"Wir leben in einer Kitsch-Epoche", sagt Michael Krüger, "Verleger der alten Schule", in der "Zeit".
Alan Posener verwendet das K-Wort in seinem neuesten Streifzug durch populärbenediktinische Gefilde zwar nicht, aber wenn einer wie er "beinahe Sehnsucht nach einem beinharten Theologen wie Joseph Ratzinger" empfindet, dann muß die Lage schon seeeehr verzweifelt sein, nicht wahr?
Hier in Paris, wo ich momentan stecke, komme ich zwar in keine christliche oder katholische Buchhandlung, aber bei Gibert Jeune am Place Saint-Michel jedenfalls ist Pater Anselm ausgiebig in französischen Übersetzungen vertreten. Das kann man jetzt als beruhigend auffassen - wenigstens kein deutscher Sonderweg bei mundgerechter Spiritualität! - oder als bedrohlich: Nicht einmal der römischen Kirche älteste Tochter, Mutter aufklärerischer clarté (Klarheit), ist immun gegen die Kuschler und ihren Kitsch...
9. Juni 2010
Kitsch- und Kuscheltheologie
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Zitat: wenn die Leute sich eine Kirche wünschen dürften, Anselm Grün wäre ihr Papst" - na klar, weil er ihnen nach dem Munde redet, genauso wie die anderen in dem Artikel erwähnten "Benediktiner". Christus tut das aber NICHT. Er FORDERT die Menschen, auch fordert er sie heraus, lökt wider den Stachel des behaglich-kuscheligen "Wohlfühlgottes", der in echter Not nichts zu sagen oder zu bedeuten hat. Das ist schlimmster spiritueller Mißbrauch, was diese Leute treiben. Mir ist ein Benedikt XVI (besser noch ein Pius V.)allemal lieber ... oder auch ein Martin Mosebach.
Kommentar veröffentlichen