15. Januar 2005

Kurzer, flacher Sprung

Die typische Schulsporterfahrung: Einen Riesenanlauf beim Weitsprung nehmen, um sein Leben rennen und auf dem Brett ausrutschen - "Ein Meter fünfzig!"

Daran mußte ich denken, als ich diese Gedanken zum Sonntagsevangelium las. Da ist diese wunderbare Stelle aus dem Johannesevangelium, ein feierliches Zeugnis der Epiphanie GOttes in Jesus von Nazareth - und dem guten Geistlichen fällt nicht viel mehr ein als:

"Ich stelle mir vor, dass der Täufer Johannes gerade durch seine Hellsichtigkeit und Hellhörigkeit in einer recht intensiven Gottesbeziehung gelebt hat. Dass er viel von Gott „gesehen“ hat.
Das „Sehen können“ des Täufers ist für mich eine Aufforderung, dass ich mich treffen lasse von den verschiedensten Eindrücken. Es lädt mich ein, dass ich die Wirklichkeit um mich und in mir mit allen Sinnen wahrnehme und erwäge. Und es sagt mir, dass ich schließlich das, was ich gesehen und als wahr erkannt habe, mit meinem Reden und Tun bezeuge."
Ist das die viel beschworene Mystagogie? Oder läuft das unter Alltagsspiritualität? Werden wir hier zu "Ganzheitlichkeit" eingeladen oder zu "sinnenhaftem Glauben"?

"Wir wollen Jesus sehen!" (WJT 2005 [Korrektur: WJT 2004 - aber ich gehöre auch nicht mehr zur primären Zielgruppe...])


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