Laienpredigt und ewig unbeantwortete Fragen
Warum es nach den klaren Worten meines Bischofs vor der "Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg" im März 2005 noch einer eigenen "Arbeitsgruppe Laienpredigt" bedurfte, wird ein ewig ungelöstes Rätsel bleiben. Ein Fall von Selbstbeschäftigung des Verwaltungsapparats? Konsequenz des deutschkatholischen Merksatzes "Roma locuta, causa indefinita"? Ein Übungsfeld von "kritischem Gehorsam"?
Nun hat die Arbeitsgruppe festgestellt, was von vornherein feststand; Bischof Friedhelm schließt sich erwartungsgemäß diesem Votum an - und vermutlich bleibt alles beim alten: Meistens der Priester, gelegentlich ein hauptamtlicher, bezahlter Laie - und der Bischof ist ein guter Mann, der uns bloß beim Christsein in Ruhe lassen soll.
Wenigstens offiziell bleiben uns ein paar Fragen erspart, die sonst ein echt schönes Quizilla-Quiz abgegeben hätten:
Wenn zwei Pastoralreferenten für eine Predigt zur Verfügung stünden, wer sollte predigen?
a) der mit dem besseren Theologie-Diplom
b) der mit dem besseren Homiletik-Abschluß
c) der dienstältere von beiden
d) die weibliche "Pastine" - wenn der zweite Pasti ein Mann ist
e) der beliebtere der beiden, da er den "Menschen näher" ist
Was aber, wenn nicht nur ein Pastoralreferent oder eine -in gerne predigen würde, sondern auch ein/e Gemeindeassistent/in? Denn es muß ja nicht unbedingt ein theologisches Volldiplom sein? Natürlich nicht, Laie ist Laie, und je weniger Diplom, desto weniger Fast-Priester und desto mehr Laie. Hätte in diesem Fall nicht der geringer qualifizierte Seelsorger predigen müssen? Im Sinne des Magnificat gar ("erhöht die Niedrigen")?
All das reine Spekulation - wir werden es nie erfahren. Stattdessen üben wir uns weiterhin in der Kunst, auch der schlechtesten Predigt noch geistliche Nahrung zu entnehmen - das soll laut Georges Bernanos immer möglich sein. Und der muß es als wahrer Vollblutlaie ja wissen...
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2 Kommentare:
Die gab es mal. "Aber warum nicht auch mal gegen Veränderung in der Kirche sein? Wir haben das schon immer so gemacht!"
Ich weiß nicht, was angehende oder praktizierende Pastoralreferenten denken. Ich weiß aber schon, was mein Chef zu einem solchen Argument sagen würde, wenn ich es in einer beruflichen Sache anbringen wollte.
Mit Deinem Notfall-Ansatz werden mindestens die nicht zufrieden sein, die auf der gleichen Qualifikation von Pastoralreferenten und Priestern (Theologiestudium) herumreiten - und tatsächlich wurde und wird die alte Richtlinie durchaus weit interpetiert...
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