28. August 2004

Immer hungrig und durstig

"Das Leben ist Hunger und Durst, leidenschaftliches Verlangen nach einem Letzten, das sich auf einen Lebenshorizont bezieht, sich jedoch stets außerhalb dieses Horizontes findet. Und dies ist es, was einmal erkannt, den Menschen zum unersättlichen Sucher macht."
So schreibt Luigi Giussani, der Gründer von Communione e Liberazione, in seinem Buch "Der religiöse Sinn".

Erstaunlicherweise kommt diese Dynamik für den Christen, der ja denkt, er habe die Wahrheit, die volle Wahrheit gefunden, nicht an ein Ende. Nicht weil er an der Wahrheit zweifelt, die für ihn einen Namen hat und ein Gesicht. Nicht weil er unzufrieden mit dem gefundenen weiterzieht. Nicht weil es doch nicht die einzige Perle, der Schatz war, für den er alles aufgab, dem er sich hingab.

Sondern weil dieser GOtt und SEin Wort größer, immer größer als unser Reden, unser Erkennen, unser Lieben ist. Weil ER uns immer neu, anders, überraschend SIch zeigt. Weil SEine Liebe unseren Hunger stillt, indem sie ihn weckt. Unseren Durst löscht und ihn weiterbrennen lässt. Paradox? Ja. Aber wie sonst beschreiben?

Wer den Himmel für langweilig hält, zeigt nur auf die dümmstvorstellbare Weise, daß er SEine Berührung nicht gespürt oder möglichst schnell aus seinem Bewußtsein getilgt hat.

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