Wie angekündigt, die deutsche Übersetzung der weiter unten zitierten Passage aus Charles Péguys "Tor zum Geheimnis der Hoffnung" (in der Übersetzung von Hans Urs von Balthasar):
Wer nicht schlafen kann, bricht der Hoffnung die Treue.Mit Martins Bemerkung muß sich das nicht unbedingt beißen: Der Schlaf nimmt uns - nach Augustinus - icht nur in seinen kleinen Tod auf, sondern entlässt uns - nach demselben Kirchenvater - in der Regel wieder in die alltägliche Auferstehung. Die kann auf diesem Hintergrund und sofern man genügend geschlafen hat, durchaus zur Freude und zum Geschenk werden. Auch an diesen dunklen und trüben Herbsttagen.
Und das ist die größte Untreue.
Weil es die Untreue ist gegenüber dem größten Glauben.
Arme Kinder, sie verwalten ihre Geschäfte während des Tages mit Weisheit.
Ist aber der Abend gekommen, bescheiden sie sich nicht.
Entschließen sich nicht, deren Betreuung meiner Weisheit anheimzustellen.
Für die Spanne einer Nacht mir deren Betreuung anheimzustellen.
Und die Aufsicht darüber und die ganze Verwaltung.
Als wär ich nicht fähig, vielleicht, mich ein wenig darum zu kümmern.
Darüber zu wachen.
Zu verwalten, zu bewachen und das ganze Gescher.
Ich habe noch ganz anderes Zeug zu verwalten, ihr armen Leutchen. Ich regiere die Schöpfung, das ist vielleicht noch etwas schwieriger.
Ihr könntet mir vielleicht ohne großen Schaden eure Sachen überlassen, Kameraden.
Ich bin vielleicht so weise wie ihr.
Ihr könntet sie mir vielleicht überlassen für die Spanne einer Nacht,
Die Dauer eures Schlafs
Meine ich,
Und am folgenden Morgen würdet ihr sie vielleicht nicht allzu beschädigt finden.
Ich bin vielleicht noch imstand, sie ein klein wenig zu betreuen. Ich rede von denen, die arbeiten.
Und die somit, auf diese Weise, meine Gebote befolgen. Und die nicht schlafen, und somit, auf diese Weise
Das Beste in meiner Schöpfung von sich weisen.
Den Schlummer, alles, was ich Bestes erschaffen.
Und damit schließlich hier doch mein Gebot von sich weisen.
Arme Kinder, welch ein Undank mir gegenüber,
Ein so gutes Geschenk zu verweigern.
Ein so schönes Gebot.
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