19. Oktober 2008

Liebe Titanic,

jetzt musstet Ihr Euren geplanten Mohammed-Ähnlichkeitswettbewerb absagen. Das ist echt schade. Denn das heißt ja: Satire darf nicht mehr alles, sondern nur 99,99 % davon. Aber logisch: Wenn die Gefährdungseinschätzung der Polizei zeigt, daß das "Risiko unkalkulierbar" ist, dann ist klar, daß die Stadt Frankfurt kalte Füße bekommt.

Es gibt aber einen Ausweg: Macht doch einfach einen B16-Ähnlichkeitswettbewerb! Mit kalkulierbarem Risiko!

Denn:

  • es gab hierzulande in den letzten Jahrzehnten keinen Anschlag katholischer Glaubensfundamentalistenkommandos auf Satiriker, Karikaturisten, Liedermacher und ähnliche Mitmenschen (oder doch?);
  • das Risiko ist kalkulierbar, die Polizei kennt die üblichen Verdächtigen nämlich mit Namen;
  • wenn Ihr keine falschen Faktenbehauptungen aufstellt, bekommt Ihr nicht einmal einen Katechismus geschickt;
  • die Öffentlichkeit wird hinter Euch stehen, wie Ein Mann: "Satire muß alles dürfen können. Wo kämen wir denn sonst hin?"

Vielleicht lassen sie Euch dann nicht nur in ein städtisches Museum, sondern mitten hinein auf die Buchmesse, in die Festhalle oder samstags morgens unter die Menschenmassen auf der Zeil.

Schöne Grüße,

ein S_____L-beglaubigter Fundi

Keine Kommentare: