wie Peter Mühlbauer auf heise.de meint?
Nachkonziliar sieht die katholische Kirche die anderen christlichen und kirchlichen Gemeinschaften nicht einfach als auf dem Weg des "Rip, Mix & Burn" oder gar des "Beg, Borrow, or Steal" erzeugte "Raubkopien" ihrer selbst. Ginge es aber um einen einfachen Remix, fehlte nur die "Lizenz" - dann wäre die Trennung der Kirche, die Nicht-Wiederherstellung der Einheit nicht zu rechtfertigen, vor GOtt nicht und den Menschen nicht.
Um im Bild zu bleiben: Ja, es gibt die lizenzierten Remixes, und zwar zuhauf. Bekannt sind zum Beispiel diejenigen des Franziskus oder des Ignatius, die des Benedikt und des Vinzenz von Paul. Nachlesen kann ein jeder diejenigen des Augustinus und des Thomas, des Karl und des Hans Urs, obwohl es wegen ihrer Lizenzfähigheit gelegentlich Fragen gibt. Jüngere Remixes sind z.B. die des Joseph und der Chiara , des Luigi und des Josemaria. Es gibt die unauffälligen und unvermeidlichen, die weniger gelungenen und die vielleicht doch noch gelingenden - meinen, Deinen und Ihren zum Beispiel.
Nicht gelungene Remixes, solche, die nicht nur das Ganze neu gruppieren, sondern wichtige Leitmotive, Zentralpartien, Instrumentierungen aufs Minimum zurückfahren oder ganz verschwinden lassen - das wären dann jene, denen die Lizenz verweigert wurde und wird. Nicht willkürlich, sondern nach genauem Hinhören und Hinschauen und Beobachten der Früchte - hoffentlich zumindest: Sonst, lieber Papst, lieber Bischof, liebe Professoren der Sorbonne und Mitarbeiter der Glaubenskommissionen und -kongregationen, sonst gnade euch Gott!
Daß in solchen nicht-lizenzierten Remixes bestimmte Themen und Melodien stärker hervorklingen und faszinieren - ohne Frage: Der konsequente Pazifismus der Zeugen Jehovas, der apostolische Einsatz der Letzten-Tags-Heiligen, oder unverfänglicher: die Liebe zum Wort Gottes und zur Heiligen Liturgie bei den getrennten Schwestern und Brüdern des Westens und Ostens ist bewundernswert, und die Una Sancta et Catholica - und das heißt natürlich: auch wir, auch ich - wird sich immer fragen und auch eschatologisch, vom richtenden HErrn nämlich, fragen lassen müssen, warum sie selber diese Einsichten, diese Taten, diese Zeugnisse nicht oder nur schwach gelebt hat.
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2 Kommentare:
An diesem Punkt trägt die Analogie nicht mehr. Also sag' ich es als Katholik ganz offen: Offizieller Lizenzverteiler ist hienieden das Lehramt.
Nicht immer sofort, nicht immer unfehlbar, nicht immer ohne Hilfe von Seiten des "sensus fidelium", nicht immer schmerzlos.
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