Und noch ein Paradox, diesmal sinngemäß aus Catherine Pickstocks "After Writing":
Unsere Reise zu GOtt beginnt erst, wenn sie bereits an ihr Ende gekommen ist: Dann nämlich, wenn GOtt auf seiner Reise schon bei uns angekommen ist.
31. Juli 2007
Einzahl - Mehrzahl
"Wer glaubt, sagt in gleicher Intensität »Ich« und »Wir«."
(Thomas Söding: Freundschaft mit Jesus.- Int Kath Zeitschr Communio 2007; 36 (3): 207)
(Thomas Söding: Freundschaft mit Jesus.- Int Kath Zeitschr Communio 2007; 36 (3): 207)
29. Juli 2007
Ein Lied für die Himmelstreppe
Meine Urlaubslektüre ist dieses Jahr das wunderbare, erstaunliche, faszinierende Gedichtepos "Fredy Neptune" von Les Murray. Er führt seinen Helden, einen Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Deutschaustralier, durch eine wahnwitzige Odyssee und über alle Kriegs- und Friedensschauplätze des 20. Jahrhunderts. Nach 14 Versen ist Fredy schon von Dungog über New York, Messina auf einem deutschen Schlachtschiff per Konstantinopel ins Schwarze Meer unterwegs und erlebt in Trabzon die Verbrennung armenischer Frauen auf offener Straße. Danach ist er nie mehr der alte, bekommt Lepra und durchlebt den Rest seiner rasanten Fahrt, ohne körperlichen Schmerz oder überhaupt etwas spüren zu können, begegnet in Hollywood Marlene Dietrich und in Berlin Adolf H., ist überall der Fremde und kehrt am Ende doch wieder heim...
Für uns Liebhaber der neuen und alten römischen Liturgie sind seine gelegentlichen Begegnungen mit eben derselben interessant: In einer davon schleppt Fredy einen verwundeten Kameraden durch den Dschungel einer indonesischen Insel, schließt sich einem Trupp Marines an und trifft auf ein Bergdorf voll Eingeborener.
Ite, missa est.
Für uns Liebhaber der neuen und alten römischen Liturgie sind seine gelegentlichen Begegnungen mit eben derselben interessant: In einer davon schleppt Fredy einen verwundeten Kameraden durch den Dschungel einer indonesischen Insel, schließt sich einem Trupp Marines an und trifft auf ein Bergdorf voll Eingeborener.
"Zwei junge Kerle boten Ern zu tragen an, daß ich verschnaufen konnte,Wo es nichts zu preisen gibt, wo ein verwundeter Leib rauf und runter, durch Schluchten und MG-Geknatter, durch den "Teepott eines irren Riesen" (L. Murray) geschleppt wird - da singen Pidginsprecher einen lateinischen Hymnus, da offeriert Thomas von Aquin ein Lied für die Stairways to heaven.
weil ich bloß noch so taumelte. Sie packten ihn in eine Hängematte
unter einem Bambusstab, Rohrreifen ringsum, die ihn stützten,
und weiter ging es, meilentief hinab in eine Schlucht
und über eine Flut auf kippeligen Felsenbrocken und geraden Weges wieder
hoch in den Himmel und die Träger sangen Pange lingua gloriosi
in perfektem Takt, Corporis mysterium, das 'ne gewundene Melodie hat,
die grade richtig ist, wenn man zum Himmel aufsteigt..."
Ite, missa est.
Volksfrömmigkeit
"Nein, dann spielen wir nicht. Unsere Lieder passen nicht in die Kirche", soll die örtliche Blaskapelle gesagt haben, als überlegt wurde, die für heute abend geplante "Sommerserenade" der verschiedenen Gesang- und Musikvereine wegen des schlechten Wetters in die Kirche zu verlegen.
Ja, das gibt es noch: Taktgefühl, das schlichte Wissen, was sich gehört - und was nicht.
Ja, das gibt es noch: Taktgefühl, das schlichte Wissen, was sich gehört - und was nicht.
26. Juli 2007
Still, so still
Vor lauter Hausarbeiten (schließlich habe ich Urlaub, das Schlafzimmer war raumausstattungsmäßig schon lange überfällig, und wer konnte wissen, daß unter der Holzdecke ein Kabelwirrwarr herrschte, das sich nur durch eine Gipskartonschicht vernünftig verdecken ließ?) und einer plötzlichen Fahrt "auf Minga" blieb und bleibt es noch bis mindestens Samstag ruhiger als gewöhnlich hier.
24. Juli 2007
Mauriac über die Gnade
Le Blog de Phil beschenkt uns mit einer mp3-Datei und 8 min Originalton von François Mauriac, einem der großen Vertreter des "renouveau catholique".
Nicht erschrecken: Seit einer Kehlkopfoperation hatte Mauriac eine heisere Stimme.
Nicht erschrecken: Seit einer Kehlkopfoperation hatte Mauriac eine heisere Stimme.
21. Juli 2007
Elsaß
Ein paar ausgewählte Eindrücke von drei Tagen Elsaß mit der Allerliebsten:
Völlig hingerissen von der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Obernai: ein großer, neugotischer Bau, in Halbdunkel getaucht - und überall Menschen, oder vielmehr: Bilder und Statuen von Menschen, Erinnerungen und Vergegenwärtigungen von Menschen. Am Hochaltar, in den Kirchenfenstern, den Säulen. In allen Größen und Farben. Über hundert dürften es wohl alles in allem sein. Unmöglich, sich in dieser Kirche allein zu fühlen. Nein, man fühlt sich nicht beobachtet, nein, sondern gehört einfach dazu zu dieser schweigenden Menge, die in ihren Gesten, in ihren Farben, in den Symbolen und Szenen eine Geschichte, eine Erfahrung bekennt. Der schweifende Blick bleibt an Händen hängen, an Gesichtern, wandert weiter, findet etwas zum Festhalten, nimmt einen Schlüssel auf zur Deutung eigener Rätsel, eine Stimmung springt über und bleibt als Samen in einem Herzwinkel, wo sie einmal aufgehen wird. Vorne, ganz vorne der Hochaltar, mit dem golden glimmenden Tabernakel in der Mitte, darüber spitze Türmchen, den beiden Kirchtürmen nachgebildet, die den Blick nach oben leiten, über die Freskenreihe hinaus zum Bild Mariens, und auch da mag man nicht halt machen, sondern wendet den Blick noch höher, ins Gewölbe hinauf.
Hervorragend sortiert die Librarie Kléber in Straßburg, doch ich hatte meinen Glückgriff gleich in den ersten zehn Sekunden getan, in der Ramschkiste vor der Tür: Eine noch unaufgeschnittene Gallimard-Ausgabe von Charles Péguys "Un nouveau théologien", vor sechzig Jahren gedruckt, leicht gebräunt, für 3 Euro 90.
In Colmar führte uns der erste Gang ins Museum Unterlinden, zum Isenheimer Altar. In aller Stille konnten wir uns den Tafeln aussetzen, denn noch waren kaum Besucher da. Die göttliche Pädagogik konnte in Ruhe wirken, wie sie wohl damals auch den Antoniusfeuer-Patienten zugedacht war, die man nach der Aufnahme ins Hospiz erst einmal vor dem Altar ihre Leiden meditieren ließ, vor den Bildern der Menschwerdung, des Todes und der Auferstehung des HErrn.
Völlig hingerissen von der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Obernai: ein großer, neugotischer Bau, in Halbdunkel getaucht - und überall Menschen, oder vielmehr: Bilder und Statuen von Menschen, Erinnerungen und Vergegenwärtigungen von Menschen. Am Hochaltar, in den Kirchenfenstern, den Säulen. In allen Größen und Farben. Über hundert dürften es wohl alles in allem sein. Unmöglich, sich in dieser Kirche allein zu fühlen. Nein, man fühlt sich nicht beobachtet, nein, sondern gehört einfach dazu zu dieser schweigenden Menge, die in ihren Gesten, in ihren Farben, in den Symbolen und Szenen eine Geschichte, eine Erfahrung bekennt. Der schweifende Blick bleibt an Händen hängen, an Gesichtern, wandert weiter, findet etwas zum Festhalten, nimmt einen Schlüssel auf zur Deutung eigener Rätsel, eine Stimmung springt über und bleibt als Samen in einem Herzwinkel, wo sie einmal aufgehen wird. Vorne, ganz vorne der Hochaltar, mit dem golden glimmenden Tabernakel in der Mitte, darüber spitze Türmchen, den beiden Kirchtürmen nachgebildet, die den Blick nach oben leiten, über die Freskenreihe hinaus zum Bild Mariens, und auch da mag man nicht halt machen, sondern wendet den Blick noch höher, ins Gewölbe hinauf.
Hervorragend sortiert die Librarie Kléber in Straßburg, doch ich hatte meinen Glückgriff gleich in den ersten zehn Sekunden getan, in der Ramschkiste vor der Tür: Eine noch unaufgeschnittene Gallimard-Ausgabe von Charles Péguys "Un nouveau théologien", vor sechzig Jahren gedruckt, leicht gebräunt, für 3 Euro 90.
In Colmar führte uns der erste Gang ins Museum Unterlinden, zum Isenheimer Altar. In aller Stille konnten wir uns den Tafeln aussetzen, denn noch waren kaum Besucher da. Die göttliche Pädagogik konnte in Ruhe wirken, wie sie wohl damals auch den Antoniusfeuer-Patienten zugedacht war, die man nach der Aufnahme ins Hospiz erst einmal vor dem Altar ihre Leiden meditieren ließ, vor den Bildern der Menschwerdung, des Todes und der Auferstehung des HErrn.
18. Juli 2007
Traditionalist
Ich habe nichts, was ich nicht empfangen hätte, was mir nicht anvertraut und übergeben worden wäre. Nicht vergraben darf ich's oder für mich bewahren, sondern soll es mir erschließen, es lieb gewinnen in Dankbarkeit und mich in seinen Dienst stellen.
17. Juli 2007
Informationsquellen für Katholiken
Die meisten Katholiken in Deutschland beziehen ihr Wissen über das laufende Kirchengeschehen nicht aus der Diözesanpresse, noch weniger von kath.net oder von zenit.org, sondern aus dem Fernsehen und der Tageszeitung. In meinem Fall ist es das Main-Echo, eine noch nie als klerikal verschrieene Zeitung, die einen Großteil des Rasters liefert, um das sich Gerüchte, Befürchtungen, eigene Erfahrungen, auch hin und da Fakten anlagern. "Aber in der Zeitung steht doch...", so sprechen die real existierenden Fundamentalisten in der katholischen Kirche. Die anderen, echten Fundies sind rar, die gewöhnlichen, mit "moderne Katholiken" etikettierten, laufen einem andauernd über den Weg.
Wenn nun diese Sorte schriftgläubiger Katholiken in ihrem Zentralorgan Sätze liest wie sie Journalist Klaus Erich am letzten Samstag schrieb:
Die Kirche als Bastelstube zum Beispiel, wie sie die etwas Engagierteren aus der Pfarrpraxis kennen: Mach Dir Dein Jesus- und Dein Gottesbild! Kombinier Dir Deine Moral! Wähle Dir Dein Tagesgebet! -- Macht es der Papst nicht genau so? Der soll sich mal nicht so haben und uns Vorschriften machen, wer die "Kommion" verteilt oder welche Lesung wir bei Familiengottesdienst lesen!
Oder daß das Alte höchstens altehrwürdig ist, aber um aller Gottesvorstellungen willen nicht gegenwartsrelevant! Tradition ja, aber nur, wenn wir sie nicht fortsetzen müssen. Früher war früher, und was uns heilig ist, bestimmen wir, oder weniger aggressiv: das ist unsere Sache.
Und natürlich steht alles Alte erst einmal unter Generalverdacht und muß seine Unschädlichkeit erst einmal beweisen - vor dem Gericht des deutschen Katholizismus, jenem blühenden Garten der nachkonziliaren Kirche voller Laienmitbeteiligung und Mündigkeit.
Und was ruft in unserem deutschkatholischen Fundi die Parallelsetzung von "heiliger" Messe und "heiliger" Inquisition wach? Nicht an das Schuldbekenntnis von JPII wird er denken, nicht an die Unterschiede von römischer, spanischer, deutscher und sonstiger Inquisitionen, auch nicht an die Journalisten unseligen Angedenkens, die Vorläufer des Herrn Erich sozusagen, die sich bereitwilligst in den Dienst des nazistischen Kirchenkampfs stellten - um das mittelalterliche, finstere, längst überlebte Rom durch eine Religion für den modernen Menschen, den Zeitgenossen zu ersetzen, sondern er schämt sich wieder einmal für diese altmodische Kirche, in die er hineingeraten ist und aus der er nicht mehr herauskann, und wieder einmal gehört er nicht gerne dazu. Sie ist ihm eine Last, diese Kirche, und nun macht ein deutscher Papst alles noch schlimmer. "Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen?" - diese Frage trifft ihn genauso wie damals den Simon am Feuer im Hof des Hohenpriesters.
Wenn nun diese Sorte schriftgläubiger Katholiken in ihrem Zentralorgan Sätze liest wie sie Journalist Klaus Erich am letzten Samstag schrieb:
"Es wird immer deutlicher: Der Papst zimmert sich eine Kirche nach seinen Vorstellungen. Und diese sind rückwärts gewandt. 'Was früher heilig war, kann heute nicht schädlich sein', begründet er die Wiedereinführung der lateinischen Messe und begibt sich damit auf äußerst sumpfiges Terrain. Denn als heilig wurde in der Kirche schon so manches bezeichnet - nicht zuletzt die Inquisition, eines der dunkelsten Kapitel der Kirchengeschichte."dann lässt sich mit hoher Sicherheit sagen (und im Gespräch belegen), welche Assoziationen in den katholisch getauften (und praktizierenden) Hirnen ablaufen, und welche nicht.
Die Kirche als Bastelstube zum Beispiel, wie sie die etwas Engagierteren aus der Pfarrpraxis kennen: Mach Dir Dein Jesus- und Dein Gottesbild! Kombinier Dir Deine Moral! Wähle Dir Dein Tagesgebet! -- Macht es der Papst nicht genau so? Der soll sich mal nicht so haben und uns Vorschriften machen, wer die "Kommion" verteilt oder welche Lesung wir bei Familiengottesdienst lesen!
Oder daß das Alte höchstens altehrwürdig ist, aber um aller Gottesvorstellungen willen nicht gegenwartsrelevant! Tradition ja, aber nur, wenn wir sie nicht fortsetzen müssen. Früher war früher, und was uns heilig ist, bestimmen wir, oder weniger aggressiv: das ist unsere Sache.
Und natürlich steht alles Alte erst einmal unter Generalverdacht und muß seine Unschädlichkeit erst einmal beweisen - vor dem Gericht des deutschen Katholizismus, jenem blühenden Garten der nachkonziliaren Kirche voller Laienmitbeteiligung und Mündigkeit.
Und was ruft in unserem deutschkatholischen Fundi die Parallelsetzung von "heiliger" Messe und "heiliger" Inquisition wach? Nicht an das Schuldbekenntnis von JPII wird er denken, nicht an die Unterschiede von römischer, spanischer, deutscher und sonstiger Inquisitionen, auch nicht an die Journalisten unseligen Angedenkens, die Vorläufer des Herrn Erich sozusagen, die sich bereitwilligst in den Dienst des nazistischen Kirchenkampfs stellten - um das mittelalterliche, finstere, längst überlebte Rom durch eine Religion für den modernen Menschen, den Zeitgenossen zu ersetzen, sondern er schämt sich wieder einmal für diese altmodische Kirche, in die er hineingeraten ist und aus der er nicht mehr herauskann, und wieder einmal gehört er nicht gerne dazu. Sie ist ihm eine Last, diese Kirche, und nun macht ein deutscher Papst alles noch schlimmer. "Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen?" - diese Frage trifft ihn genauso wie damals den Simon am Feuer im Hof des Hohenpriesters.
Fünf Regeln für den rechten Umgang mit dem Motu Proprio "Summorum Pontificum"
In Anlehnung an die und in Abwandlung der fünf Regeln von Father Z. (englisches Original; deutsche Übersetzung), die sich an Anhänger und Freunde der außerordentlichen Form der römischen Liturgie (aka. "alte" oder "lateinische" oder "tridentinische" oder "vorkonziliare" Liturgie oder "Liturgie Pius' V." oder "Liturgie Johannes ' XXIII.") wendeten, hätte es auch fünf Regeln für solche gebraucht, die sich nun beleidigt und mißachtet fühlen. Nun, vielleicht ist es nicht zu spät dafür:
Regel 1: Freuen Sie sich, weil unser liturgisches Leben bereichert worden ist, nicht weil "wir gewinnen". Jeder gewinnt, wenn das Leben der Kirche bereichert wird. Es ist kein Nullsummenspiel.
Regel 2: Seien Sie nicht beleidigt, wenn sich jetzt diejenigen freuen, die es nun vielleicht etwas leichter haben, die ihnen liebgewordene Form der Liturgie zu feiern.
Regel 3: Zeigen Sie Ihre Freude. Damit zeigen Sie, daß Ihnen die Einheit der Kirche wichtig ist - und daß diese Einheit für Sie nicht in der Einheitlichkeit des liturgischen Ritus besteht, sondern im geteilten Glauben, in den Sakramenten der Kirche, und im gemeinsamen Leben als Glieder des einen Leibes Christi.
Regel 4: Überlegen Sie, wie Sie Anhänger der "außerordentlichen Form" der Liturgie in ihren Pfarrgemeinden willkommen heißen können. Laden Sie sie ein, sich mit ihnen in den verschiedenen Aufgaben und Diensten ihrer "Kirche vor Ort" zu engagieren und hören Sie den Erfahrungen dieser Gläubigen zu.
Regel 5: Halten Sie sich an die im Motu Proprio des Papstes aufgestellten Regeln und legen Sie diese im Geist Christi lieber weitherzig als engherzig aus. Sie wissen ja: "Das Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden..." Vielleicht hilft Ihnen die Beschäftigung mit dieser Liturgieform auch, die normale Form der römischen Liturgie vertiefter und noch mehr der Intention des Konzils gemäß zu feiern, wie sie sich in der Liturgiekonstitution findet und in den Schreiben von Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. noch einmal konkretisiert hat.
Regel 1: Freuen Sie sich, weil unser liturgisches Leben bereichert worden ist, nicht weil "wir gewinnen". Jeder gewinnt, wenn das Leben der Kirche bereichert wird. Es ist kein Nullsummenspiel.
Regel 2: Seien Sie nicht beleidigt, wenn sich jetzt diejenigen freuen, die es nun vielleicht etwas leichter haben, die ihnen liebgewordene Form der Liturgie zu feiern.
Regel 3: Zeigen Sie Ihre Freude. Damit zeigen Sie, daß Ihnen die Einheit der Kirche wichtig ist - und daß diese Einheit für Sie nicht in der Einheitlichkeit des liturgischen Ritus besteht, sondern im geteilten Glauben, in den Sakramenten der Kirche, und im gemeinsamen Leben als Glieder des einen Leibes Christi.
Regel 4: Überlegen Sie, wie Sie Anhänger der "außerordentlichen Form" der Liturgie in ihren Pfarrgemeinden willkommen heißen können. Laden Sie sie ein, sich mit ihnen in den verschiedenen Aufgaben und Diensten ihrer "Kirche vor Ort" zu engagieren und hören Sie den Erfahrungen dieser Gläubigen zu.
Regel 5: Halten Sie sich an die im Motu Proprio des Papstes aufgestellten Regeln und legen Sie diese im Geist Christi lieber weitherzig als engherzig aus. Sie wissen ja: "Das Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden..." Vielleicht hilft Ihnen die Beschäftigung mit dieser Liturgieform auch, die normale Form der römischen Liturgie vertiefter und noch mehr der Intention des Konzils gemäß zu feiern, wie sie sich in der Liturgiekonstitution findet und in den Schreiben von Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. noch einmal konkretisiert hat.
16. Juli 2007
Der Dentist als Handwerker
Drei Wochen Urlaub, und den ersten Tag fürs Unangenehme reserviert: Zahnarzt.
Tröstlich, dann die Sicherheit und handwerkliche Geschicktheit wahrzunehmen, mit der das Zweierteam des Dr. med. dent. und seiner Assistentin in 4.5 und 4.6 herumoperiert.
Tröstlich, dann die Sicherheit und handwerkliche Geschicktheit wahrzunehmen, mit der das Zweierteam des Dr. med. dent. und seiner Assistentin in 4.5 und 4.6 herumoperiert.
15. Juli 2007
Mein Freund John Lee
Ich glaube, ich habe die Platte damals gekauft, als R. V. in unsere Clique kam und außer seiner Gitarre noch den Blues und amerikanischen Folk mitbrachte. Die Namen auf der Rückseite sagten mir nichts: John Lee Hooker, Eddie Kirkland, Sylvester Cotton - Blues ist doch Blues, oder nicht?
Zuhause auf Vaters Mono-Plattenspieler stellte sich heraus, daß es zwar Blues war, aber ein völlig anderer. R. spielte Folkblues im Stil von Lightnin' Hopkins oder Big Bill Broonzy, aber aus dem Lautsprecher kam ein schneller, mit dem Fuß gestampfter Rhythmus, eine elektrisch verstärkte, leicht scheppernde Gitarre, die das ewig gleiche Riff wiederholte, mit einem gelegentlichen Solostückchen, eine ungeheuer intensive Stimme, die einen nur stückweise verständlichen Text sang und die ich nie mehr vergaß.
"Four Women in my Life", die erste Aufnahme der Platte wurde für mich zu einer Erleuchtung und John Lee Hooker zum Gefährten durch alle nachpubertären Nöte - einer noch dazu, den ich mit niemandem teilen musste, der allein mir gehörte, der zuverlässig die gleichen Stimmungen von Trost und Trotz, von Liebesleid und -freude besang und weckte.
Mit der Zeit legte ich mir noch mehr von JLH zu: alte und neue Aufnahmen, das berühmte Album mit den Canned Head und der 11:30 min-Version von Boogie Chillen zum Beispiel. Aber gegen "Four Women in My Life", dieses für Hooker letztlich untypische Duo mit Eddie Kirkland, kam kein anderer seiner Songs an.
13. Juli 2007
Weitherzigkeit
"Die Anhänger der tridentinischen Messe sollen damit die Möglichkeit erhalten, ihrer Neigung in der katholischen Kirche nachzugehen – selbst dann, wenn sie zahlenmäßig eine absolute Randgruppe sind." (Matthias Gierth im Rheinischen Merkur)
"Das war und bleibt das entscheidende Defizit der tridentinischen Liturgie: daß sie dem weiterentwickelten Zeit- und Glaubensbewußtsein diametral zuwiderläuft, sich ihm verweigert." (Johannes Röser im Christ in der Gegenwart)
"Wenn wir 'alte' Liturgien haben, brauchen wie um so mehr 'neue'." (Derselbe, ebendort)
"Die sich abzeichende allgemeine Liberalisierung im Umgang mit der tridentinischen Messe ist überflüssig, weil sie letztlich nur kleine Gruppen betrifft. Sie ist obendrein schädlich, weil sie mancherorten zu Verunsicherungen führen wird, die man sich sparen könnte.
Die Liberalisierung ist außerdem ungeeignet, weil sie nicht das Ziel erreichen wird, das man damit offenbar verbindet." (Klaus Nientiedt im Konradsblatt)
"Mir kommt da ein Wort aus dem zweiten Korintherbrief in den Sinn, wo Paulus den Korinthern sagt: 'Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Lasst doch als Antwort darauf… auch euer Herz weit aufgehen!' (2 Kor 6,11-13)." (Benedikt XVI. im Begleitbrief zu Summorum Pontificum)
"Das war und bleibt das entscheidende Defizit der tridentinischen Liturgie: daß sie dem weiterentwickelten Zeit- und Glaubensbewußtsein diametral zuwiderläuft, sich ihm verweigert." (Johannes Röser im Christ in der Gegenwart)
"Wenn wir 'alte' Liturgien haben, brauchen wie um so mehr 'neue'." (Derselbe, ebendort)
"Die sich abzeichende allgemeine Liberalisierung im Umgang mit der tridentinischen Messe ist überflüssig, weil sie letztlich nur kleine Gruppen betrifft. Sie ist obendrein schädlich, weil sie mancherorten zu Verunsicherungen führen wird, die man sich sparen könnte.
Die Liberalisierung ist außerdem ungeeignet, weil sie nicht das Ziel erreichen wird, das man damit offenbar verbindet." (Klaus Nientiedt im Konradsblatt)
"Mir kommt da ein Wort aus dem zweiten Korintherbrief in den Sinn, wo Paulus den Korinthern sagt: 'Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Lasst doch als Antwort darauf… auch euer Herz weit aufgehen!' (2 Kor 6,11-13)." (Benedikt XVI. im Begleitbrief zu Summorum Pontificum)
In St. Blog's Parish aufgelesen
Johnny Cash - mit katholischen Ohren gehört: Ein Text von John McCullen. Sprache: Englisch. (via Anchoress)
Ein hyperoptimiertes Bierglass aus dem Hause Samuel Adams stellt der Daily Eudemon vor:
Mehr hier.
Ein hyperoptimiertes Bierglass aus dem Hause Samuel Adams stellt der Daily Eudemon vor:
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Parkplatzprobleme?
So was vor dem Küchenfenster, und wir hätten nicht dauernd das Auto der bösen Nachbarin vor der Nase? (Q: Irgendein St. Blog's Parish Blog)
Offene Kirchen
Fr. Jay nennt uns einen guten Grund, warum ein Pfarrer seine Kirche nicht zuschließen sollte: Man weiß nie, wer zum Beten kommt.
Dort z.B.
Dort z.B.
Glück - aber wo ist es?
"Where is the source of your happiness? Look within yourself." (Die "Do something"-Aufforderung der Erie-Benediktinerinnen.)
"Und wenn du mich fragst: 'Soll ich jenen dort aufwecken oder ihn schlafen lassen, damit er glücklich sei', so würde ich dir antworten, daß ich nichts über das Glück weiß. Aber würdest du deinen Freund schlafen lassen, wenn ein Nordlicht am Himmel stünde? Keiner darf schlafen, wenn er es kennenlernen kann. Und gewiß liebt jeder seinen Schlaf und wälzt sich wohlich darin; du aber entreiße ihn seinem Glück und wirf ihn hinaus, damit er werde." (Antoine de Saint-Exupéry: Die Stadt in der Wüste, Abschnitt 49)
"Und wenn du mich fragst: 'Soll ich jenen dort aufwecken oder ihn schlafen lassen, damit er glücklich sei', so würde ich dir antworten, daß ich nichts über das Glück weiß. Aber würdest du deinen Freund schlafen lassen, wenn ein Nordlicht am Himmel stünde? Keiner darf schlafen, wenn er es kennenlernen kann. Und gewiß liebt jeder seinen Schlaf und wälzt sich wohlich darin; du aber entreiße ihn seinem Glück und wirf ihn hinaus, damit er werde." (Antoine de Saint-Exupéry: Die Stadt in der Wüste, Abschnitt 49)
"Nicht ganz und gar erfunden"
"Aufregend und überraschend" sei es, sagt Michael Jursa von der Universität Wien, zu sehen, daß eine in der Bibel erwähnte Figur eine ganz normale Goldspende an den Tempel von Babylon macht, an einem genau bestimmten Tag. Jursa identifizierte den auf einer (Ton?)Tafel im British Museum erwähnten Einzahler.
Es handelt sich um Nebu-Sarsekim, einen der in Jeremia 39 erwähnten Hauptleute von Nebukadnezar, des Königs von Babel, der im neunten Tag des vierten Monats des elften Jahrs der Herrschaft von Zedekia, des Königs von Juda, Jerusalem eroberte.
Mehr hier. Mit herzlichem Dank und Gruß an Blogleser R.M.
Es handelt sich um Nebu-Sarsekim, einen der in Jeremia 39 erwähnten Hauptleute von Nebukadnezar, des Königs von Babel, der im neunten Tag des vierten Monats des elften Jahrs der Herrschaft von Zedekia, des Königs von Juda, Jerusalem eroberte.
Mehr hier. Mit herzlichem Dank und Gruß an Blogleser R.M.
11. Juli 2007
Lesen!
Ganz normal und unmodern katholisch, bitte.
Dieses Posting von elein hat mich gefreut und berührt - weil es mir seit einigen Jahren und immer stärker genau so geht: Obwohl ich wohl eher zu der Generation ihrer Eltern gehöre, zu den Leuten, die vor 15, 20 Jahren gutmeinend und gutwillig auch mehr Abwechslung ins religiöse Leben ihrer Kinder bringen wollten. Weil mir damals nicht klar war, was ich jetzt sehe.
Hatte ich den Text [pdf]von Esther Maria Stallmann schon erwähnt? Passt auch dazu.
Ganz normal und unmodern katholisch, bitte.
Dieses Posting von elein hat mich gefreut und berührt - weil es mir seit einigen Jahren und immer stärker genau so geht: Obwohl ich wohl eher zu der Generation ihrer Eltern gehöre, zu den Leuten, die vor 15, 20 Jahren gutmeinend und gutwillig auch mehr Abwechslung ins religiöse Leben ihrer Kinder bringen wollten. Weil mir damals nicht klar war, was ich jetzt sehe.
Hatte ich den Text [pdf]von Esther Maria Stallmann schon erwähnt? Passt auch dazu.
10. Juli 2007
Harte Zeiten für Hinführer
Nicht daß das oder das irgendwie ernsthaft überraschen würde, noch weniger das, was demnächst hier zu lesen sein wird. Aber bei diesem Satz bin ich dann schon hängen geblieben:
Ist es nicht gerade dieses undifferenzierte Reden von Kirchen, Bischöf/inn/en, Ämtern etc., das in den Köpfen der Normalgläubigen jene ökumenische Wurstigkeit schafft, die dann auch nicht mehr hinhören will und kann, wenn einmal genau hingeschaut und unterschieden wird - und die dann als vox populi die quasi-vox-et-voluntas Dei oecumenica sein darf?
(Aber vielleicht sollten wir ehrlich dankbar sein, daß kardinaler Dissens hier nicht öffentlich gemacht wird? Ja, vielleicht.)
Nicht daß das oder das irgendwie ernsthaft überraschen würde, noch weniger das, was demnächst hier zu lesen sein wird. Aber bei diesem Satz bin ich dann schon hängen geblieben:
"Die erneute katholische Stellungnahme der Glaubenskongregation mag besonders in ihrer Knappheit und Dichte hart erscheinen, aber sie lässt grundlegend Raum, die anderen Kirchen nicht nur moralisch, sondern theologisch als Kirchen zu achten." (Q)In einem strohtrockenen, fast nur referierenden "Statement", das sich jeder Wertung - positiv wie negativ - enthält, fällt er umso mehr auf - gerade weil er die von Rom getrennten christlichen Gemeinschaften einfachhin, im landläufigen Sinne, unterschiedslos als "Kirchen" zusammenfasst. Denn nicht um die moralische oder theologische Achtung geht es der Glaubenskongregation, sondern um die Frage, ob man sie im Sinne des katholischen Glaubens (und wohl auch der dazu gehörigen Theologie) als "Kirchen" verstehen kann.
Ist es nicht gerade dieses undifferenzierte Reden von Kirchen, Bischöf/inn/en, Ämtern etc., das in den Köpfen der Normalgläubigen jene ökumenische Wurstigkeit schafft, die dann auch nicht mehr hinhören will und kann, wenn einmal genau hingeschaut und unterschieden wird - und die dann als vox populi die quasi-vox-et-voluntas Dei oecumenica sein darf?
(Aber vielleicht sollten wir ehrlich dankbar sein, daß kardinaler Dissens hier nicht öffentlich gemacht wird? Ja, vielleicht.)
Raus-, hin- und reingezogen
Aus gegebenem Anlaß ein Zitat - die 18. Fußnote des "Kommentars" zu den heutigen "Antworten auf Fragen":
Autor: der übliche Verdächtige - der HErr segne ihn.
Aus gegebenem Anlaß ein Zitat - die 18. Fußnote des "Kommentars" zu den heutigen "Antworten auf Fragen":
"Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen. Die Kommunion zieht mich aus mir heraus zu ihm hin und damit zugleich in die Einheit mit allen Christen."Wobei das - ich weiß sehr wohl! - nicht nur ein ekklesiologische Aussage ist, sondern eine, die den Kern unseres, meines Christseins betrifft.
Autor: der übliche Verdächtige - der HErr segne ihn.
Die alleinsubsistierende Kirche
Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bzgl. der Lehre über die Kirche gibt die Glaubenskongregation mit Billigung des Heiligen Vaters.
Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bzgl. der Lehre über die Kirche gibt die Glaubenskongregation mit Billigung des Heiligen Vaters.
9. Juli 2007
Gedanken zu "Summorum Pontificum"
Über "Summorum Pontificum" wird momentan viel Schlaues geschrieben, dazu von viel berufeneren Leuten als mir. Aber ein paar Anmerkungen gestatte ich mir doch:
Wieder einmal sollte die ganze Kirche dem HErrn für diesen Papst danken, für seine Festigkeit, seine "pastorale Klugheit", seine Fähigkeit, Brücken zu bauen, seine klare Sicht der Lage und seinen Mut, auch unerwartete und riskante Schritte zu gehen - im Vertrauen auf den verheißenen Advokat, den Beistand, den GEist. Und vor allem sollten wir ihn in diesem Einsatz nicht allein lassen.
Über "Summorum Pontificum" wird momentan viel Schlaues geschrieben, dazu von viel berufeneren Leuten als mir. Aber ein paar Anmerkungen gestatte ich mir doch:
- Mit den ersten beiden Worten schon stellt der Papst die Kontinuität her, bindet sein Schreiben zur Gebrauch des Missale von 1962 ein in die päpstliche "Sorge" um den würdigen Kult - "Hermeneutik der Kontinuität" statt einer des "Bruches", des Abbruches, des Abreißens der Tradition.
- Tradition geht nicht nur rückwärts, in die Vergangenheit, zum Ursprung, sondern auch in die Zukunft, nach vorne. Für mich klingt dieses Motiv mit an, seit ich den ersten Absatz las. Wie wird es weitergehen? Nicht kurzfristig im Sinne einer "Reform der Reform" des Usus Pauli VI. zum Beispiel, sondern langfristig? Liturgie leistet nicht nur die Rückbindung an die Kirchengeschichte und die Geschichte ihres Ursprungs im Mysterium Paschale, den Drei Tagen von Jesu Leiden und Auferstehen, sondern auch ihre Kontinuität, ihr Ausstrecken nach vorne, hin zum HErrn, der kommen wird, den wir in jeder Heiligen Messe als Kommenden feiern. Warum nicht annehmen, daß der Papst sein Schreiben, guter Theologe, der er ist, in diesem Horizont weiß - nicht beschreibend, sondern handelnd, Weichen stellend. Die "Kirche Christi" soll "der Göttlichen Majestät" den "würdigen Kult" nicht nur heute, morgen, übermorgen darbringen, sondern auch noch in 200 oder 2000 Jahren.
- Liturgie als Kultur prägende Kraft - daß der Papst ein Thema kurz antippt, das Verfechter der "alten Messe" immer wieder für ihre Sache ins Feld geführt haben, zeigt, daß für ihn Liturgie durchaus eine gesellschaftliche Dimension hat - nicht im Sinn einer politischen Aktivierung und sozialreformerischen Mobilisierung, sondern über die Stärkung des geistlichen Lebens, das Hervorbringen von Heiligen, die Gestaltung der Gottesbeziehung "so viele(r) Völker".
- Die Anpassung des Gottesdienstes an die "Erfordernisse der Zeit" - was vielen unserer liturgischen Kreativlinge als Begründung für alles Mögliche diente und dient, wird vom Papst hier ohne Problem als Hauptanliegen des 2. Vatikanischen Konzils aufgegriffen und mit dem Begriffspaar "gebotene Achtsamkeit und Ehrfurcht" spezifiziert. Er resümiert die positive und bereitwillige Rezeption der "neuen Messe", ohne ihre Mängel zu erwähnen, der er an anderer Stelle durchaus klar benannt hat: Offensichtlich geht es ihm darum, diesen gewöhnlichen, normalen "Usus" der katholischen Messe in seiner grundsätzlichen "Würde und Harmonie" wahrzunehmen und vorzustellen. Die "Reform der Reform" kann warten - und kommt von allein, wenn "sich beide Formen des Usus des Ritus Romanus gegenseitig befruchten".
- Im Motu Proprio erwähnt der Papst vor allem jene Gläubigen, die von der "alten Messe" in ihre(r) Kultur und ihre(m) Geist" geprägt wurden. Man könnte bei oberflächlicher Sicht meinen, es handele sich dabei um eine aussterbende Rasse und um eine Frage der Zeit, bis sich der alte "Usus" von alleine erledigt hat. In seinem Begleitbrief erwähnt der Papst explizit "die jungen Menschen", die "diese liturgische Form entdecken, sich von ihr angezogen fühlen und hier eine ihnen besonders gemäße Form der Begegnung mit dem Mysterium der heiligen Eucharistie finden".
- Die Einheit des römischen Ritus in seinen zwei Anwendungsformen, in seinen zweierlei Arten des "Usus" - der Papst betont diese Einheit immer wieder, nicht umsonst: Denn ansonsten wäre der neue "Usus" ohne Wurzeln, ein neu geschaffener Ritus - und die Schismatiker hätten recht. Nur wer den alten und den neuen Usus gleichermaßen anerkennt, ist katholisch. Das verlangt einiges von beiden Seiten, von denen, die den alten "Usus" lieben wie von denen, die den neuen "Usus" als das Gelbe des liturgischen Eis sehen. Da wird Gebet nötig sein, denke ich...
- Die 12 Artikel geben den liturgischen Kasuisten einiges zum Kauen - auch hier müssen wir hoffen und selber alles tun, daß in ihrer Anwendung der Geist von "Summorum Pontificum" (wie ihn das Begleitschreiben explizit macht) nicht verfälscht wird, von den einen wie den andern. Man kann die falschen Zwischentöne schon hören, von den einen wie den andern, den geweihten wie den ungeweihten. Reibungslos wird wohl nicht viel gehen - und doch geht es um "innere Versöhnung in der Kirche", um die "volle communio", der alle und vor allem die Bischöfe als die lokalen Garanten der liturgischen Ordnung mit "Liebe und pastorale(r) Klugheit" zu dienen habben.
Wieder einmal sollte die ganze Kirche dem HErrn für diesen Papst danken, für seine Festigkeit, seine "pastorale Klugheit", seine Fähigkeit, Brücken zu bauen, seine klare Sicht der Lage und seinen Mut, auch unerwartete und riskante Schritte zu gehen - im Vertrauen auf den verheißenen Advokat, den Beistand, den GEist. Und vor allem sollten wir ihn in diesem Einsatz nicht allein lassen.
Ferien und sonstige Geschenke
"Die Ferienzeit ist ein Geschenk Gottes", so unser Summus Pontifex, diesmal ganz irdisch, und vergaß auch die anderen nicht, die "durchmachen" müssen:
"Die Ferienzeit ist ein Geschenk Gottes", so unser Summus Pontifex, diesmal ganz irdisch, und vergaß auch die anderen nicht, die "durchmachen" müssen:
"Denen, die die Arbeit nicht unterbrechen können – ich denke vor allem an die mit der Ernte beschäftigten Landwirte –, wünsche ich, dass sie in den Genuss der Früchte ihrer Mühen kommen können. Auch sie mögen bei dieser Arbeit einige Zeit des Ausruhens und der Freude haben."(Unsere Familienlegende, der in diesem Fall zu trauen ist, erzählt, daß meine Großmutter morgens heiratete und mittags mit ihrer Familie wieder aufs Feld zur Ernte zog. Was der Großvater in dieser Zeit machte, ist nicht bekannt. Aber ich hoffe doch, daß er sich über das "Geschenk Gottes" freute, das die Tochter des Bürgermeisters von H. für ihn war, und daß beide jetzt die "Früchte ihrer Mühen" ernten können, zusammen mit denjenigen ihrer Kinder, die der HErr auch schon in die himmlische Großfamilie geholt hat, wie wir hoffen.)
Überläufer
Am 7. Juli verbrachte ich den Tag eifrig Kisten und Möbel schleppend in München und meine Gedanken waren bei allem anderen eher als bei "Summorum Pontificum", was ich grundsätzlich für ein Zeichen seelischer Gesundheit halte.
Erst abends, nach getanem Umzug konnte ich einen schnellen Blick in die Süddeutsche Zeitung zu werfen, wo unser Papst mit seinem Begleitbrief schon abgedruckt stand und wo Alexander Kissler die "Post aus Rom" auf ihrem geschichtlichen Hintergrund begrüßte. Am meisten prägte sich aber der letzte Satz der Antwort ein, die Wilfried Stroh, seiner Konfession nach Protestant und Autor des Buches "Latein ist tot, es lebe Latein", auf die Frage gab: "Warum ist Latein so wichtig für die Kirche?" ein:
Am 7. Juli verbrachte ich den Tag eifrig Kisten und Möbel schleppend in München und meine Gedanken waren bei allem anderen eher als bei "Summorum Pontificum", was ich grundsätzlich für ein Zeichen seelischer Gesundheit halte.
Erst abends, nach getanem Umzug konnte ich einen schnellen Blick in die Süddeutsche Zeitung zu werfen, wo unser Papst mit seinem Begleitbrief schon abgedruckt stand und wo Alexander Kissler die "Post aus Rom" auf ihrem geschichtlichen Hintergrund begrüßte. Am meisten prägte sich aber der letzte Satz der Antwort ein, die Wilfried Stroh, seiner Konfession nach Protestant und Autor des Buches "Latein ist tot, es lebe Latein", auf die Frage gab: "Warum ist Latein so wichtig für die Kirche?" ein:
"... meque promitto etam saepius quam antea catholicas missas aditurum esse - sive ut speculatorem sive ut transfugam -
... verspreche, dass ich selber noch öfter als früher die katholische Messe besuchen werde - als Spion oder als Überläufer."
6. Juli 2007
Im Windschatten
Nach dem 7. Juli kommt der 10. Juli, und damit das Schreiben "Ecclesia subsistens":
Zenit: "Am Dienstag der nächsten Woche wird die Kongregation für die Glaubenslehre ein wichtiges Dokument über das Wesen der Kirche veröffentlichen. Mit diesem Schreiben wird die Einzigartigkeit der katholischen Kirche bestimmt und in ihrem Sinn und Inhalt ausgeführt. Gleichzeitig kommt es zu einer Erklärung des Verhältnisses der katholischen Kirche zu den orthodoxen Ostkirchen und den protestantischen kirchlichen Gemeinschaften. Die Gemeinschaft der katholischen Kirche mit der orthodoxen Kirche sei durch die ununterbrochene apostolische Sukzession gewährleistet; gleichzeitig aber fehlt zur vollen Einheit der Bezug der Ostkirchen zum Nachfolger Petri. Die protestantischen Gemeinschaften hingegen könnten nicht als Kirchen im eigentlichen Sinn bezeichnet werden.
Ausgangspunkt der Arbeit der Glaubenskongregation waren die über viele Jahre hinweg eingegangenen Nachfragen zu einem Kernpunkt der dogmatischen Konstitution Lumen Gentium. In der Nummer 8 der Konstitution über die Kirche ist in der deutschen Fassung zu lesen: 'Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen (12). Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (Joh 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18 ff), für immer hat er sie als ‚Säule und Feste der Wahrheit‘ errichtet (1 Tim 3,15). Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird (13). Das schließt nicht aus, dass außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen.'
Die Frage, die Theologen seit 40 Jahren beschäftigt und von deren Beantwortung die Methode der Ökumene abhängt, ist, was es bedeutet, dass diese Kirche 'verwirklicht ist in der katholischen Kirche'. Der lateinische Urtext lautet: 'Haec Ecclesia … subsistit in Ecclesia catholica' – die Kirche 'subsistiert' in der katholischen Kirche."
Motu-Hype
Und zum Summorum Pontificum-Blog war es auch nur eine Frage der Zeit: http://www.summorumpontificum.net/.
Stell Dir vor, es heißt doch noch anders...
Stell Dir vor, es heißt doch noch anders...
Aus unserer Reihe Positivissima
Neben Buddy Miller (s.u.) eine weitere Empfehlung: Robert Spaemanns neues Buch "Das unsterbliche Gerücht" versammelt eine Reihe kürzerer Beiträge zur Lage, Funktion und Begründung von Religion, speziell der christlich-katholischen, und zu theologischen Themen (Erbsünde, Sinn des Leidens). Im ersten, eher fachphilosophischen Teil, brauchte es Konzentration und Anstrengung, während es dem Ende zu etwas leichter und durchaus - im positiven Sinn - erbaulich wird. Ein Interview mit David Seeber von der Herder-Korrespondenz bildet so etwas wie einen leicht humoristischen Abschluß, wenn sich Spaemann gegen den Vorwurf von Pessimismus und Dualismus (hie schlechte Welt, dort gute Christen) verteidigt und genüßlich (stelle ich mir vor) Johannes, Paulus und Jesus zitiert: "Nennen Sie es ruhig Dualismus, Pessimismus, wie Sie wollen - aber dann müssen Sie sehen, was sie mit Jesus, Johannes, Paulus ... machen."
Link: Im Klett-Cotta-Blog drei MP3-Dateien aus einem Gespräch von Michael Klett mit Robert Spaemann im Stuttgarter Literaturhaus von Anfang Mai.
Link: Im Klett-Cotta-Blog drei MP3-Dateien aus einem Gespräch von Michael Klett mit Robert Spaemann im Stuttgarter Literaturhaus von Anfang Mai.
Ihr wisst nicht den Tag...
"Some say the world will end in fire,
some say: in ice" (Robert Frost)
An einem Morgen wie diesem gibt es noch die dritte Fraktion, für die die Welt in Unmengen von Wasser ertrinken wird. Auf der A3 unterwegs, mit 30 Meter Sicht nach vorne, stellte ich mir vor, wie hinter mir die Wasser steigen und jenes untrügliche Zeichen der baldigen Apokalypse, die B__D-Zeitung auf der Bäckertheke, erfassen und mit einem leichten Schwappen davontragen.
Passenderweise hatte ich gerade Buddy Millers sensationelles Album "Universal United House of Prayer" im Player und war bei "Shelter Me" angekommen. Da ging es mir schon viel besser - denn einen Vorgeschmack der Apokalpyse allein im Auto zu erleben, ist ziemlich übel, geschweige denn "the real thing", wenn es zu meinen Lebzeiten einmal so weit wäre.
Tagestipp also für alle Leser: Eine passende CD im Auto haben, z.B. eben Buddy Buddys "House of Prayer". Und die restliche Vorbereitung auf den Jüngsten Tag (Keep your soul trimmed and burning...) nicht vernächlassigen. Klar.
some say: in ice" (Robert Frost)
An einem Morgen wie diesem gibt es noch die dritte Fraktion, für die die Welt in Unmengen von Wasser ertrinken wird. Auf der A3 unterwegs, mit 30 Meter Sicht nach vorne, stellte ich mir vor, wie hinter mir die Wasser steigen und jenes untrügliche Zeichen der baldigen Apokalypse, die B__D-Zeitung auf der Bäckertheke, erfassen und mit einem leichten Schwappen davontragen.
Passenderweise hatte ich gerade Buddy Millers sensationelles Album "Universal United House of Prayer" im Player und war bei "Shelter Me" angekommen. Da ging es mir schon viel besser - denn einen Vorgeschmack der Apokalpyse allein im Auto zu erleben, ist ziemlich übel, geschweige denn "the real thing", wenn es zu meinen Lebzeiten einmal so weit wäre.
Tagestipp also für alle Leser: Eine passende CD im Auto haben, z.B. eben Buddy Buddys "House of Prayer". Und die restliche Vorbereitung auf den Jüngsten Tag (Keep your soul trimmed and burning...) nicht vernächlassigen. Klar.
the earth can shake the sky come down
the mountains all fall to the ground
but i will fear none of these things
shelter me lord underneath your wings
dark waters rise and thunders pound
the wheels of war are going round
and all the walls are crumbling
shelter me lord underneath your wings
(shelter me lord)
hide me underneath you wings
hide me deep inside your heart
in your refuge - cover me
the world can shake
but lord i'm making you my hiding place
the wind can blow the rain can pour
the deluge breaks the tempest roars
but in the storm my spirit sings
(when you) shelter me lord underneath your wings
(shelter me lord)
hide me underneath you wings
hide me deep inside your heart
in your refuge - cover me
the world can shake
but lord i'm making you my hiding place
now on the day you call for me
someday when time - no more shall be
i'll say oh death where is your sting
you shelter me lord underneath your wings
4. Juli 2007
Summorum Pontificum
Motu proprio-mäßig war ich in den letzten Tagen ein wenig stiller als in der Zeit vorher, denn 1. hatte es der Rest der Welt incl. großen Medien und der breiten kirchlichen Öffentlichkeit auch gemerkt, daß sich da was vorbereitet, 2. macht das Bloggen über ein Thema nicht mehr so viel Spaß, wenn jeder drüber schreibt und 3. hatte ich genug zu tun - zu viel, um die verschiedenen Gerüchte, Nachrichten, Berichte mitzuverfolgen.
Aber heute verlinke ich doch mal auf Rorate Caeli, wo unter Berufung auf eine italienische Agentur der vermutete MP-Titel genannt wird: Summorum Pontificum.
Wäre ein durchaus Ratzingerscher Titel: Kontinuität statt Diskontinuität.
Wir werden sehen.
Aber heute verlinke ich doch mal auf Rorate Caeli, wo unter Berufung auf eine italienische Agentur der vermutete MP-Titel genannt wird: Summorum Pontificum.
Wäre ein durchaus Ratzingerscher Titel: Kontinuität statt Diskontinuität.
Wir werden sehen.
Gut gegeben
"Schon Talleyrand mußte sich Überlegungen eines Zeitgenossen anhören, der über die Gründung einer zeitgemäßen, den Bedürfnissen der Gesellschaft angepaßten Religion des höchsten Wesens räsonierte. Talleyrand antwortete: 'Es gab einen bekannten Religionsstifter. Er predigte wenige Jahre, ließ sich kreuzigen und stand am dritten Tage wieder auf. Sie sollten etwas dieser Art zu tun versuchen.'" (Robert Spaemann: Das unsterbliche Gerücht.- Stuttgart: Klett-Cotta, 2007, S. 120)
3. Juli 2007
Fremd in der Heimat
"In der Kirche ist keiner ein Fremder." So BXVI in seinem Brief an die Katholiken an China (Nr. 5).
Ja, eigentlich und wirklich schon. Aber nicht immer fühlt man das auch. Denn genauso gibt es die Entfremdung von einer konkreten Gemeinde, in der sich die Kirche verwirklicht. - Dann ist in ihr für mich, für uns alle immer noch alles und mehr als alles da, als wir ersehnen und brauchen. Aber es gelingt einem nicht, mit den anderen "ein Herz und eine Seele" zu sein.
Man gehört dazu, vielleicht schon lange. Aber die Sprache, die gesprochen wird, die Träume, die geträumt , die Ziele, die verfolgt werden, sind nicht die meinen. Man versteht alles, man hat sich ja an die Sprache gewöhnt - aber es ist nicht mehr die eigene.
Man könnte nicht sagen, woran es liegt. Keine Erinnerung an die Weggabelung, wo der eigene Pfad abgezweigt ist - aber plötzlich findet man sich abseits. Der große Tross marschiert ein Stück weiter drüben. Die Stimmen hört man, sie sind vertraut, gehören zu Gesichtern, zu Lebensgeschichten, zur eigenen Lebensgeschichte sogar - aber es ist, als ob sie eine fremde Sprache sprächen.
Fremd in der eigenen Kirche - im Wissen, nicht stehen bleiben zu können, nicht hinter die eigenen Erkenntnisse, Erfahrungen zurück zu können. Erkenntnisse, die immer mehr in die Mitte des Glaubens, ins Herz der Kirche zu führen scheinen. An jenen Ort, wo sich alles entscheidet: jenen Ort, an dem Nazareth, Betlehem, Gethsemani, Golgota, Emmaus zusammenfallen.
Ja, eigentlich und wirklich schon. Aber nicht immer fühlt man das auch. Denn genauso gibt es die Entfremdung von einer konkreten Gemeinde, in der sich die Kirche verwirklicht. - Dann ist in ihr für mich, für uns alle immer noch alles und mehr als alles da, als wir ersehnen und brauchen. Aber es gelingt einem nicht, mit den anderen "ein Herz und eine Seele" zu sein.
Man gehört dazu, vielleicht schon lange. Aber die Sprache, die gesprochen wird, die Träume, die geträumt , die Ziele, die verfolgt werden, sind nicht die meinen. Man versteht alles, man hat sich ja an die Sprache gewöhnt - aber es ist nicht mehr die eigene.
Man könnte nicht sagen, woran es liegt. Keine Erinnerung an die Weggabelung, wo der eigene Pfad abgezweigt ist - aber plötzlich findet man sich abseits. Der große Tross marschiert ein Stück weiter drüben. Die Stimmen hört man, sie sind vertraut, gehören zu Gesichtern, zu Lebensgeschichten, zur eigenen Lebensgeschichte sogar - aber es ist, als ob sie eine fremde Sprache sprächen.
Fremd in der eigenen Kirche - im Wissen, nicht stehen bleiben zu können, nicht hinter die eigenen Erkenntnisse, Erfahrungen zurück zu können. Erkenntnisse, die immer mehr in die Mitte des Glaubens, ins Herz der Kirche zu führen scheinen. An jenen Ort, wo sich alles entscheidet: jenen Ort, an dem Nazareth, Betlehem, Gethsemani, Golgota, Emmaus zusammenfallen.
1. Juli 2007
Feedback
"You're holding our group together".
A "katholischer Blogger" does want more, but not necessarily while blogging. There's life outside the blogocesis.
A "katholischer Blogger" does want more, but not necessarily while blogging. There's life outside the blogocesis.
Schwellenpastoral
Ein Ökumenischer Wortgottesdienst vor der Zeugnisüberreichung an Abiturientinnen und dem anschließenden Abi-Ball soll natürlich nicht nur nostalgisch auf die letzten 9 Jahre Gymnasium zurückblicken, sondern wird fast unvermeidlich Mut machen wollen auf die neue Lebensphase der jungen Frauen.
Und doch.
Allzu gerne hätte ich gewusst, ob sich bei der zweiten Strophe von "Herr, Deine Liebe"
"Ich hab mich gebunden in Freiheit an dich - dies ist ein Bündnis, nicht nur für mich." (Wilhelm Willms) Und manchmal nimmt ER's ernst, dieses Bündnis. Und wer es nicht eingeht, ist auch nicht vor ernstgenommener Freiheit sicher. Das wissen auch 19jährige Mädchen, mit ihrem Drang zu heftigen Emotionen, Magersucht, vielleicht in kaputten oder zerteilten Familien lebend, mit Zukunftsängsten und Liebeskummer. Und das vergessen sie auch nicht in den 60 rosaroten Minuten eines Wortgottesdienstes, wenn sie und wir alle von Selbstverwirklichung träumen dürfen.
What goes up, must come down. Heute morgen wird die Halle aufgeräumt.
Und doch.
Allzu gerne hätte ich gewusst, ob sich bei der zweiten Strophe von "Herr, Deine Liebe"
Wir wollen Freiheit, um uns selbst zu finden,noch jemand im Kirchenraum von St. Peter und Paul umsah und dabei über die Freiheit einiger dort abgebildeter Personen meditierte, z.B. über den hl. Bruder Konrad, den Pförtnerbruder von Altötting (41 Jahre an der Pforte!), über den hl. Sebastian an seiner Säule (die Pfeile konnte ich aus der Ferne nicht zählen), dann natürlich über den hl. Petrus kopfunter am Kreuz, geführt, wohin er nicht wollte - und die allerheiligste Jungfrau mit dem toten Sohn im Schoß.
Freiheit, aus der man etwas machen kann.
Freiheit, die auch noch offen ist für Träume,
wo Baum und Blume Wurzel schlagen kann.
"Ich hab mich gebunden in Freiheit an dich - dies ist ein Bündnis, nicht nur für mich." (Wilhelm Willms) Und manchmal nimmt ER's ernst, dieses Bündnis. Und wer es nicht eingeht, ist auch nicht vor ernstgenommener Freiheit sicher. Das wissen auch 19jährige Mädchen, mit ihrem Drang zu heftigen Emotionen, Magersucht, vielleicht in kaputten oder zerteilten Familien lebend, mit Zukunftsängsten und Liebeskummer. Und das vergessen sie auch nicht in den 60 rosaroten Minuten eines Wortgottesdienstes, wenn sie und wir alle von Selbstverwirklichung träumen dürfen.
What goes up, must come down. Heute morgen wird die Halle aufgeräumt.
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