Heinz Schütte, einer der profiliertesten deutschen Ökumeniker, sieht in einem neueren Papier der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zum Verständnis des "Amtes" in der Kirche eine Gefahr für die Ökumene - zusammen mit Dorothea Wendebourg, der Vorsitzenden des Theologischen Ausschusses der VELKD. (Abschied von der Ökumene? /Die Tagespost)
Letzere erklärt in einem Votum:
"Ich stimme dem Papier in seiner jetzt vorliegenden, überarbeiteten Form nicht zu. Die entscheidenden Gründe dafür sind: 1. Das Papier widerspricht dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis. Konkret, es widerspricht, indem es Artikel 14 der Confessio Augustana nicht nur für die Ordination, sondern auch für davon terminologisch wie sachlich unterschiedene beschränkte Beauftragungen mit Predigt und Sakramentsverwaltung in Anspruch nimmt, dem Sinn eben dieses Artikels. 2. Das Papier widerspricht sich selbst. 3. Das Papier hat zur Folge, dass die gegenwärtige inkonsistente, für evangelische Gemeinden und Amtsträger gleichermaßen undurchsichtige und auch ökumenisch unglaubwürdige Praxis bestehen bleibt. Gerade so ist es nicht geeignet, den Veränderungen, die auf die evangelischen Kirchen zukommen, in einer theologisch verantwortlichen Weise gerecht zu werden."Unseren ökumene-verliebten, harmonie-orientierten Basischristen werden solche Feinheiten entgehen; sie müssen auf das Konto der (mit selbstproduzierten und daher per se unwichtigen Problemchen beschäftigten) wirklichkeitsfremden Theologie gebucht werden. Hauptsache, gemeinsames Abendmahl. Egal, wer vorne steht.
Wetten, daß zu dieser "innerprotestantischen" Angelegenheit kein besorgtes Wort der Herren Hasenhüttl, Küng etc. und der organisierten Neokatholiken kommen wird?
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