Von einem Bischof und seinen Mitarbeitern
Ein Bischof, der solche Mitarbeiter hat, braucht keine Feinde:
Der Bischof heißt Friedhelm Hofmann. Seine Priester sind ihm wichtig (was man anscheinend nicht von jedem seiner Vorgänger sagen konnte). Er wünscht, hofft und betet, daß es auch morgen und übermorgen in seinem Bistum genug oder wenigstens ausreichend Priester geben möge - und dazu auch viele andere, die sich ganz, ungeteilt und permanent in den Dienst Jesu Christi und seiner Kirche stellen. Um dieses Anliegen in sein Bistum hineinzutragen, hat er eine "Berufungsinitiative" gestartet: "Mensch - Christ - Mut zu mehr" heißt sie.
Die Mitarbeiter sollen an dieser Stelle namenlos bleiben, aber ihre Antwort haben sie dem Bischof öffentlich und indirekt ins Gesicht geschrieben:
Der eine ist Priester und Geistlicher Leiter eines diözesanen Bildungshauses. Er schreibt gelegentlich in der besinnlichen Ecke der lokalen Samstagszeitung. Und wenn er dort das Anliegen seines Bischofs aufgreift, dann natürlich nur als Aufhänger: Wichtig sei nämlich, daß jeder von uns berufen sei. Jeder an seinem Platz. Auf besondere Berufungen solle man dabei nicht schielen oder sie gar in den Vordergrund rücken.
Die andere ist City-Seelsorgerin und darf ebenfalls im Lokalblatt Besinnliches von sich geben. Sie geht eher assoziativ vor, berichtet, was ihr in den Sinn kam, als sie das Wort vom "Mut zu mehr" las. Pech für den Bischof, Pech für den Priesternachwuchs, daß sie es mit Wortspielen hat: "Mut zu mehr" mag gut und schön sein, aber käme es nicht darauf an, den "Mut zum weniger" zu fördern. Den Mut zum kleineren Auto, zum kleineren Steak, dem einfacheren Leben, zu den einfachen Dingen. Wir kennen die Litanei.
Als Laie weiß ich schon lange, daß ich berufen bin zu etwas ganz Besonderem; als Christ weiß ich, daß weniger durchaus mehr sein kann. Als deutscher Katholik und Kirchensteuerzahler stehe ich verblüfft vor so viel Chuzpe.
Ja, ich habe mir nach dreißig Jahren Kirchenkampf immer noch ein wenig Naivität bewahrt - und müsste es doch besser wissen. Mit den Kopierern des Systems das System niederschreiben und stürzen - in Deutschland geht es immer noch.
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1 Kommentar:
"..als deutscher Katholik"
wenigstens gabs wieder einmal etwas zum Ablachen
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