15. Dezember 2002

Gestern feierten wir das Fest des hl. Juan de la Cruz, eines der größten Heiligen unserer Kirche. Nicht umsonst Kirchenlehrer.
Gleichzeitig war er auch einer der großen katholischen Dichter. Eine Kostprobe:

"Mein Geliebter ist alles, die Berge,
Die bewaldeten einsamen Täler,
Die unbewohnten Inseln,
Die rauschenden Flüsse,
Das Flüstern der lieblichen Lüfte,
Die friedvolle Nacht,
Sowie die aufsteigende Morgenröte,
Die schweigende Musik,
Die klangvolle Einsamkeit,
Das Abendmahl, das belebt und Liebe bewirkt."

Wenn uns solche Sänger heute fehlen: Liegt es an unserer mangelnden Gottesliebe? Oder an unserer schwächelnden Sprache, die wir (wir Deutschen jedenfalls) nur noch ironisch einsetzen können? Kann uns noch etwas "lieblich" erscheinen? Gibt es noch Morgenröten, die nicht kitschig sind?

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