30. September 2007

Buchhandlungen

In den Staaten glänzt ja wirklich vieles, ohne daß es mehr Gold gäbe als bei uns. Aber so große, gut bestückte Buchhandlungen wie hier sieht man in Deutschland kaum. Gut, jetzt war ich natürlich an der Ostküste, und nicht irgendwo in der Prärie. Aber auch unsere Bücherstädte Frankfurt und München haben m.W. keinen Laden, wie der Barnes & Noble am Rittenhouse Square in Philadelphia Center City einer ist.

Homecoming (oder wie heißt das hier, wo ich bin?)

Schön, daß jetzt langsam wieder alle auftauchen, Fono und Martin und Petra. Und ich sitze auch gerade hier am Newark Liberty Airport und warte auf den Heimflug ins Vaterland. Und komme zum ersten Mal heute dazu, des Sonntages zu gedenken und mein Herz zu erheben (wenn man von der Bible Study in einem christlichen Radiosender absieht, in der die ersten zwei Kapitel des Lukasevangeliums vorgelesen wurden).

26. September 2007

Christliche Kunst

Keine Ahnung, ob die Bilder/Gemälde von Jim Janknegt große Kunst sind oder nicht. Das sollen andere für mich entscheiden.

Aber immerhin versucht er es. Oder auf amerikanisch:

He finds himself "devoted to re-establishing painting that can be called Christian in the great tradition of the Church before the reformation and the outburst of iconoclasm changed the world of art forever."

Immer diese Amerikaner

Schon interessant, wie unbefangen die Amerikaner mit Religion umgehen...

Natürlich macht die Stadtführung durch Philadelphia in der episkopalen St. Peter's Church und in "unserer" St. Peter & Paul Cathedral Basilica Station, natürlich redet der Guide von der Messe von JPII draußen auf dem großen Platz vor über einer Million Menschen, damals, 1979, und natürlich erwähnt er, daß Benedikt XVI. vielleicht nächstes Jahr in die U.S. of A. kommen wird. Da macht es nichts, wenn er nicht weiß, daß er es in der Mehrzahl mit durchsäkularisierten Europäern zu tun hat, die in größeren Gruppen über Religion, Gläubig- und Kirchlichkeit eher lächeln als irgendwelche Sympathien zuzugeben.

(Als ich Weihwasser nahm, sprach mich eine amerikanische Kollegin gleich an, ob ich denn schon mal in Rom gewesen sei, im Petersdom, der sei ja riesig und so erhebend... )

Nichtdiskriminierung a la française (et européenne?)

"Wenn ich mich als Journalist bei der [katholischen Zeitschrift] Famille Chrétienne bewerbe, hat man nicht das Recht, von mir zu fordern, daß ich katholisch bin?"

Die Antwort von M. Louis Schweitzer, dem Leiter der Halde (La Haute Autorité de Lutte contre les Discriminations et pour l’Egalité): "In Frankreich: Nein."

Denis Sureau nennt diese Antwort "klar - und beunruhigend".

23. September 2007

Prophezeiung

Wetten, dass das neue Buch von Charles Taylor "A Secular Age" ein Klassiker wird?

22. September 2007

Reiselektuere

Meine Reiselektuere ist - eher zufaellig - der genial komische Roman "Catch 22" von Joseph Heller, eines der Buecher, bei denen man sich fragt, warum man sie erst so spaet liest...

Solche Buecher helfen einem, die Wirklichkeit leichter zu nehmen, z.B. jene Story, die ich gerade bei SpOn las, von jenem lesbischen Paar in Australien, das nach kuenstlicher Befruchtung statt einem Kind eine Zwillingsgeburt erlitt und jetzt - logischerweise - auf Schadenersatz klagt.

"Die beiden Frauen fordern 245.500 Euro Schadenersatz für die zusätzlichen Kosten der zweiten Tochter.

Den Schadenersatz hat das Paar auch deshalb so hoch angesetzt, weil es das Mädchen auf eine Privatschule schicken möchte und die Gebühren dementsprechend hoch sind, teilte ein Gericht in Canberra mit.

Vor der künstlichen Befruchtung im Jahr 2003 hätten sie ihrem Arzt klar zu verstehen gegeben, dass sie nur ein Baby wünschten, begründeten die Frauen ihre Klage. In der Einverständniserklärung sei extra darauf hingewiesen worden, dass lediglich ein Embryo eingepflanzt werden solle. Die Geburt der zwei Kinder hätte die Beziehung der beiden schwer belastet..."

Tja, so kann es gehen. Wieso hat den beiden keiner gesagt, dass das Leben keine grosse Wunscherfuellungsmaschine ist...

i thank you god

ee cummings liest selber zwei Gedichte und ein Stueck seiner nonlectures:



(via more last than star - Thank you, Dylan)

19. September 2007

Öffentlichkeit, Kardinal und Kunst

Natürlich ist es eigentlich ein Grund zur Freude, daß Kardinal Meisner ohne all die politische Korrektheit auskommt und statt eines gerissenen, sich wie ein Fisch im Wasser der säkularisierten Öffentlichkeit bewegenden, TV-kompatiblen Klerikers ein "schlichter, alter Mann" geblieben ist.

Und wofür brauchen wir eigentlich den öffentlichen Raum, wo offiziell jeder sagen darf, was er will (solange er nicht gegen Gesetze verstößt), eine freiheitliche Öffentlichkeit, deren wir uns rühmen und auf die wir zu Recht stolz sind nach zwei deutschen Diktaturen - dann bekommt doch jeder den Mund verboten, dessen Meinung zur Verbindung von Kultur und Kultus einem Herrn Westerwelle, dem Zentralkomitee mancher Deutscher Katholiken und anderen beamteten oder quasi-beamteten Für-andere-Sprechern nicht passt

Das über das Drumherum.

Kardinal Meisner hat ja heute in der FAZ klar gestellt, was er eigentlich meinte oder sagen wollte. Und was ihm imho schlicht nicht geglückt ist in seinem Satz über Ritualismus und Entartung. Denn wir bezeichnen doch auch sonst nicht alles, was nicht wir ohne ausdrücklichen Gottesbezug (oder gar ausdrücklich ohne diesen) als "entartet".

Natürlich könnte man argumentieren, daß Kunst zu ihrer Vollendung kommt, wenn sie sich in den Dienst der Gottesverehrung stellt, genau wie z.B. die Fähigkeit des Menschen zur Sprache. Aber nicht jede Kunst ist entartet oder schwer geschädigt, wenn sie für jetzt oder überhaupt darauf verzichtet. Oder gar schon, wenn sie sich nicht als Sakralkunst versteht. (Und schon gar nicht bereits, wenn sie nicht figürlich ist, sondern abstrakt...)

Wollen wir ernsthaft die Vokabel "entartet" überall dort einsetzen, wo Menschen und Menschliches sich und ihr Höchstes nicht verwirklichen?

--- Schluß - jetzt geht es in den Flieger. Gehabt Euch wohl!

17. September 2007

Leerer Stuhl im Himmel

„Wenn ich jemals eine Heilige werde – dann ganz gewiss eine ,Heilige der Dunkelheit‘. Ich werde fortwährend im Himmel fehlen – um für jene ein Licht zu entzünden, die auf Erden in Dunkelheit leben.“

So Mutter Teresa. (Aus dem Artikel von Leo-M. Maasburg)

Westward ho!


Ich bin zwar noch einen Tag im Lande, aber ich kündige schon mal an, daß für den Rest des Monats hier nicht viel geschehen wird. (Oder mindestens kann ich nichts versprechen.)

Die römische Liturgie und ihre Verbündeten

Lorenz Jäger im faz.net:

"... Und nun fällt auf, welche Rolle in Mosebachs Gedankengang eine nicht- oder nur bedingt europäische liturgische Überlieferung spielt: die der Ostkirche zumal, dann die der äthiopischen und syrischen Christen, schließlich die der äygptischen Kopten. Sie alle erscheinen ihm als Korrektive einer nur europäischen und am Ende nur scholastisch gedeuteten Tradition. Denn bei ihnen fand Mosebach, was die Reformer der Liturgie in den siebziger Jahren bestritten: Eine lebendige Gegenwart der uralten Formen, Gebräuche, Geräte und Gesten des Gottesdienstes. Damit aber auch des inneren Sinns der Liturgie. Und wenn sich die Reformer auf die Urchristen beriefen, bei denen es, wie sie glaubten, zwangloser und mit weniger formalem Aufwand zuging, so konnte Mosebach ihnen entgegenhalten, dass vieles von dem, was ihnen fremd und veraltet, weil bloß gegenreformatorisch erschien, sich im heutigen Orient findet und mit größerer Wahrscheinlichkeit auf die frühe Gemeindepraxis zurückgeht als die neue Form des Gottesdienstes."

Lesenswert.

16. September 2007

Kardinalsschelte (wieder mal)

Nils Minkmar (in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung) verteidigt den Kardinal gegen sich selbst, und irgendwie auch gegen die, die nur Pawlowsche Reizworte brauchen, um loszuschimpfen. Ein Meisner nimmt nun einmal nicht ungestraft Worte in den Mund, die bei anderen Kollegen überhaupt keiner wahrnimmt.

Meisner-Äußerungen“ widerlegen den Irrglauben, dass die katholische Kirche eine Art tibetisch-kalifornischer Meditationsclub sein könnte, unter dessen Regenbogenzelt Paulo Coelho, Oprah Winfrey und der Dalai Lama barfuß zum Tamburin tanzen.

Meisner sollte zu seiner Bösartigkeit stehen. Er müsste sagen: Wir sind nicht die älteste funktionierende Institution der Welt geworden, weil wir so kuschelig sind. Alle sind heute immerzu nett, sollte Meisner sagen, ich nicht. Weil das Leben und der Tod und die Dinge, an die wir Katholiken glauben, sich nach anderen Maßstäben richten als nach dem, was Leute so finden. Ich bekleide ein Amt, in dem seit Jahrhunderten spirituelle und weltliche Kraftlinien zusammenlaufen, da werde ich, das sollte Meisner mal sagen, so reden dürfen, wie es mir passt, das Kölner Bistum ist doch kein Seminar. Ich rede, ihr hört zu, das ist hier die Regel.

Abgesehen davon glaube ich nicht, daß die Gleichung des Kardinals (Kultur - Kultus = Entartet) so einfach aufgeht...

15. September 2007

Das Besondere an Greg House

Von Dr. Carlo Valerio Bellieni, einem Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben, kommt in einem Zenit-Artikel Lob für Dr. House:

House "doesn't follow the crowd when it comes to ethical relativism in medicine -- the autonomy of the patient, the doctor as a 'provider of a service' that has lost the ability to give moral judgments on the practice of medicine," Bellieni continued.

The pontifical academy member explained: "He speaks harshly with his patients to persuade them to accept a cure, not to give in to their wishes. He knows that there exists a good medical practice and a mistaken one and he wants his patients to choose the good one. But also because in the patient's answer he is trying to find an answer for himself."

Bellieni said this "is much better than those who leave the patient alone in the face of a diagnosis of words and numbers, only 'free' to choose to live or die."

He explained: "To put it another way, the writers of the series paradoxically seem to tell us that often words, and certain sweet and pious expressions that are fashionable, serve to cover up distance between persons.

"This is wonderfully underlined by the soundtrack, full of music with a religious tone or that shows the dissatisfaction of a life without meaning, like 'Desire' by Ryan Adams or 'Hallelujah' by Jeff Buckley."

"We observe two clear points by the creators of the series," continued Bellieni. "First, that the doctor is not a 'provider of a service' to whom every request is equal, but he knows how to recognize a good answer from an evil answer and how to find the strength to not give them the latter.

"Second, the doctor-patient relationship is never a one-way street: There is not only the one who gives, the doctor, and one who receives, the patient, but the doctor either finds himself in the position to learn strength from the patient, his way of communicating and his hidden signals … or he gives an ineffective treatment."

"House," Bellieni explained, "goes to the depressed manager who is waiting to be placed on the heart transplant list and screams at him saying 'Do you want to live? Tell me, because I don't know if I do!' and he doesn't do this so he will write a 'living will,' but to reawaken in him, and in himself, a love for life.

"House is certainly not a saint and he sometimes makes bad moral choices. But if he were a saint, would it be so surprising to hear him cry out, as sometimes happens, against drugs or incestuous sex or in vitro fertilization?
"

Sentire cum ecclesia

Sie steht immer unterm Kreuz, die Mutter. Aber heute denken wir besonders daran:

Stabat mater dolorosa
juxta Crucem lacrimosa,
dum pendebat Filius.

Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.

Cujus animam gementem,
contristatam et dolentem,
pertransivit gladius.

Durch die Seele voller Trauer,
seufzend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.

O quam tristis et afflicta
fuit illa benedicta
Mater Unigeniti.

Welch ein Weh der Auserkor'nen,
da sie sah den Eingebor'nen,
wie er mit dem Tode rang.

Quae moerebat et dolebat,
Pia Mater cum videbat
Nati poenas incliti.

Angst und Trauer, Qual und Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.

Quis est homo qui non fleret,
Matrem Christi si videret
in tanto supplicio?

Wer könnt' ohne Tränen sehen,
Christi Mutter also stehen
in so tiefen Jammers Not?

Quis non posset contristari,
Christi Matrem contemplari
dolentem cum Filio?

Wer nicht mit der Mutter weinen,
seinen Schmerz mit ihrem einen,
leidend bei des Sohnes Tod?

Pro peccatis suae gentis
vidit Jesum in tormentis
et flagellis subditum.

Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie Jesus Marter dulden,
Geisseln, Dornen, Spott und Hohn.

Vidit suum dulcem natum
moriendo desolatum,
dum emisit spiritum.

Sah ihn trostlos und verlassen
an dem blut'gen Kreuz erblassen,
ihren lieben, einz'gen Sohn.

Eia Mater, fons amoris,
me sentire vim doloris
fac, ut tecum lugeam.

Gib, o Mutter, Born der Liebe,
dass ich mich mit dir betrübe,
dass ich fühl die Schmerzen dein.

Fac ut ardeat cor meum
in amando Christum Deum,
ut sibi complaceam.

Dass mein Herz von Lieb' entbrenne,
dass ich nur noch Jesu kenne,
dass ich liebe Gott allein.

Sancta mater, istud agas,
crucifixi fige plagas
cordi meo valide.

Heil'ge Mutter, drück die Wunden,
die dein Sohn am Kreuz empfunden,
tief in meine Seele ein.

Tui nati vulnerati,
tam dignati pro me pati,
poenas mecum divide.

Ach, das Blut, das Er vergossen,
ist für mich dahingeflossen;
lass mich teilen Seine Pein.

Fac me tecum pie flere,
crucifixo condolere,
donec ego vixero.

Lass mit dir mich herzlich weinen,
ganz mit Jesu Leid vereinen,
solang hier mein Leben währt.

Iuxta crucem tecum stare,
et me tibi sociare
in planctu desidero.

Unterm Kreuz mit dir zu stehen,
dort zu teilen deine Wehen,
ist es, was mein Herz begehrt.

Virgo virginum praeclara,
mihi iam non sis amara:
fac me tecum plangere.

O du Jungfrau der Jungfrauen,
woll'st in Gnaden mich anschauen,
lass mich teilen deinen Schmerz.

Fac ut portem Christi mortem,
passionis fac consortem,
et plagas recolere.

Lass mich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
fühlen wie dein Mutterherz.

Fac me plagis vulnerari,
fac me cruce inebriari,
et cruore Filii.

Mach, am Kreuze hingesunken,
mich von Christi Blute trunken
und von seinen Wunden wund.

Inflammatus et accensus
per te, Virgo, sim defensus
in die iudicii

Daß mein Herz, von Lieb entzündet,
Gnade im Gerichte findet,
sei du meine Schützerin.

Christe, cum sit hinc exire,
da per matrem me venire
ad palmam victoriae.

Christus, um der Mutter Leiden,
gib mir einst des Sieges Freuden,
nach des Erdenlebens Streit.

Quando corpus morietur,
fac ut animae donetur
Paradisi gloria.

Jesus, wann mein Leib wird sterben,
lass dann meine Seele erben
deines Himmels Seligkeit.

14. September 2007

Gerühmt muß werden...

"Nos autem gloriari oportet, in cruce Domini nostri Iesu Christi: in quo est salus, vita, et resurrectio nostra. Per quem salvati, et liberati sumus."

"Wir aber - rühmen müssen wir uns im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus: In ihm ist Heil, Leben und unsere Auferstehung. Durch ihn sind wir gerettet und befreit."

Mit diesem Introitus-Vers beginnt nicht nur die Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag, sondern auch die des Festes der Kreuzerhöhung, das wir heute feiern.

Leicht dahin gesagt, auch leicht ausgelassen ist dieser Vers. Aber schwer einzulösen, wenn die Stunden, oder auch nur die Minuten und Augenblicke dafür kommen. Doch, auf der anderen Seite, man kann sich ja schon mal darauf vorbereiten. Mental und spirituell.

13. September 2007

So ein "Ein"

Annette Schavan: "Ich habe immer gesagt: 'Ein Stichtag ist wichtig' - wobei ich 'ein' betone." (Quelle: welt.de)

"Ein" wie "irgendein".
Oder auch wie "einmal ein anderer".
Oder wie "wenn wir es mit Mehrheit beschließen, ein neuer".

Jedenfalls nicht wie "ein einziger".
Und schon gar nicht wie "ein und der selbe".

Ein Hoch auf die "Gewissensentscheidungen", gerade auch beim Gebrauch von Alltagsvokabeln.

12. September 2007

So sind wir halt

"Niemand lebt als vollkommener Christ. In meinem Leben habe ich dumme Jesuiten kennen gelernt und verwirrte Dominikaner, stolze Kapuziner, reiche Franziskaner und Salesianer, die keine kleinen Kinder ausstehen können. Ich habe erbarmungslose Schwestern vom Göttlichen Erbarmen getroffen, Missionarinnen der Nächstenliebe ohne Liebe und alberne Töchter der Weisheit."

"No one lives the Christian life perfectly. In my life I've known dumb Jesuits, confused Dominicans, proud Capuchins, rich Franciscans, and Salesians who can't stand small children. I've known merciless sisters of Mercy and uncharitable missionaries of Charity and foolish Daughters of Wisdom."


Fr. Benedict Groeschel via Happy Catholic.

11. September 2007

Christenmenschen, Weltbürger, Erinnerer

Die einen schreiben 190 Seiten über sich, bevor sie sich endgültig Büchern über Jesus widmen; die anderen fangen bei 640 Seiten an und setzen 624 Seiten drauf. Und sind noch nicht am Ende.

Nine Eleven

Heute morgen brach über der Frankfurter Skyline der Himmel auf und hüllte die Türme in einen hellen Dunst. Für mich in memoriam - nicht der beiden zerstörten Türme in Manhattan, sondern all jener, die darin umkamen.

Nächste Woche werde ich bei guten Freunden sein, mit denen ich einen unvergesslichen Abend im "Windows on the World" verbracht habe, ziemlich genau vor acht Jahren, mit dem Lichterteppich von Greater NY unter uns bis an den Horizont. P. hat zwei Jahre später von der Wohnung in Brooklyn Heights aus das zweite Flugzeug einschlagen sehen.

Beim Landeanflug auf Newark werde ich versuchen, einen Blick auf Manhattan zu erhaschen und jene nicht mehr vorhandenen Türme zu sehen.

taz, respektvoll

Die zeitgemäße Unzeitgemäßheit von Papst und Kirche.

Walker, Bob and I

... proudly present:

The All-too-terranean Homesick Blues.

10. September 2007

Nicht nur an die Österreicher

"Jesus hat Johannes eine brennende und leuchtende Lampe genannt (vgl. Joh 5,35). Seid auch ihr solche Lampen! Lasst euer Licht hineinleuchten in unsere Gesellschaft, in die Politik, in die Welt der Wirtschaft, in die Welt der Kultur und der Forschung. Wenn es auch nur ein kleines Licht sein mag inmitten vieler Irrlichter, so bekommt es seine Kraft und seinen Glanz doch von dem großen Morgenstern, dem auferstandenen Christus, dessen Licht leuchtet, durch uns leuchten will, und das nicht untergehen wird." (B16 in Mariazell - Zenit)

"Wer die heilige Kommunion empfangen hat, trägt jetzt den auferstandenen Herrn in besonderer Weise in sich. Wie Maria ihn in Ihrem Schoß trug – ein wehrloses kleines Menschenwesen, ganz auf die Liebe der Mutter angewiesen –, so hat sich Jesus Christus in der Gestalt des Brotes uns anvertraut, liebe Schwestern und Brüder.

Lieben wir diesen Jesus, der sich uns so ganz in die Hand gibt! Lieben wir ihn, wie Maria ihn geliebt hat! Und tragen wir ihn zu den Menschen, wie Maria ihn zu Elisabeth getragen und dort Jubel und Freude ausgelöst hat! Maria hat dem Wort Gottes einen menschlichen Leib geschenkt, damit es als Mensch in die Welt kommen konnte." (B16 beim Angelus in Wien - Zenit)

Deutschland, Deine Bildungshäuser

Für 130.00 € mit Übernachtung und Verpflegung an einem Ort, wo sich auch die DBK öfters trifft:

Das Licht setzt sich gegen das Dunkel durch, das Leben ist stärker als der Tod, die Liebe überwindet den Streit. Aus dieser Überzeugung feiern Christinnen und Christen Ostern, jedes Jahr aufs Neue.In der Gruppe wollen wir von Gründonnerstag Abend bis zum Ostermorgen miteinander diesem Geheimnis nachgehen, die Gottesdienste in X. mitfeiern, die Spuren Gottes in der Bibel und in unserem eigenen Leben lesen, unsere Erfahrungen austauschen und Raum für Stille und Alleinsein haben.

Diese spirituellen Tage werden gemeinsam mit der Pax Christi-Bistumsstelle durchgeführt.

Nicht daß sich da nicht auch etwas echt-Katholisches hinter verbergen könnte. Aber wetten tu ich keinen müden Cent drauf.

9. September 2007

O Pofalla

Patentrezept: Kreuze in die Schulen.

Schon ist die CDU konservativ und christlich. Schon ist der "öffentliche Raum" wieder christlich geprägt. Schon wird das Land wieder zu seinen "Werten" (whatever this term may mean) zurückgeführt.

Wenn das mal so einfach wäre mit der "geistig-moralischen Erneuerung"...

Gerade heute fiel mir das Programm einer der beiden katholischen Erwachsenenbildungsstätten in meiner Nähe in die Hände. Dort gibt es mehr Yoga und Qi Gong (schon für die Kleinen ab 5 Jahren wohlgemerkt) als Kreuzestheologie und -spiritualität a la Paulus (- zur Erinnerung: das ist der, der sagte: "Ich will nichts anderes mehr kennen als Christus, und diesen als Gekreuzigten"). Angenommen, die Programmersteller antworten auf die Nachfrage des Marktes, der bei uns zu schätzungsweise 70 % aus Kirchensteuerzahlern besteht: Was sagt uns das über die tatsächliche Bedeutung des Symboles "Kruzifix" in einer vergleichsweise homogenen Ecke unseres christlichen Vaterlandes?

Bei Pofalla mutiert doch das Kruzifix (am besten ohne den Crucifixus, den am Kreuz Befestigten - von wegen der Zumutung für sensible Kinderseelen und ungläubige Betrachter) endgültig zum Placebo: Kein Wirkstoff drin, überall zu verabreichen und mit einem gewissen Effekt bei allen Indikationen, quasi ein unschädliches Wundermittelchen, freilich ohne die Nebenwirkungen, die die meisten wirksamen Arzneimittel nun mal haben können. Man kann jeden Tag so viel davon schlucken, wie man denkt, daß man braucht. Kosten: gering. Aber jeder Familienangehörige des Kranken freut sich, daß der Arz etwas verschreibt. Dann gibt es ja doch noch Hoffnung.

Benedicamus Domino

Eric Scheske (Daily Eudemon) fordert dringend ein katholisches Bierblog und meint, bei einem bayerischen Papst müsste das selbstverständlich sein...

Fono und ich haben ja gelegentlich das unsere beigetragen...

Nah dran kommt - in English - The Blue Boar, der u.a. Hilaire Belloc, einen Schreib-, Glaubens- und Trinkkumpan von Chesterton zu Wort kommen lässt:

Erst mit einem Zitat aus dessen Buch The Four Men:

"It is long since we last praised God with the drinking of ale."

und dann mit dem West Sussex Drinking Song:

They sell good Beer at Haslemere
And under Guildford Hill.
At Little Cowfold, as I've been told,
A beggar may drink his fill:
There is a good brew in Amberley too,
And by the bridge also;
But the swipes they take in at Washington Inn
Is the very best Beer I know, the very best Beer I know.

With my here it goes, there it goes,
All the fun's before us;
The tipple's aboard and the night is young,
The door's ajar and the Barrel is sprung,
I am singing the best song ever was sung
And it has a rousng chorus.

If I were what I never could be,
The master or the squire:
If you gave me the hundred from here to the sea,
Which is more than I desire:
Then all my crops should be barley and hops,
And should my harvest fail
I'd sell every rood of mine acres, I would,
For a bellyful of good Ale, a bellyful of good Ale.

With my here etc.

8. September 2007

Exul filius Hevae in Germania

Den letzten Tropfen Bitterkeit ließ jener Ministrant in meine "exules filii Hevae"-Tasse fallen, der in der Abendmesse seinen Arm entspannt ein paar Minuten auf dem Altar ablegte, während er wartete, bis er mit seinem Wasser bei der Kelchreinigung zum Zug kam. (Oder war es jener Pfarrer, der nichts dazu sagte? Oder die Mutter, die zwar den Kragen richtete, aber der das Herumgehampel egal ist?)

Doch vorher hatte schon der unerbittliche Kollege vom "Catholic Church Conservation" Blog zugeschlagen - mit Fotografien der "Kapelle der Deutschen Bischofskonferenz" im Haus der Katholischen Akademie in Berlin. Ich hoffe ja immer noch, daß er nicht recht hat und daß die Bilder von woanders stammen. Denn wenn es stimmt, dann sehen wir die ganze deutsch-katholische Misere auf einen Blick vor uns: Wenn die Hirten schon nicht dafür sorgen, daß da, wo sie gemeinsam die Hl. Messe feiern, der Glaube ins Herz, ins Gemüt dringen - wo soll es dann erst uns, dem "dürren Holz", ergehen? Wenn sich die Nachfolger der Apostel mit so wenig Schönheit begnügen, wie wollen sie uns "die Kraft und Schönheit des katholischen Glaubens neu sichtbar machen"?

Müssen die Kölner da nicht sogar froh sein über den Mut des Herrn Richter zur Farbe? Über seine Entscheidung zum "Intelligent Design" (Zufall + menschliches Eingreifen = Aussehen a la Zufall)?

Und ich, mir muß genügen, daß meine Gemeinde nicht nur gut holländisch "Brot und Wein im Gebet teilt", sondern den lebendigen, ganzen, liebenden Herrn Jesus Christus in ihrer Mitte hat und ich IHN in ihr, der menschlich-allzu-menschlichen, als Brot bekomme.

Rote Schuhe für Käßmann

Mein Lebensgefühl ist heute das eines der "exules filii Hevae"; wie denn auch anders angesichts des Spiegel-Interviews der hannoverschen Landesbischöfin?:

  • "Wenn sich eine Kirche als einzige Weltkirche versteht, ist es sehr schwierig, in einen Dialog einzutreten." - Weltkirche, wenn auch so wie hier - das muß, ja darf man der größten Landeskirche Deutschlands gegenüber nicht raushängen lassen!
  • "Der Protestantismus zeichnet sich durch etwas ganz anderes aus: Bei uns herrscht inhaltliche Vielfalt. Wir sagen: Um die Wahrheit, um den richtigen Weg muss immer wieder gerungen werden. Das ist natürlich anstrengend und nicht so populär. Dennoch ist das für eine Kirche der richtige Weg, denke ich." - Inhaltliche Vielfalt, Ringen um Wahrheit. (Wie sie wissen will, daß das "der richtige Weg" ist, überlassen wir ihr. Vermutlich ist das der Punkt, wo die "inhaltliche Vielfalt" aufhört. Andere können das für eine Art "Diktatur des Relativismus" halten.)
  • "Ich wünsche mir, dass auch die römisch-katholische Kirche Verhütung und Familienplanung positiv sieht. Die Kombination aus Religion und Angst halte ich für den falschen Weg." - Nun, wer selten in eine katholische Kirche geht und nicht zum Beichten oder in Ehevorbereitungsseminare, kann ja nicht wissen, daß katholische Zeitgenossen nie, nie, nie eine Predigt zum Thema Familienplanung hören, daß im Beichstuhl kein Priester je nach Verhütung fragt und daß die Bildungshäuser vor solchen Themen zurückschrecken - mindestens wenn sie sie der Kirchenlehre konform behandeln müssten. Dafür gibt es viel "Ich-bin-OK-du-bist-OK" in allerlei Verpackung.(Ich nehme mal meine persönlichen Erfahrungen, allesamt aus der post-Humanae Vitae-Zeit pro toto ...)
  • "Denn eines Tages muss sich jeder fragen, woher er kommt, und wohin er geht. (...) Ich sage nicht, dass die Kirche dies exklusiv kann. Für mich allerdings hat die Kirche diese Antwort." - Bloß keinen Absolutheitsanspruch. "Ich bin ein Weg, eine Wahrheit, und Leben auch. Alle kommen zum Vater, nicht nur durch mich. Sage ich mal so, aber ihr dürft natürlich auch weghören."
  • "Neidisch bin ich nur darauf, dass er rote Schuhe tragen darf..." - Nein, nicht neidisch sein. Hier sind sie doch:


Da zappelt noch was

Father Z. kommentiert einen Bericht des Tablet über eine an alle Pfarrgemeinden ihres Landes verteilte Broschüre der holländischen Dominikaner, die die Kirche auffordert, "ihr priesterzentriertes Modell der Messe zugunsten eines solchen fallen zu lassen, das sich auf einer Gemeinschaft baut, die Brot und Wein im Gebet teilt."

Der Tablet zitiert aus der Broschüre:

"Ob es Frauen oder Männer sind, Homo- oder Heterosexuelle, Verheiratete oder Singles, macht keinen Unterschied. Was wichtig ist, ist eine ansteckende Glaubenshaltung." "Das Sprechen dieser Worte ist nicht das auschließliche Recht oder die ausschließliche Macht des Priesters. Es ist der bewusste Ausdruck des Glaubens durch die ganze versammelte Gemeinde."

Die Ordensleitung in Rom hat inzwischen auf Drängen von Kardinal Simonis, des Vorsitzenden der niederländischen Bischofskonferenz, die 80 Mann starke Provinz gedränt, einen geplanten Studientag abzusagen. Die holländischen Dominikaner haben nun die Bischöfe eingeladen, mit ihnen zusammen einen Studientag abzuhalten. Die Bischöfe wiederum wollen den Text erst gründlich studieren und danach sehen, ob ein solcher Studientag sinnvoll ist. ( Bei den OPs und hier.) [Nach Hinweis von berolensis korrigiert. Danke!]

Es wäre zu billig, über den "ansteckenden Glauben" der holländischen Dominikaner zu spekulieren. Aber irgendwie summt einem der alte Waldmichel schon ins Ohr und will gar nicht aufhören. Und wird fast tinnitushaft unerträglich, wenn man mit einer klammheimlicher Freude vernimmt, daß eines ihrer Bildungshäuser in Utrecht nach einem gewissen Giordano Bruno benannt war - war, weil es im Februar 2007 geschlossen wurde. ("De naamgever van dit huis Giordano Bruno inspireerde bij het inslaan van nieuwe wegen - Der Namensgeber des Hauses, Giordano Bruno, inspirierte beim Einschlagen von neuen Wegen" - welche das vor allem waren, wohin sie führten und welche ansteckenden Krankheiten man sich unterwegs geholt hat, wollen wir alles lieber nicht wissen.)

6. September 2007

Fromm und frech

Die Zeitungen überschlagen sich mit ihren Rezensionen des neuen Romantikbuches von Rüdiger Safranski. Heute ist Ulrich Greiner in der Zeit an der Reihe.

Er zitiert einen Satz Safranskis über Joseph von Eichendorff, der in diesem Blog richtig schön an den Bericht über "les intellectuelles françaises qui se convertissent à le Catholicisme" anschließt (und der mich selber berührt hat):

"Mit seinem Gott ist er [Eichendorff] seit der Kindheit bekannt geblieben, es ist der Gott der heimatlichen Wälder, kein Gott der Spekulation und Philosophie. Es ist ein Gott, den man nicht zu erfinden braucht, man kann ihn wiederfinden, wenn man den Träumen seiner Kindheit die Treue hält. Unter dem Schutz dieses Gottes kann man fromm sein und frech, ... zugleicht entfesselt und gebunden."

ad experimentum

Die Gesammelten Werke von Kirchenvater Karl Barth noch eine Woche im Test.

5. September 2007

Gute Nachrichten von der anderen Rheinseite

Mit sehr freundlicher Zustimmung des Autors habe ich aus dem Blog "Chrétiens dans la Cité" von Denis Sureau ein Posting über eine sehr interessante Entwicklung in unserem Nachbarland (das ja immerhin die älteste Tochter der römischen Kirche heißt) übernommen und übersetzt:

Die Intellektuellen: Die katholische Versuchung

Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts konvertierten zahlreiche französische Intellektuelle zum Katholizismus (vgl. das Buch von Frédéric Gugelot: La conversion des intellectuels au catholicisme en France, 1885 – 19935, Cnrs éditions, 1998). Kann es sein, daß sich ein solches Phänomen heute wiederholt? In einem Artikel in Valeur actuelles (Nr. 3686, 20/7) bemerkt Laurent Dandrieu: „Ohne sich abzustimmen, größtenteils selbst ohne einander zu kennen, jeder für sich, so haben mehrere Intellektuelle in den letzten Jahren einen Weg oder einen Heimweg zum katholischen Glauben eingeschlagen, unauffällig oder lärmend, als echte Konversion oder als einfaches Erwachen. Noch bedeutsamer, als das bei ihnen zu beobachten: Sie haben sich entschieden zu ignorieren, was diese Entwicklung ihnen an Gespött, Achselzucken, Anklagen wegen Nostalgie und Vulgarität einbringen könnte, und öffentlich ihre Identität als Katholiken zu bekennen.

Wer sind sie, diese „vom Glauben verführten Eierköpfe“? Nach dem Bild René Girards, der in der ganzen Welt als der größte lebende französische Denker gesehen wird, sind sie oft am Ende einer intellektuellen Reise konvertiert, die sie zunehmend von der „Moderne“ losgelöst hat. Max Gallo, ein eigenwilliger Sozialist, verbindet in einer Art und Weise, die Péguy ziemlich nahe kommt, persönliche Konversion mit der Bekräftigung der christlichen Wurzeln Frankreichs. Sehr medienwirksam hat der Essayist Jean-Claude Guillebaud das Buch „Comment je suis redevenu chrétien [Wie ich wieder christlich wurde]“ (Verlag Albin Michel) geschrieben, das einen großen Erfolg erzielte. Er, ein Linker, ein Redakteur im Verlag Seuil, ein großer Journalist, hat eine ganze Anzahl moderner Götzen verstoßen, ohne noch wieder einen wirklichen Glauben zu bekennen. Der Philosoph Bernard Sichère, ein Alt-Maoist und Schüler von Lacan und Bataille, publiziert ein Buch mit dem eindeutigen Titel „Catholique“ (DDB).

Nennen wir noch Denis Tillinac, der in „Le Dieu de nos pères [Der Gott unserer Väter]“ (Bayard) kräftig die Verteidigung des Katholizismus übernimmt. Oder weiter den Schriftsteller und Essayisten François Taillandier. Maurice G. Dantec, konvertierter Punk, postmoderner Léon Bloy, verrückter Denunziant des Nihilismus des alten Europa, sieht in Benedikt XVI. ein „göttliches Zeichen“ für die Rückkehr einer „ kämpferischeren Kirche, die viel stärker in ihren scholastischen, patristischen, theologischen Traditionen verankert ist“. Der 2006 verstorbene Philippe Murray reklamiert den „Gott des Katechismus seiner Kindheit“ für sich und wettert gegen die zeitgenössischen Irrwege. Laurent Dandrieu bemerkt: „Das ist keine Sog und auch keine Welle, aber immerhin eine Strömung, die, so informell sie auch ist, aufmerken lässt.“


Nicht nur wir Deutschen haben unsere Seewalds, Baddes, Jägers, auch anderswo, auch im durch und durch laizistischen und laisierten Frankreich (wie wir es in Schule und Medien gelernt haben) tut sich was...

4. September 2007

Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam

Beinahe hätte ich das Mail von "Deiner Maria" ungelesen wie alle anderen Spam-Mails gelöscht. Aber so ich vermittle gerne eine Kontakt:

Hallo!!! Verwundere sich uber meinen Brief bitte nicht. Ich sah dein Profil auf "Friendscout24" oder "Singles.freenet". (Für den Fall, daß einer...: Nein, ich habe weder da noch dort ein Profil eingestellt...) Ich wollte uber dich mehr erfahren. Und ich wollte dir den Brief schreiben. Ich denke daran dass du der gute und sexuelle Mann. Ich will dich besser und naher sehr erfahren. Moglich bist du ein Mann meines Traumes. Ich denke dass in unserer Welt moglich allen. Du bist einverstanden??? Ich will es wird dass unsere Bekanntschaft glauben, zu dauern. Moglich konnen wir das grosse Gefuhl schaffen? (...)

Ich sage dir dass ich die vorliegende Liebe suche. Das vorliegende Gluck. Ich suche das Bundnis der Liebe und des Gluckes. Viele Manner und die Frau suchen seine Liebe und das Gluck. Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam. Viele Frauen und der Mann suchen seine Liebe im Internet. Viele finden das Gluck und die Liebe. Viele haben die Fehler und die Enttauschungen. Leider, ist viel es im Internet Betrug. Ich las daruber in der Zeitung. Es ist traurig.


Also wie gesagt: Falls jemand... Und wenn's nicht wahr ist, ist es wenigstens herzzerreißend geschrieben. Ein Fall für Safranski.

Eugen oben ohne

Für PuFo macht sich Herr Drewermann richtig locker. Jetzt muß nur noch das Weinerliche aus der Stimme und ein Lächeln in die Mundwinkel - ach nee, nicht mal das würde mich zu einem Abo bewegen...

Wer lang fragt, geht lang irr

Corporate Blogging bei Strizz

"Ein Rundschreiben soll ich verfassen?" - Na, die Frage könnte aber auch vom Papst stammen.

3. September 2007

Montägliche Dosis

Montag morgen auf der Autobahn.
John Lee Hooker brummt sein "Same Old Blues Again".
Im Rückspiegel geht hellrosa die Sonne auf
und verschwindet in der Kurve.
Das Tief erreicht am späten Vormittag Südhessen.
An manchen Tagen spürt auch der fröhlichste Christ die schwere Hand der Depression auf der Schulter.
Noch gut zwanzig Jahre soll das so gehen?
Mitte dreißig, in voller Glaubenskraft, hätte er uns holen sollen.
Bremslichter von vorn.
Zwischen die Laster schlüpfen und rechts vorbei.
Das geht nur auf der Autobahn.
Im richtigen Leben nicht.
Da schlürfen wir jeden Tropfen einzeln,
den Er uns einschenkt.
Heute wieder pur.

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Woanders: Praying for happy Mondays.

Rückeroberung des Heiligen - der Mitschnitt

Per Summorum Pontificum und dank des Hauses am Dom 10 min Mitschnitt der Diskussion zwischen Angenendt (Vorsicht, Lautsprecher leise stellen!), Gerhards, Spaemann und Mosebach:

2. September 2007

Das Leben der Anderen

"Mein Leben, laß mir im Leben des Andern Dein Antlitz leuchten. Das unwiderstehliche Licht Deiner Augen, das auf dem Grund der Dinge strahlt, hat mich schon zu jedem Werk begleitet, das ich vollbringen, und zu jedem Schmerz, den ich ertragen mußte. Gib, daß ich Dich auch und vor allem im Innersten, im Vollkommensten, im Fernsten der Seele meiner Brüder erkenne." (Pierre Teilhard de Chardin: Der göttliche Bereich.- Olten: Walter, 1966, S. 178f.)