13. Februar 2006

Von den Kriegen

"Die Seiten des Neuen Testaments in der Nachttischschublade kleben druckfrisch aneinander, weil nie jemand versucht hat, das in falsches Leder gebundene Buch zu öffnen." - Was Carolin Emcke da in einem rumänischen Hotel beobachtet hat, ist noch eine der harmlosesten Erfahrungen auf ihren Exkursionen, gilt aber mutatis mutandis auch von den anderen Rändern der menschlichen Welt.

Lob für ihr Buch "Von den Kriegen" gab es beim Ersterscheinen reichlich (z.B. hier, hier und hier); die Taschenbuchausgabe habe ich in den letzten Tagen gelesen und kann es nur weiterempfehlen: Denn das Buch ist nicht nur höchst lesbar, sondern unbedingt lesenswert, da es die Kriegsgebiete der Welt aus der abstrakten Ferne in beunruhigende Nähe bringt, in die Nähe zwischen Mensch und Mensch. Emcke hat einen bescheidenen, fragenden, fast kammerartig-intimen Ton gefunden, mit dem sie über ihre Begegnungen und Erlebnisse berichtet.

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