Ein saftiger Kommentar von Guido Horst in der Tagespost - vielleicht ungerecht, aber wer eine Kampagne beginnt, ohne irgendwas davon verlauten zu lassen, hat es nicht anders verdient.
"Schlampig redigiert, schlecht vorbereitet, für den Papierkorb gedruckt und in der Öffentlichkeit erst gar nicht bekannt gemacht: Wackere Katholiken, die dem dramatischen Verfall einer Kultur, die Ehe und Familie hochhält und stärkt, nicht tatenlos zusehen wollen, könnte angesichts eines solchen Dilettantismus die kalte Wut packen. Da ergreift auch einmal die katholische Bischofskonferenz eine Initiative – bedient aber die in Gesellschaft und Arbeitswelt tätigen Gläubigen mit einem solchen Rohrkrepierer. Jetzt rächt sich, dass die katholische Kirche in Deutschland an zentraler Stelle einen Apparat von Bürokraten und Funktionären aufgebaut hat, die hin und wieder ein Dokument fabrizieren, und dann um vier Uhr nach Hause gehen. Mit dieser Art von 'Establishment' ist die katholische Kirche in diesem Land nun wirklich nicht 'Kampagne-fähig'.
Es gibt auch in diesen Breitengraden engagierte Christen, motivierte Gläubige und tatkräftige Laien, Priester oder Ordensleute, die Austrahlungskraft besitzen. Man findet sie in vielen Gemeinschaften, Bewegungen und Orden, aber auch in Pfarreien und Verbänden. Es wird Zeit, dass die Kirchenführung ihnen wichtige Initiativen anvertraut. Deutschland braucht Kampagnen zugunsten von Ehe und Familie. Was das Land nicht gebrauchen kann, ist eine Kaste von – mit Charles Péguy gesprochen – 'Klerikern', die ihre Pfründe wahren und das Christentum wie eine kafkaeske Bürokratie verwalten."Und mit "Klerikern" meint er nicht (nur) die "geweihten". (Zuerst bei Fono gesehen)
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