3. November 2002

Von Hans Urs von Balthasar gibt es einen Aufsatz zum "Schauvermögen des Christen", den ich vor langer langer Zeit einmal gelesen habe. Erschienen ist er im Buch "Mut zur Tugend" (hg. von K. Rahner und B. Welte, Freiburg: Herder, 1986).
Beim Reinblättern gelesen: »Es kann keine theologische Wahrnehmungslehre ("Ästhetik") geben ohne eine Lehre von der kämpfenden Konfrontation der Freiheiten ("Dramatik"), in der das Dunkel der in sich verschlossenen endlichen Freiheit sich - durch Gnade und eigene Anstrengung - aufbrechen läßt zum einströmenden Licht.«(S. 217f) Auf deutsch: Wer sehen will, kann. Aber nicht einfachhin, von jetzt auf nachher, so wie er einen Schalter umlegt, um Licht zu machen, sondern indem er es - durchaus schmerzhaft - lernt und gelehrt/geschenkt bekommt.
Und nochmal von Balthasar: »Man kann nicht statisch mit eigenem kritischen Blick den Gegenstand meistern wollen, ohne sich dynamisch von ihm überwältigen zu lassen." (S. 218)

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