20. März 2010

Kratzgeräusche in der Todeszelle

Sogar der Papier-"Spiegel" gewährte Julian Barnes in seiner letzten Ausgabe zwei Seiten, wo er seine agnostische Sehnsucht nach GOtt beschreiben durfte. Ich habe den Artikel nur kurz quergelesen und mich dabei gefreut, daß Barnes immerhin einiges verstanden hat von dem GOtt, an den er nicht glaubt.

Hier sind ein paar Passagen aus seinem Buch "Nichts, was man fürchten müsste", die die Welt in ihrer Rezension zitiert:

"Bei Umfragen zur religiösen Einstellung lautet eine verbreitete Antwort etwa so: 'Ich gehe nicht zur Kirche, aber ich habe meine eigene Vorstellung von Gott.' Auf solche Aussagen reagiere ich nun wie ein Philosoph: Sentimentaler Quatsch, rufe ich. Du hast vielleicht eine eigene Vorstellung von Gott, aber hat Gott eine eigene Vorstellung von dir? Das ist nämlich der springende Punkt."

"Auch der große Triumph der Kunst über den Tod ist lächerlich temporär ... in Wirklichkeit ist das nur ein Kratzen an der Wand der Todeszelle. Damit wollen wir sagen: Ich war auch hier."

2 Kommentare:

Paul M hat gesagt…

Kratzen ist hart. Schopenhauer nennt es immerhin den Regenbogen über dem Wasserfall der Menschheit. Das finde ich - ausgerechnet vom angeblichen Pessimisten - viel erbaulicher :P

寶貝 hat gesagt…
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