2. Oktober 2003

Frings-Frage zu Afri Cola-Nonnen

Aus einem Welt-Interview mit dem früheren Afri Cola-Werber Charles Wilp:

"Wilp: (...) Das war unsere Meßlatte: Wenn ich für ein Anzeigenmotiv oder einen Spot keine Resonanz in Form einer Anzeige oder einstweiliger Verfügung bekam, war das nichts wert.

DIE WELT: Wie beim Skandal-Motiv mit den geschminkten Nonnen.

Wilp: Genau, so etwas war damals absolut tabu. Wir hatten alle gegen uns, die etablierte Werbewirtschaft, einen Teil der Rundfunkanstalten, die Katholische Kirche. Die hat auch prompt eine einstweilige Verfügung beantragt. Flach hatte dann den Kölner Kardinal Frings zum Essen eingeladen, er war ja sehr gläubig. Und nach ein paar Kölsch gab Frings klein bei und sagte: Warum sollen unsere Nonnen keine geschminkten Lippen haben und Afri Cola trinken?"

Klar: Weil Lippenstift an Gläsern und Flaschen eklig aussieht. Es gibt Dinge, die nicht einmal eine moderne Nonne tun sollte. Aber wahrscheinlich denken Nonnen, die sich schminken, eh öko-, antiamerikanisch-friedens- und gesundheitsbewußt und verschmähen daher grundsätzlich Koffeinlimonaden? (Ausnahmen bitte melden.)

[Die richtige Antwort wäre natürlich: Erstens ist es nicht schlecht, wenn in unserer Gesellschaft - als eine Art "prophetisches Zeichen" - wenigstens die Nonnen vor allem "dem Herrn gefallen" (Paulus in einem Brief) wollen, und zweitens macht laut Jesus Christus nicht das den Menschen unrein, was er zu sich nimmt, sondern das, was er von sich gibt.]

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