In Sinus-Terminologie ausgedrückt: Die Zeit der postkonziliaren "Experimentalisten" scheint abzulaufen.
Was Erzbischof Albert Malcolm Ranjith Patabendige Don, der neue Sekretär der Gottesdienst-Kongregation, gemeinsam mit seinem Chef diagnostiziert, lässt auf das Ende der liturgischen "trial & error"-Methode hoffen:
"Manche Priester betragen sich wie Herren des Altars und führen eine ganze Reihe von Improvisationen und Ablenkungen ein. Solche Feiern geben eher Anlass zu Empörung als zu spiritueller Erbauung. (...) Wissen sie nicht, dass auch auf diesen Altären das Opfer Golgathas gefeiert werden sollte?" (Tagespost)Das Problem scheint mir freilich zu sein, wie man die mißglückten Komponenten der Reform korrigieren kann, ohne gleichzeitig die Liturgie als etwas Machbares zu behandeln - und vorzustellen? Vielleicht geht das am ehesten, indem die Messe Pauls VI. einerseits so bleibt, andererseits die Messe Johannes' XXIII. wieder als Ritus zugelassen wird - und in den Diözesen und Pfarreien eine Besinnung auf die Fülle des Mysterium Paschale beginnt, die der eigentliche Grund dafür ist, daß wir Liturgie zwar spielen, aber eben nicht: improvisieren, experimentell verändern, an unsere Stimmungen und Erwartungen anpassen.
2 Kommentare:
mir scheint die große Linie oder der "Fahrplan" der sich abzeichnenden "Reform der Reform" der röm.kath. Liturgie findet sich in : J.Ratzinger, Der Geist der Liturge, eine Einführung.Herder 1999
Da gibt es neben sehr vel theoretischer Klarsicht auch realistische Ansätze für eine konkrete Umsetzung der längst überfäligen Neubesinnung
Georg: Ja!
In Ergänzung zum sehr kurzen Posting: Ich denke, es gibt auch Bausteine einer "Reform der Reform", die die Liturgie nicht "machbarer" erscheinen lassen als jetzt schon. Die Frage der Gebetsrichtung bei den Meßgebeten und Fürbitten ließe sich z.B. in unserer Pfarrkirche, in der relativ viel Platz ist, ohne allzu viel Aufwand und Umbau lösen. (Momentan schaut der Lektor bei den Fürbitten dem Volk ins Gesicht - imagine: ich rede mit Dir, und schau dabei die Gruppe derer an, für die ich dabei spreche.)
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