Lovely Lady, Schöne Frau, Queen of the New Year
Die NY Times brachte am 30. Dezember einen Artikel über Aaron Nevilles Christmette:
"On Wednesday night, Mr. Neville, in a brown leather jacket and with a silver St. Jude medal dangling from his ear, arrived for the service with Joel, his wife of 45 years. As the Rev. Michael Amesse, the church's pastor, dimmed the lights, all eyes were fixed on the three glowing Christmas trees surrounded by poinsettias.
Amid the aroma of incense and a group of children holding candles, Mr. Neville quietly stood and began to sing 'O Holy Night' a cappella. The congregation nodded to one another: 'Brother Aaron' had decided to bless their church with his angelic voice. A little later in the service, he sat at an old piano and played 'Lovely Lady Dressed in Blue', the Roman Catholic poem that inspired him to sign up for the drug rehabilitation program at DePaul Hospital here more than 20 years ago. He says he has been substance free ever since."
Es scheint, daß Maria keine Berührungsängste gegenüber religiösem oder säkularem Kitsch kennt, sei er auch noch so spirituell unkorrekt. Aaron Neville hat davon profitiert, genau so wie der englische Ex-Kommunist und Nachkriegs-Konvertit Douglas Hyde, an dessen Autobiographie (Anders als ich glaubte.- Freiburg: Herder, 1957) ich bei Nevilles Geschichte denken musste.
Hyde schreibt über seine Bekehrung (S. 188):
"Als ich mich vergewissert hatte, daß niemand in der Nähe war, schlich ich, fast einem geprügelten Hund gleich, den Mittelgang hinunter ... Nach vorn, dann linksum, tat ein paar Münzen in den Opferstock, zündete eine Kerze an, kniete auf dem Schemel nieder - und versuchte, zur Mutter Gottes zu beten. Jetzt war schon alles gehupft wie gesprungen, sagten die beiden Stimmen gleichzeitig. Wenn du dich dem Aberglauben ergibst und zu jemandem betest, der nicht da ist, kannst du auch ruhig noch einen Schritt weitergehen und zu einer Statue beten, basta.
Wie betete man zur Mutter Gottes? Ich wußte es nicht. Betete man zu ihr oder durch sie, indem man sie als Vermittlerin anrief; blickte man die Statue an, um die Wirklichkeit, die dahinter stand, zu sehen, oder richtete man seine Woerte nur an die Statue? Auch das wußte ich nicht.
Ich versuchte, mich eines Gebetes zu ihr aus der mittelalterlichen literatur zu entsinnen oder an etwas aus den Gedichten Chestertons oder Bellocs. Mein Kopf war leer. Die Kerze zischte und flackerte, wurde kleiner und kleiner, aber es kamen keine Worte.
Schließlich hörte ich mich etwas murmeln, was anfangs ganz passend schien, dann aber erstarb, weil es jämmerlich ungeeignet wurde. Aber das war gleichgültig. Ich wußte, mein Suchen hatte ein Ende. Ich hatte nicht zu Nichts gesprochen.
Draußen vor der Kirche versuche ich, mich der Worte zu erinnern, die ich gesprochen hatte, und lachte fast, als sie mir wieder einfielen. Es waren die eines Tanzschlagers aus den zwanziger Jahren, von dem ich als Junge eine Schallplattenaufnahme gekauft hatte:
'O süße, schöne Frau, sei gut,
O Frau, sei gut zu mir.'"
In diesem Sinne seien IHR die Zeilen aus einem Lied von Deacon Blue gewidmet:
"Oh you`re so young
And you know so much
And my mind`s not made up
About the way forward
And now my heart
You know these things
My name for you
Is Queen of the New Year"
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