Osterpredigt am Ende der Oktav:
Resurrection: Rob Bell from Rob Bell on Vimeo.
(via Hermeneutic of Continuity)
"Du hast dich der Freude verschrieben, nicht dem Kontext der Misere, die Liebe ist dein Zeichen über dir." (Ralf Rothmann)
"... die Narrheit des Wahren heiteren Herzens ohne Abstriche zu wagen, scheint mir die Aufgabe für heute und morgen." (Joseph Ratzinger)
Osterpredigt am Ende der Oktav:
Resurrection: Rob Bell from Rob Bell on Vimeo.
Wo ist die Solidarität, wo ist die Nächstenliebe, wo ist das christliche Verantwortungsbewusstsein? Denn noch einmal: Es sind auch Christen unter den Verfolgten, die Hilfe suchen. Und dass auf die Worte Papst Benedikts überhaupt nicht gehört wird, ist auch bemerkenswert schäbig!“ - Sagt zu Recht Frau Claudia Benedikta Roth.
Würde die Dame ihren Satz doch auch auf sich selber anwenden - da, wo sie den Papst ignoriert oder lautstark herunterputzt.
"Sie, Herr Papst, werden diese Zeilen gewiß nicht zu lesen bekomme. Ihr geistliches Berufsbeamtenheer beschützt Sie vor solchen Reden und beraubt Sie damit des lebendigen Kontakts mit denen, deren Hirte Sie sein wollen.
Ein Hirte, von seinen Schafen getrennt durch theologische Aufpasser, kugelsicheres Glas und schwer bewaffnete Polizisten. Ein Hirte, den man vor seinen Schafen schützen muß, ein Hirte, der seine treuen Schafe für Wölfe hält und die echten Wölfe zu Verbündeten wählt. (...) Keiner Ihrer Vorgänger in diesem Jahrhundert brauchte ein derartiges Aufgebot an Polizei wie Sie. Daran ist nicht nur und nicht vordringlich die verschärfte politische Weltlage schuld. Daran sind Sie selber schuld mit Ihren [sic! Scipio] undifferenzierten Antikommunismus, geboren aus dem alten politischen Ressentiment gegen Rußland, dieses Ihnen verständlicherweise hartnäckig anhaftende Relikt aus Ihrer polnischen Jugend, das Ihnen den echten Dialog mit dem Osten und den Linken verbietet, den Ihr großer Vorgänger Papst Johannes XXIII. eröffnete - in prophetischer Voraussicht auf das Notwendige: auf den Abbau des Feindbildes vom bösen Linken, von der absoluten Unvereinbarkeit zwischen Christentum und Marxismus. (...)
Wer hier so zu Ihnen spricht, auch wenn Sie nicht hören, ist eine Frau Ihrer Generation, älter als Sie, die in der Nazizeit, gleich Ihnen, Hitler Widerstand leistete, deren Bücher auch in Ihrem Vaterland gedruckt, in Ihrer polnischen Muttersprache gelesen und geschätzt werden, die nicht wie ihre Schriftstellerkollegen Ihre Kirche verließ, sondern in ihr aushält, obgleich sie diese Kirche kaum mehr ertragen kann (...)
Warum bleibt die Ruferin dennoch Glied dieser Kirche, obgleich sie deren Grenzen erkannt und überstiegen hat?"
Wer weiterlesen mag, was die legendäre "Ruferin" Luise Rinser am 31. Mai 1984 in "Publik-Forum" an Papst Johannes Paul II. schrieb, der kann das gerne hier tun.
Heute, zu ihrem 100. Geburtstag, steht die 2002 verstorbene Luise Rinser, "des großen Führers verschwiegene Gesandte" (LR) ziemlich armselig da: Ihre Bücher kaum noch bekannt, ihre Dikatorenfreunde geächtet und gehasst, ihre "prophetische Voraussicht auf das Notwendige" als gutmenschlich-naive Fata Morgana endgültig widerlegt.
Der angefeindete "Herr Papst" wird morgen, ganz ohne Papamobil und kugelsicheres Glas, dafür aber unter weltweiter Anteilnahme und Akklamation des Kirchenvolkes zum "santo subito", zum Seligen erklärt.
So kann es gehen mit dem "Wehen des Heiligen Geistes, ... das Menschen treibt, die Kirche nach vorne zu öffnen und eine Menschenkirche zu werden" (LR) statt eine Kirche nach Menschengeschmack.
Lasst uns also beten für unsere verstorbene Schwester Luise Rinser: Daß auf die Fürbitte des seligen Karol Woityła ihre irdische Sehnsucht gestillt werde und sie ins himmlische Reich GOttes gelange.
Lesehinweis: Nie sollst Du mich befragen (Rezension der neuen Rinser-Biographie in der FAZ vom 8. Aril 2011)
Ich habe die ganze Woche im befreundeten Ausland mein Baguette verdient und bin erst am späten Freitag abend wieder heimgekommen. Nun stelle ich fest, daß mich nicht nur die Art und Weise kalt lässt, wie in der näheren Heimat die wirklich wichtigen Dinge des Lebens am Rande diskutiert werden, sondern daß mir auch das frische Eheglück von Kate und William nur ein müdes "So what?" entlockt.
Weiter stelle ich fest: Die Seligsprechung des großen JPII freut mich zwar ungemein, aber ich werde den Gedanken nicht ganz los, daß es eigentlich darauf überhaupt nicht ankommt. Wenn ein Papst "glückt" - und die Kirchengeschichte lehrt, daß das ganz und gar nichts Selbstverständliches ist -, dann weil er mit seiner ganzen Person ein "servus servorum Dei" wurde. Einen Dienenden, einen Demütigen feiern wir also dankbar als Geschenk GOttes an uns. Einen, der sich aktuell wohl am meisten freut, wenn wir in Sachen Glaube, Hoffnung, Liebe in seine großen Fußstapfen treten und uns sein, des Apostels und des HErrn "Dilexit ecclesiam" (Eph 5, 25) zu eigen machen.
Irgendwann, vor ein paar Jahren, habe ich auch einmal eine Randbemerkung zum Aramäischen Vaterunser gemacht - nun hat Lila es sich vorgenommen.
Die sancta simplicitas stirbt nie aus.
Während der "Spiegel" in seiner Osterausgabe zum xten Mal post Rudolfi mortem Jesus Christus neu erfindet und doch wieder nur bei dem landet, was ins vergleichsweise kleine Hamburger Hirn passt, wartet der französische "L'Express" mit mehreren, interessanten und fairen Artikeln über "les cathos" und "les cathottes" auf.
Hier geht es zum Dossier. Allez, allez!
(Ohne daß ich die Artikel online und in Print alle en detail gelesen hätte, scheint es mir doch so, als ob die Journalisten des Express ganz ohne Verweis auf dissidente Theologen und murrendes Kirchenvolk auskämen. Unverschämt, gelt?)
Die Blinden straft das Licht. Die Felsen halten
Den Herrn nicht mehr, der wie ein Strahl entfliegt;
Der Siegesfahne heiliger Schimmer liegt
Schon auf der Wächter schaudernden Gestalten.
Und Flammen wehen, wo sich Hände ballten,
Und Waffen splittern, die das Licht bekriegt:
Dies ist die Zeit, da Gott den Tod besiegt
Und in den Abgrund schleudert die Gewalten.
Das Licht ist offenbar. Es krönt das Wort
Und wird sich immer von der Erde trennen,
Ob sie's nicht will, und heiligt Gram und Streit.
In Deinem Flammensturme reiß uns fort!
Laß uns entbrennen, daß wir Dich erkennen!
Wenn wir erglühn, durchmächtigst Du die Zeit.
(Aus: Die Waffen des Lichts (1944))
So weit wie Andreas Maier würde ich nicht gehen und bei Arnold Stadlers Buch "Salvatore" von einem Pfingstereignis sprechen wollen. Auch nicht von einem geglückten literarischen Werk.
Aber intensiv, gerade in seiner Unmittelbarkeit, da, wo aus dem Bericht über den Himmelfahrtstag eines Vortragsreisenden mit Kinobesuch im norddeutschen B. eine Begegnung mit Pasolinis Jesusfilm und schließlich ein Glaubens(sehnsuchts)bekenntnis des Schriftstellers Stadler selber wird, ist der "Salvatore" auf jeden Fall und keine schlechte Karfreitagslektüre. Fast als habe Stadler mit einem Roman beginnen wollen, sei aber dann von seinem Sujet so hingerissen worden, daß er die Rede unmöglich einer Romanfigur auf die Zunge habe legen können. Wer spricht denn da? fragte ich mich kurz, als das erzählerische Ich schon wieder wechselte, aber dann war klar: Hier spricht der ehemalige Theologiestudent und jetzige Schriftsteller von sich, von seiner eigenen Sehnsucht, von seinen Begegnungen mit Jesus, von seinen Enttäuschungen und Hoffnungen. Und von seinem steten Staunen vor Sätzen wie:
"Ich bleibe alle Tage bei euch, bis ans Ende der Welt."
(Überhaupt ist es immer wieder erstaunlich, aus welchen Mündern der HErr sich Lob schafft. Aus denen von Kindern und Säuglingen sowieso, aber auch aus vielen anderen ... Und ich sage jetzt mal nicht, aus welchen Mündern wir das Lob eher nicht vernehmen.)
"Sentire cum ecclesia" - das scheint aus der Mode gekommen. Als Schlagwort nicht gefragt im aktuellen innerkirchlichen Streit. Nicht in Predigten eingefordert, nicht in Seminaren und Katechesen trainiert. Höchstens als vorhanden vorauszusetzen und deshalb in der Stoßrichtung umzukehren: Nicht ich sollte mich, mein Fühlen, mein Lieben, mein Glauben, mein Leben, mein Tun in die Kirche, in ihr Fühlen, Lieben, Glauben, Leben, Tun hineingeben, sondern andere, vor allem die Amtskirche, sollten sich an mich anschmiegen und einfühlen. Sentire mecum, sentire nobiscum.
"Das Leiden Unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes" und danach diesen Leib entgegennehmen, der "angeheftet, an dem Kreuze für uns starb, dieses Blut, das dort geflossen, aller Welt das Heil erwarb" - mehr als genug.
Nichts anderes mehr nötig.
Überreich beschenkt.
Tief erschüttert und beglückt.
Alles Glück, alles Heil, aller Schmerz, alle Hoffnung, alle Liebe.
Glaubhaft, weil Liebe und nichts als Liebe.
Keine Erklärung nötig.
Mitte und Wendepunkt.
Stunde und καιρος.
"All meine Quellen entspringen in Dir."
"Denn als die Menschen in der Welt die Weisheit,
die Gott ihnen geschenkt hatte, nicht dazu nutzten,
um etwas von Gott wahrzunehmen,
beschloß Gott, das Heil denen zu schenken,
die auf dem Weg über den Unsinn der Kreuzesbotschaft
den Weg zum Glauben finden.
Juden fordern Wunderzeichen, um glauben zu können.
Griechen fragen nach Argumenten.
Wir Apostel aber verkündigen den gekreuzigten Messias.
Das ist für Juden ein Stein des Anstoßes, Heiden halten es für Unsinn.
Für die Christen aber, die Gott berufen hat, Juden- und Heidenchristen,
verkündigen wir den Messias als den,
an dem Gott seine Macht und seine Weisheit erwiesen hat."
(Paulus an seinem ersten Brief an die Korinther, 1, 21-24)
Ben Myers, von dessen Blog ich den Hinweis auf das Computerspiel habe, erzählt in aller Kürze eine Anekdote, die ich sehr treffend fand, gerade nach einer Pfarrbrieflektüre gestern, wo ich mir dachte: Letzte Dinge im Plural - das war einmal. Jetzt gibt es nur noch eins davon: den Himmel. Und zwar für alle. Direkt nach dem Leben. Nahtlos.
"Somehow all this reminds me of something my young daughter once said. A Sunday school teacher asked the children what they have to do in order to get to heaven, and my little girl raised her hand and replied meekly: "Die?"
Irgendwie erinnert mich das alles an etwas, das meine kleine Tochter einmal sagte. Der Lehrer in der Sonntagsschule fragte die Kinder, was sie tun müssten, um in den Himmel zu kommen, und mein kleines Mädchen hob die Hand und antwortete bescheiden: 'Sterben?'"
Keine Ahnung, von welchem alten weisen Mann oder welcher klugen Frau der Spruch stammt, der mir regelmäßig, gerade an gelungenen Tagen und schönen Stunden in den Sinn kommt. Zur Not schreibt ihn mir zu.
"Ungekreuzigt steht keiner auf."
Die Offenbarung Johannis als Computerspiel - der Teaser hier bei YouTube, die Homepage von "Heaven" hier.
In welchem Kreis der Hölle die Macher wohl landen werden? Siebter Kreis, dritter Ring?
Im Osterpfarrbrief steht geschrieben:
"Der Tod hatte auch da ganze Arbeit geleistet. Aber nach drei Tagen erwachte in denen, die ihn kannten, ein neues Erkennen von seiner Anwesenheit. Sie war weder der früheren völlig gleich- keine Wiederbelebung - noch nur eine vergeistigte Vorstellung, sondern so, dass die unverkennbare Persönlichkeit Jesu sich von den Jüngern wiederfinden ließ. Diese Erfahrung der ersten Zeugen ist die Grundlegung unserer Auferstehungshoffnung bis heute.
Natürlich mag in diesem Geschehen von damals, um der Göttlichkeit der Person Jesu willen eine Einmaligkeit verwahrt sein, die das eigentlich jenseitige österliche Geschehen dieseitig [sic!] transparent gemacht hatte. Aber das nimmt uns nichts von unserer Hoffnung: Hinter das Sterben gibt es für uns dieseitig [sic!] kein Zurück, aber jenseitig ein daraus Hervorgehen unserer wahren und idealen Persönlichkeit in eine Lebensart, die so Gott verbunden, weil Gott gewirkt, und die wir uns als geglückt, geheilt, unvergehbar, erfüllt uns vorstellen dürfen."
Ich vermute mal ganz stark, daß der Pfarrer, der dies schrieb, den zweiten Band von Ratzingers "Jesus von Nazareth" gewißlich nicht, und, falls doch, dann gewißlich nicht mit Zustimmung gelesen hat.
Früher wäre das wohl ein Fall für die Häresiepolizei gewesen, heute eher einer für die "Aschaffenburger Erklärung" ("So richten wir unsere Hoffnung auch nicht weiter darauf, wer für uns Pfarrer war, ist oder sein wird.").
Es wundert mich, daß Lila in ihrem Kampf gegen dummdeutsche Haßjournalisten nicht längst aufgegeben hat. Es scheint einfach aussichtslos.
Auch wenn klar ist, wer da einen Säugling, einen Vierjährigen, einen Elfjährigen und deren Eltern erstochen hat, auch wenn die beiden jungen Erwachsenen ihr Verbrechen zugeben, vielleicht sogar stolz zugeben, hält das deutsche Journalisten aus Hamburg nicht von der Schlagzeile ab:"Israel macht Teenager für Mord an Siedlern verantwortlich".
Merke: Wenn Juden ermordet werden, darf der Deutsche immer noch denken: Selber schuld!
Alipius fragt nach Einstiegsdrogen, speziell nach "undepressivem, flockigem, entspanntem Material (vorzugsweise mit Frauenstimme)", aus der Acoustic-Americana-Bluegrass-Ecke - da gebe ich gerne ein paar Tipps aus meinen iTunes. Die musikalische Landschaft ist freilich noch viel weiter als ich sie kenne. Und immer wieder gibt es neue, junge Musiker, Sänger, Songwriter: Mindestens in den USofA blüht und grünt es!
Reiner Bluegrass und purer Country sollen einmal außenvor bleiben - also für den Anfang keine Rhonda Vincent, keine Dolly Parton, auch keine Miranda Lambert. Keine Angst, es bleiben noch genug übrig:
Alison Krauss herself: Auf den Alben gibt es immer auch typischen Bluegrass, immer dürfen auch ihre kongenialen Mitmusiker einige Lieder singen. Immer aber überschreitet sie die Genregrenzen: mal mit Swing, mal poppig, mal mit stärkerem Folkanteil. Vielleicht wäre ihr Best-of-Album "A Hundred Miles Or More" für den Anfang gut oder das 2004er "Lonely Runs Both Ways".
Mehr Folk, mehr Stimmakrobatik, mehr magische Klänge bringt Alela Diane in den Raum. "To Be Still", ihr zweites Album, oder "Headless Heroes", ein Projektalbum, dem sie ihre Stimme leiht, würde ich da für den Anfang empfehlen.
Traditionellen Folk mit einer guten Prise rollenden Country-Twangs und samtener Stimme produziert Caroline Herring. Ich kenne die Erstlinge "Twilight" und "Wellspring", beide mit wunderschönen, melodischen Ohrwürmern über Liebesglück und Liebesleid.
Laura Cantrell könnte eine Schwester Caroline Herrings sein. Jedenfalls für meine Ohren besetzt sie die gleiche musikalische Nische. "When the Roses Bloom Again" ist mein Favorit.
Dann gäbe es noch die "Wailin' Jennys" zu empfehlen, ein all female Folk-Trio aus Kanada. Natürlich gibt es nicht nur Folk, sondern auch Old Time-Stücke und -Melodik, mit gelegentlichem Jazz und Country. Die Harmonien sind schlechthin perfekt. "Firecracker" würde ich hier dem Einsteiger ans Herz legen.
Da Alipius nach "undepressiver" Musik gefragt hat, dürfte Gillian Welch eigentlich gar nicht auftauchen, sie, die Meisterin der todtraurigen, herzzerreißenden"Mountain & Murder Ballads". Aber "Time (The Revelator)" ist so originell, so aus einem Guß, so komplex hinter aller scheinbaren Einfachheit - zwei Sänger, zwei Gitarren, zehn Lieder -, daß es nicht nur die eingeschworenen Zuhörer hinreißen kann.
Von allen gibt es mehr als genug bei YouTube zu entdecken. Enjoy!
"If you can't annoy somebody, there's little point in writing. - Wenn du keinen ärgern kannst, dann gibt es wenig Grund zu schreiben." - Dieser Satz stammt von einem, der heute, am 16. April, Geburtstag hat. Nicht von Joseph Ratzinger, sondern vom englischen Schriftsteller Kingsley Amis.
Dem Heiligen Vater wünsche ich, daß er weiterhin Zeugnis gibt vom HErrn Jesus und seiner erlösenden Liebe - und sich nicht schert, ob er damit jemanden ärgert.
Nun ist es raus, wer beim Bloggertreffen im Vatikan dabei sein darf. Der Päpstliche Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel hat die Teilnehmerliste veröffentlicht. Außer für unsere Freunde aus der Blogozese (zum Beispiel für diesen, diesen, diesen und diese beiden) freut es mich besonders für Dylan, dessen damaliger Blog "more last than star" einer der ersten war, die ich regelmäßig las, und von dem überdies der Spruch stammt, der Catholicism Wow als Untertitel ziert: "Eine größere Sünde als häretisch zu sein, ist es langweilig zu sein." den ich vorhin mit dem Dylan mit "Reluctant Draggard" verwechselt habe, dessen damaliger Blog etc. etc.
Ganz sicher werden wir anschließend mit Posts überschwemmt werden.
Vorher werde ich mich allerdings noch eine ganze Weile fragen, welcher Praktikant diesen Button verbrochen hat:
Hat Alison Krauss jetzt den Linken Dietmar Dath bekehrt? - Man möchte es fast glauben, wenn man die letzten Sätze seines Berichts liest, den er jetzt anlässlich des neues Albums von AKUS in der FAZ veröffentlicht:
"Als Engel wäre sie eine Banalität: Klar, die singen so, die fiedeln so, im Himmel geht's nicht anders. Aber Alison Krauss ist kein Engel, sondern ein Mensch. Und dafür, dass ein endliches Geschöpf das auch zustandekriegt, was sonst die Engel tun, hat der liebe Gott, der nun mal einfach am besten weiß, wie Schöpfung geht, wie immer alles Lob verdient, das wir Menschen ihm singen können."
Auf jeden Fall ist "Paper Airplane" ein Must-listen.
(Rockin Acoustic Circus "Brand New Key" in a Cave from Sunday Town on Vimeo.)
Die Musiker von Rockin' Acoustic Circus sind ernsthaft bei der Sache und produzieren entspannende, frische Klänge, mit den üblichen, hierorts angesagten Saiteninstrumenten. Quod erat expectandum.
Warum mit Bier statt Wasser getauft werden sollte, erklärt uns ein Protestkatholik - allerdings auf englisch - im Scriptorium. Er hat alle Autoritäten hinter sich, wenn er sich auf historisch-kritische Exegese, Pastoraltheologie, Ekklesiologie, Epidemiologie, Semiotik und Linguistik, Phänomenologie, Anthropologie, Gender-Theorien, Epistemologie sowie endlich auf irgendwie glaubensbezogene Argumente stützt. Am besten selber lesen. Und zwar hier.
Was Ihr da eigentlich macht, liebe Journalisten? - Das haben wir uns auch so angelegentlich gefragt in der letzten Zeit. Zu den Anworten gehörten u.a.: falsche Prognosen, Meinungsmache, Hysterie. Aber da wolltet Ihr es nicht hören. (Von den Exemplaren Eurer Zunft mal ganz abgesehen, denen tiefsitzender Haß die Ohren verkümmern ließ. Die wissen schon gar nicht mehr, was sie tun.)
Eine für die wenigen Gedichte-Liebhaber: Die POETRY iPhone App der amerikanischen Poetry Foundation.
Voller Gedichte, die zwar nicht alle von Nobelpreisträgern und Fixsternen des Dichterhimmels stammen, aber für den Preis von 0.00 US$ sollte keiner meckern.
"'Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben' (Joh 11, 25f). 'Ich lebe, und ihr werdet leben', sagt Jesus beim Abendmahl zu seinen Jüngern (Joh 14, 19) und zeigt damit noch einmal, dass es für den Jünger Jesu kennzeichnend ist, dass er 'lebt' - dass er also über das bloße Dasein hinaus das eigentliche Leben gefunden und ergriffen hat. Die frühen Christen haben sich von solchen Texten her einfach 'die Lebenden' (οι ζωντες) genannt. Sie hatten gefunden, was alle suchen - das Leben selbst, das volle und daher unzerstörbare Leben." (Jesus von Nazareth II, S. 101)
(Wie das Video sagt: Die Everly Brothers, vor allem aber die Shin-Diggers, das Fernseh-Balett von Shindig!)
Nach dem Posting zum orthodoxen Russen Juri Gagarin von heute morgen schließe ich den Tag mit einem Hinweis auf zwei (mehr oder weniger) katholische Amerikaner.
In der St. Blog's Parish wurde in den letzten Wochen diskutiert, ob der Sioux-Häuptling Sitting Bull in seinen späten Jahren katholisch wurde. Mark Armstrong sagt: Nein, denn da gab es ein Hindernis, oder besser zwei:
“An unforeseen obstacle to his (Sitting Bull’s) reception has been met in the shape of two wives, neither of whom Sitting Bull can make up his mind to part with. (...) Until the red man brings himself to put aside one or the other of his marital companions he will be debarred entrance. (...) T]he famous warrior’s reception into the church, will be delayed for a time, if it ever takes place. Sitting Bull is at Fort Yates where he has been under the instruction of Bishop Marty for a long time.” (New York Times vom 27. 9. 1883)
Mit Sitting Bulls Eintritt in die Catholica wurde es offiizell nichts, dafür machte er ein paar Monate in Buffalo Bills Wild West Show mit, war aber beim Aufttritt der Show vor Papst Leo XIII. 1890 nicht mehr dabei. Im Dezember 1890 kam Sitting Bull bei den Auseinandersetzungen um die "Geistertanz"-Bewegung ums Leben, ein paar Tage vor dem Massaker von Wounded Knee.
Müßig zu spekulieren, ob diese kurze gemeinsame Zeit für die spätere Konversion von William "Buffalo Bill" Cody auf dem Totenbett im Jahre 1917 eine Rolle spielte...
Mark Armstrong schließt mit einem Hinweis auf zwei Glaubenshelden dieser Zeit:
"What we do know is that Father Pierre De Smet and Bishop Martin Marty were both heroic Catholic apostles for the faith. They both brought the faith to the great plains of the newly opening American west. They baptized thousands, if not tens of thousands of Indians. They were good, honest, holy men whom people like Sitting Bull trusted, even when he trusted no other white men. Many Indians only trusted the white men in the black robes. It is why today there are many vibrant Catholic communities on many Indian reservations across the Northern Plains."
Juri Gagarin kam zurück aus dem All und soll seinen berühmten Ausspruch getan haben: Gott habe er nirgends gesehen. Überliefert sind die Worte nur durch Chruschtschow, der Partei war. So religionslos war Gagarin, wie ein Freund berichtet, nämlich nicht. Im Gegenteil.
Juri Alexejewitsch hätte sich vielleicht gefreut, daß das Google-Doodle zum 50. Jahrestag des ersten bemannten Weltraumflugs keinen leeren Himmel zeigt, sondern einen voller Kreuze. Eher einen Ausschnitt aus dem Mantel der Himmelskönigin als unermessliche und leere Weiten.
Keine Ahnung, wo ich dieses Foto eines guten Hirten damals, in den 70ern, gefunden hatte. Jedenfalls pinnte es über meinem Schreibtisch, zwischen Fotos von P. Kentenich und P. Teilhard de Chardin und prägte mein Bild vom idealen Priester.
Information war damals vergleichsweise dünn gesät und so machte ich mich überhaupt nicht einmal auf die Suche nach irgendwelchen Fakten und Kontextinfos.
Heute habe ich es bei Elizabeth Scalia zufällig wieder gesehen, zusammen mit einem Link auf eine Seite mit Details.
Am 2. Juni 1962 kam es in der venezolanischen Stadt Puerto Cabello zu einem Gefecht zwischen Armee und Rebellen. 49 tote Soldaten meldete die Armee am Ende, aber insgesamt soll es mehr als 300 Todesopfer gegeben haben. Der Fotograf Hector Rondon war mittendrin und nahme dieses Bild des Padre Luis Maria Padillo und eines verwundeten Soldaten auf.
Hier sind noch weitere Fotos von diesem Tag, der in Venezuela als "El Porteñazo" bekannt ist.
"Ja, ich habe meinen Platz in der Kirche gefunden, und diesen Platz, mein Gott, den hast du mir geschenkt... im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein... so werde ich alles sein... so wird mein Traum Wirklichkeit werden!!!"
Wer will mit mir, weiblich, 23 Jahre, in einem virtuellen Team an zentraler Stelle und verantwortlich für ein traditionsreiches und prosperierendes Unternehmen tätig werden? Enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung, Identifikation mit Zielen und Strategie des Unternehmens sowie die Bereitschaft zu ständiger Verfügbarkeit sind selbstverständlich.
Sie bringen mit: Bereitschaft, sich überraschen zu lassen; Offenheit für einen ungewöhnlichen Karriereverlauf.
Junggebliebene werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Vergütung erfolgt nach individueller Vereinbarung in direkter Absprache mit der Geschäftsleitung.
Interesse? - Kontaktieren Sie mich direkt unter therese.martin@carmel-lisieux.fr.
Von einer Reise zu den Devotionalienproduzenten der Republik berichtete vor ein paar Tagen Jan Grossarth: Glaube im Handel. Ein Ausschnitt:
Der Geschmack der "irgend-wo Gläubigen" ändert sich schneller. Zuletzt waren einige Jahre Engelsfiguren erfolgreich; seinen beliebtesten Bronzeengel verkaufte Butzon & Bercker rund zwei Millionen Mal. Der Höhepunkt der Engelwelle scheint nun überschritten, dafür sind derzeit Rosenkränze beliebt.
Wie die Glaubensformen, so wird hier die christliche Kunst unkonkreter: Gab es früher nur klassische Kruzifixe, so sind jetzt Schieferplatten im Angebot, auf denen eine Kreuzform angedeutet ist, worauf eine geschmeidige Figur klebt, die einer Engelsdarstellung ähnelt.
Das Stück heißt "Little Liza Jane" und gehört zu den vielen Traditionals, mit denen über die Jahre ganz verschiedene Jazz-, R&D R&B- und Bluegrassmusiker glänzten. Ich habe es zuerst auf einem Album von Huey Piano Smith gehört, der es ganz im rollenden New Orleans-Pianostil spielt. Bei Alison Krauss & Union Station war die kleine Liza Jane dann schon um einiges schneller, und hier, bei Adam Steffey und den Seinen - naja, seht und hört selbst, wie sie davon saust:
Den Hinweis nehme ich gerne auf: Ein herzlichen Willkommensgruß in der Blogozese geht an Kaplan Andreas Britzwein aus Dinslaken, der auf "One Body in Christ" bloggt. (Sag' das bloß keiner der Gesellschaft für Deutsche Sprache!)
Auf langes und frohes und fruchtbares Bloggen!
Auch in der Heimat dieses Blogs bricht einiges. Mit etwas anderem Zungenschlag kommt die "Aschaffenburger Erklärung" heran. Ohne konkrete Forderungen nach Reformen, als Einladung zu basiskirchlichen Initiativen, als Aufforderung, sich nicht mehr zu kümmern. Daher nicht weniger einem "Aufbruch" als "Abbruch" das Wort redend.
Nein, ich werde sie nicht unterschreiben (was auch sonst?) - aber ich will nicht in Bausch und Bogen verwerfen, was dort steht. Fragen, Bedenken, Kritikpunkte habe ich viele, aber das muß noch ein wenig reifen.
Man muß heutzutage weit gehen, um christlicher Literatur und katholischen Schriftstellern über den Weg zu laufen: Aus den Buchhandlungen sind sie verschwunden, aber in Supermärkten deutscher Arbeitervorstädte gelegentlich noch zu finden. Ich wollte nur etwas zu essen und zu trinken für den Abend im Hotelzimmer; der schnelle Blick in die Bücherramschkiste fand nur zweitklassige Saisonware des Jahres 2005.
Doch zwischendrin steckten sie: die "Gedichte" von Reinhold Schneider, als Suhrkamp-Taschenbuch von 1987, ohne "Mängelexemplar"-Stempel, wie neu. Die Dame an der Kasse ließ sich überzeugen, daß der Preis 2,99 € sein müsse, genau wie der der restlichen Bücher in der gleichen Kiste.
Schneider dichtet noch im hohen Ton, der uns (mir jedenfalls) fremd geworden ist, und zumeist in der strengen Form des Sonetts, dichtet in der Bedrängnis "innerer Emigration", dichtet mit apokalyptischem Blick auf die Welt.
Aus den 1944 veröffentlichten "Waffen des Lichts" stammt folgendes Sonett:
Entfremdet ist das Volk mir, nur sein Leiden
Bedrängt mich nachts, und furchtbar drückt die Not,
Daß ich nicht spreche nach des Herrn Gebot
Und schweigend seh' das Heilige verscheiden
Ob aller Augen sich am Glanze weiden,
Seh' ich die Nacht, das Unheil und den Tod,
Und wie der Untergang im Siege droht
Und sich in falschem Ruhm Verderber kleiden.
Verkehrt sind alle Zeichen, stumm die Dichter,
Es bannt das Wort nicht mehr die Todesmächte,
Die deine Seele, Volk, in Fesseln schlagen.
Mein Volk, mein Volk, wie wird der ewige Richter
Dereinst uns wägen nach dem ewigen Rechte,
Wenn er nicht zählte, was wir stumm getragen!
Fragment eines geplanten Postings:
Immer das gleiche: Was ist diese Liberalisierung, diese Öffnung zur Welt? Mir scheint, jeder weiss, was die Kirche nicht tun soll. Und keiner sagt, wo es hingeht, was die Transmissonsriemen sein sollen und was da eigentlich von der Welt in die Kirche übertragen werden soll. Die Kirche als gelbweisse meinungsnivellierte Gesellschaft, die zwar keinem mehr sagen kann, warum er oder sie ausgerechnet bei ihr Mitglied sein soll. Oder vielleicht doch. So wie z. B. der Medizinische Dienst der Krankenkassen Alten- Und Pflegeheime bewertet und feststellt, welches das beste Haus am Platz ist, so könnte die Öffentlichkeit ein Konfessions- und Religionsrating einführen. Noten für interne Meinungsvielfalt, zielgruppenspezifische Rituale, opt-in/opt-out Moral, Leichtigkeit des Ein- und Austritts, return on investment aus Sicht des Beitragszahler und des deutschen Steuerzahlers ganz allgemein, eigener ästhetischer Stil bei gleichzeitiger Lizenz zum Stilmix für die Mitglieder, Bereitschaft, sich aktiv und ohne Klagen und Jammern ins soziale und legislative Korsett von Gesellschaft und Staat einzufügen, Fähigkeit zur Relativierung von traditionellen Wahrheitsansprüchen - dafür könnte es Noten geben, jeder wüsste, woran er ist. Das TÜV-Siegel für Transzendenz, der Öko-Test für Glaubens- und Sinnangebote.
Elsa bringt Ausschnitte aus einem Kommentar Monika Metternichs zur Website der "Katholischen Akademien Deutschlands".
Ich bin mit zunehmendem Alter von Leserbriefen und Protest-eMails abgekommen, hatte jedoch, weil ich ähnliches sah wie Monika Metternich, dem "Leiterkreis" der "Katholischen Akademien" - allesamt gestandene Prälaten und Doctores - das folgende Mail zukommen lassen:
Sehr geehrte Herren,
einigermaßen erstaunt nehme ich zur Kenntnis, daß Sie in der Dokumentation Ihrer Website zum "Gesprächsprozess" und zum "Memorandum Kirche 2011" unkommentiert und empfehlend die Website von Herrn Gunnar Anger einbinden.
Sind schon Ihre eigenen Links nicht unbedingt, nun, sagen wir: unparteiisch, schon weil sie "Gegenintitiaven" schlechthin verschweigen, so lässt sich Herrn Angers Site ziemlich eindeutig auf der einen Seite des "Dialogs" verorten - in einer Weise, die für den Dialog nicht viel hoffen lässt.
Vielleicht könnten Sie mich - als selbständig denkenden Katholiken und per Kirchensteuer auch Akademie-Mitfinanzierer - aufklären, ob diese Empfehlung beabsichtigt war und, falls nicht, wie Sie diese Einseitigkeit zu beheben gedenken.
Bis dahin erlaube ich mir davon auszugehen, daß der "Gesprächsprozess" auch jetzt schon Tabus und Sprechverbote kennt - von Seite derer ausgerechnet, die lautstark fordern, es dürfe sie keinesfalls geben. Das macht mich nicht hoffnungsfroh über das, was da auf uns zukommt.
Mit freundlichen Grüßen,
Scipio
Ich erhielt zwei Tage später die persönliche Antwort eines der Adressaten, der mir versicherte, meine Zuschrift gerne an den "mit der Dokumentation betrauten Mitarbeiter" weiterzuleiten. "Unser Anliegen ist in der Tat, den Dialogprozess insgesamt zu fördern und auf Einseitigkeiten und Polemiken zu verzichten." "Verbunden" sei man, und ich habe keinen Grund, es nicht zu glauben, "im Engagement für eine aus dem Geist Gottes immer erneuerte 'ecclesia sempre riformanda'!" - Freundlich habe ich mich bedankt!
Ich begann also zu hoffen, aber nach einem Besuch auf der Website der Akademien, wo inzwischen zwar der Link zur Petition Pro Ecclesia eingestellt wurde, aber sonst sich kaum etwas verändert hat, ist meine Naherwartung wieder geschwunden und hat einer eschatologischen Sicht Platz gemacht: Eher schafft die Kirche den Zölibat ab als daß die "Katholischen Akademien" uns eine faire Dokumentation bereitstellen. (Weil honni soit, qui mal y pense, nehme ich an, daß es schlicht an manpower oder technical skills mangelt - aber beides ändert nichts am eschatologischen Horizont des Ganzen.)
Jürgen Kaube fragt in der FAZ, ob apokalyptische oder eschatologische Bilder und Begriffe helfen, gegenwärtige Katastrophen besser zu verstehen, und stellt nebenbei einiges zum Thema Fegefeuer klar - sozusagen für die Ungebildeten unter seinen Verächtern.
Ab dem 11. April soll es die App der Benediktiner von Le Barroux in Frankreich geben. Le Barroux ist ein "altritualistisches" Benediktinerkloster, eines, das seine Liturgien in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feiert.
Ob der Nutzer damit tatsächlich "im Rhythmus der Mönche" mitleben kann, bleibt abzuwarten. Ein bißchen Werbung ist doch wohl auch den Konservativen erlaubt.
(via New Liturgical Movement)
Gerade las ich Alipius' Kommentar zu einem Posting auf dem SWR-Religionsblog und musste ganz spontan an die legendären Worte des alten Cree-Häuptlings denken:
"Erst wenn der letzte Bischof abgewählt, die letzte Frau geweiht, der letzte Schwule getraut und das letzte NGL verklungen ist, werdet ihr feststellen, dass man an Reformen nicht glauben kann."
Nicht von ungefähr ist der "Joyful Kilmarnock Blues" meines Wissens der einzige Popsong, dem Hans Urs von Balthasar je eine Fußnote gewidmet hat. - Nun gut, "Beautiful Truth" derselben Brüder Craig und Charlie Reid hat er auch erwähnt.
Bücher fassen bekanntlich, wir wissen es spätestens seit dem hl. Johannes und seinem Evangelium, nicht all die Großtaten des HErrn. Es bräuchte mehr Bücher als diese unsere Welt fasst, um sie alle zu berichten. Nichts hindert uns, zu diesen Taten Jesu auch all das zu zählen, was ER seither - quicklebendig! - durch die Glieder SEines Leibes tut. Durch die Heiligen und durch die Männer und Frauen der Kirche.
Heute gibt es den letzten Absatz des Kapitels "Der Mensch der Kirche" aus Henri de Lubacs Buch "Die Kirche: eine Betrachtung"
"In seiner letzten Ausrichtung möchte er [der Mensch der Kirche; scipio] wahr und echt sein und 'geistige Armut' besitzen, wie ja 'heutzutage eine wohlgeratene Seele sich besonders vor jeder Art von Heuchelei hüten wird, im Bereich des Heiligen wie in jedem andern'. Weil er hintreten durfte zum heiligen Jerusalem, zur 'Stadt der Wahrheit', und dort dem 'Gott der Wahrheit', dem 'Gott ohne Lüge und voller Wahrhaftigkeit' begegnet ist, weil er sich erinnert, daß der Heilige Geist der Feind jeder Täuschung ist, und Jesus selber die Wahrhaftigkeit neben 'Gerechtigkeit und Erbarmen' unter die drei wichtigsten Vorschriften gerechnet hat, flieht er für seinen Teil die fromme Lüge in all ihren Formen. Er kennt indes denWert der Verschiegenheit. Er weiß auch, daß jedes Ding seine Zeit hat, daß beste Unternehmungen 'unzeitgemäß' sein können, und nicht er in letzter Instanz darüber zu urteilen hat. Er wundert sich nicht, daß er öfter 'in Tränen säen' muß. Und wenn man seinen Taten hohen Beifall spendet, will er eines nicht vergessen: wie das, was er erntet, immer von andern ausgesät wurde, so kann er nicht erwarten, zu ernten, was er ausgesät haben mag. Schließlich widersetzt er sich allen simplistischen Lösungen; selbst wenn sie nicht unmittelbaren den Glauben gefährden, beeinträchtigen sie doch irgendwo die Fülle, das Gleichgewicht und die Tiefe des Katholischen." (Freiburg: Johannes, 1968, S. 230-231)
Zum vorigen Absatz hier lang.
Der frisch gewählte Lutherische Landesbischof für Bayern muß ein besonderer Mann sein.
Stellte die ZEIT in einem Interview mit dem Kandidaten Bedford-Strohm fest: "Herr Bedford-Strohm, neulich, auf einer Tagung deutscher Theologen, haben alle außer Ihnen das Wort Gott peinlich vermieden. Haben Akademiker Angst vor Gott?", schreibt die WELT heute über den Frischgewählten: "Bedford-Strohm hat sogar ein Buch über das ewige Leben geschrieben."
Steht es wirklich so schlimm um die evangelische Theologenschaft Deutschlands, daß beides so erstaunte Erwähnung verdient?