15. Januar 2003

Die Liebe Gottes, die in Christus ist
Benedikt fragt in seinem Kommentar zum vorletzten Eintrag, was ich mit "Liebe Gottes, die in Christus ist", meine. Ich versuche es zu erklären.

Es gibt ein Verständnis des Satzes "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn in die Welt sandte", das für mich zu kurz greift. Ich würde es ein didaktisches nennen: Gott möchte der Welt seine Liebe zeigen; er illustriert diese Liebe quasi mit/durch/in Jesus von Nazareth, der als vollendeter, sozusagen "letzter Mensch" und zweiter Adam das Maß des Menschseins angibt. Nicht falsch, im Gegenteil sogar sehr richtig und wichtig. Aber zu kurz.

Ich glaube (ja: credo), dass es die Liebe Gottes für uns nur "als Jesus Christus" gibt. Gottes Liebe ist nicht vorgängig zur Inkarnation, sondern verwirklicht sich für uns in der Inkarnation. Extra Filium/Verbum incarnatum nulla caritas. Omnis caritas in Jesu Christo.

Alle Akte der Liebe Gottes zu uns spielen sich sozusagen innerhalb der "Liebe Gottes in Christus" ab: seine Vorsehung, sein Segen über unserem Leben, die Gnade, die Sakramente, die Kirche.

Ich hoffe, ich bin da in Übereinstimmung mit Paulus in Röm 8, 39 - und mit der Liebe Gottes.

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