14. Juni 2005

Das enge Haus Europa

Christentum und Europa - ein neu-altes Thema. In der NZZ macht Hans Ulrich Gumbrecht im Vorübergehen eine wichtige Bemerkung:

"«Die intellektuelle und künstlerische Arbeit an den uralten Erzählungen» sei «ein Element der europäischen Identität» geworden. Hier registriert der Leser den zeitgemäss allzu guten Europa-Willen und ist für einen Augenblick verstimmt. Denn liegt nicht die Grösse der christlichen Mythen und ihrer Auslegungen in jener wunderbaren Plastizität, welche sie gerade auch in Kulturen ausserhalb Europas zu einer faszinierenden Alternative werden liess? Als Haus für das Christentum wirkt selbst Europa bedrängend eng."
Das gilt umso mehr, wenn man das Christentum nicht nur als plastisches Rohmaterial für kulturelle Weiterarbeit betrachtet, sondern als Offenbarung.

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