"In der Kirche ist keiner ein Fremder." So BXVI in seinem Brief an die Katholiken an China (Nr. 5).
Ja, eigentlich und wirklich schon. Aber nicht immer fühlt man das auch. Denn genauso gibt es die Entfremdung von einer konkreten Gemeinde, in der sich die Kirche verwirklicht. - Dann ist in ihr für mich, für uns alle immer noch alles und mehr als alles da, als wir ersehnen und brauchen. Aber es gelingt einem nicht, mit den anderen "ein Herz und eine Seele" zu sein.
Man gehört dazu, vielleicht schon lange. Aber die Sprache, die gesprochen wird, die Träume, die geträumt , die Ziele, die verfolgt werden, sind nicht die meinen. Man versteht alles, man hat sich ja an die Sprache gewöhnt - aber es ist nicht mehr die eigene.
Man könnte nicht sagen, woran es liegt. Keine Erinnerung an die Weggabelung, wo der eigene Pfad abgezweigt ist - aber plötzlich findet man sich abseits. Der große Tross marschiert ein Stück weiter drüben. Die Stimmen hört man, sie sind vertraut, gehören zu Gesichtern, zu Lebensgeschichten, zur eigenen Lebensgeschichte sogar - aber es ist, als ob sie eine fremde Sprache sprächen.
Fremd in der eigenen Kirche - im Wissen, nicht stehen bleiben zu können, nicht hinter die eigenen Erkenntnisse, Erfahrungen zurück zu können. Erkenntnisse, die immer mehr in die Mitte des Glaubens, ins Herz der Kirche zu führen scheinen. An jenen Ort, wo sich alles entscheidet: jenen Ort, an dem Nazareth, Betlehem, Gethsemani, Golgota, Emmaus zusammenfallen.
3. Juli 2007
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