7. Oktober 2006

Das Neuhaus-Gesetz in der praktischen Anwendung

Father Richard John Neuhaus kommentiert in First Things (October 2006) ein Exempel des von ihm konstatierten Gesetzes:

"Die großen schwedischen Zeitungen brachten die Nachricht auf den Innenseiten. Es war nichts großes. Anders Wejryd war zum Erzbischof von Uppsala gewählt worden, was ihn sozusagen zum Primas der Schwedischen Kirche macht. Die Wähler gehören zu den verschiedenen diözesanen und nationalen Räten, die von den politischen Parteien kontrolliert werden. Wenige von ihnen, und ein noch kleinerer Anteil der Bevölkerung im allgemeinen, treten je durch eine Kirchentür. Die Schwedische Kirche ist eine hundertprozentige Tochter des schwedischen Staates. Eine Minderheit des schwedischen Klerus und der Kirchenbesucher hat theologische Einwände gegen die Priesterweihe von Frauen, Wejryd und die maßgeblichen politischen Parteien aber halten an der pro-feministischen und pro-schwulen Agenda fest. Svenska Dagbladet berichtet, daß Wejryd in einem Interview 'gefragt wurde, wie er sich in seiner Führungsaufgabe sehe. Er verglich sich mit einem Zirkusdirektor - jeder möge sein Kunststück vorführen.'

Das brachte mir Erinnerungen an frühere Jahre zurück, als mein Freund James Morten Dekan von St. John the Divine, der episkopalianischen Kathedrale in New York wurde. Es sei sein Ziel, sagte er, die Kathedrale in einen Zirkus zu verwandeln. Was er tat. Ich behauptete damals, daß er seinen Unterhaltungswert überschätze.

Erzbischof Wejryd jedoch ist gar nicht lustig und verspielt. Nach seiner Ernennung sagte er Dagens Nyheter, daß er der Polizei ohne Zögern Priester melden würde, die sich weigerten, mit geweihten Frauen zusammenzuarbeiten. "Wir haben ein Antidiskriminierungsgesetz, und in diesen Fällen handelt es sich um ein besonders beleidigendes Verhalten."

Wer sagte noch, daß Orthodoxie da, wo sie zur Option würde, früher oder später verboten würde?"

1 Kommentar:

Norbert hat gesagt…

Soviel ich weiss, hat der Bischof die Sukzession. Denn alle neu ordinierten ev. Bischöfe Deutschlands lassen sich einen Schweden einfliegen, damit sie auch in der Sukzession stehen. Aber Sukzession allein langt wohl nicht