Gründlich oder gar nicht
Guido Horst über den Stand der Rückführung der Traditionalisten in die Una Sancta Apostolica und Papst Benedikts Ansatz: In der Tagespost, schnell zu lesen.
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"Du hast dich der Freude verschrieben, nicht dem Kontext der Misere, die Liebe ist dein Zeichen über dir." (Ralf Rothmann)
"... die Narrheit des Wahren heiteren Herzens ohne Abstriche zu wagen, scheint mir die Aufgabe für heute und morgen." (Joseph Ratzinger)
6 Kommentare:
Guido Horst verkürzt sehr auf das Plastische: es geht nicht bloß um den Ritus.
Es geht um die Vorstellung von Kirche, von Autorität des Lehramtes in der Gemeinschaft der Bischöfe, um die Grundauffassung von Liturgie.
Es get um Grundsätzliches, da ist die Frage nach welchem Ritus nur das Symptom.
Konkret geht es bei der Ritusfrage darum, ob die Hl. Messe nach dem Messbuch von 1962 in Zukunft von allen Priestern, die es wünschen, zelebriert werden darf (universeller Indult), oder ob sie (so wie bisher) an das Erlaubnis des Ortsbischofs gebunden ist (der - je nach Ausrichtung - diese Erlaubnis erteilen kann oder nicht, dafür passende und unpassende Orte und Zeiten festsetzen kann oder nicht, usw.). Das ist der eine Aspekt, der wohl in baldiger Zukunft wohl gelöst sein wird (mit einem universellen Indult).
Der zweite Aspekt ist aber jener, den schon Ralf (und in polemischer Form diotima) angesprochen haben: jene nach der Autorität der Kirche in Dingen der Liturgie, der Glaubensfreiheit, des Verhältnisses zu anderen Religionen. Die Lefebvristen werfen der Kirche im Allgemeinen und dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Speziellen (obwohl das Konzil in der Liturgiefrage nicht entschieden hat), in diesen und anderen Dingen vom katholischen (=2000 Jahre alten) Weg abgewichen zu sein.
Das ist schon bedeutend schwieriger, da die Kirche selbstredend nicht das II. Vat. Konzil und dessen Erklärungen zurückziehen kann, und die Abschaffung der reformierten Liturgie wohl auch nur schwer machbar sein würde.
Ich sehe in Zukunft daher zwei Wege für die Lefebvristen: die einen werden nach der Einführung des universellen Indult zur Gemeinschaft mit der Kirche zurückkehren (wie schon jene vor ihnen, die nach dem eingeschränkten Indult 1992 zurückkehrten die die Petrusbruderschaft (FSSP) formten). Die anderen werden nur dann zurückkehren, wenn die reformierte Liturgie ersatzlos abgeschafft, die Dekrete des II. Vatikanums über die Glaubensfreiheit, über die anderen Religionen und Kirchen, sowie sämtliche mit dieser Thematik befassten Enzykliken sämtlicher Päpste der vergangenen fünf Jahrzehnte zurückgezogen werden - was natürlich nicht passieren wird.
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