12. April 2006

Romano Guardini an Ostern 1929 in der Basilika von Monreale

Aus dem Englischen Sandro Magisters ins Deutsche rückübersetzt:

"Die heilige Feier dauerte über vier Stunden, aber die Teilnahme war stets lebendig. Es gibt verschiedene Arten einer gebetserfüllten Teilnahme. Die eine verwirklicht sich im Hören, Sprechen, in Gesten. Die andere aber findet im Schauen statt. Die erste ist recht, und wir Nordeuropäer kennen keine andere. Wir haben aber etwas vorloren, was in Monreale noch da war: die Fähigkeit, in der Schau zu leben, im Akt des Sehens zu ruhen, das Heilige willkommen zu heißen in der Kontemplation von Gestalt und Ereignis.

Ich war dabei zu gehen, als ich plötzlich alle Augen auf mich gerichtet fand. Fast erschrocken schaute ich weg, als sei ich verlegen, in die Augen zu blicken, die zuvor auf den Altar gerichtet gewesen waren."

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