3. September 2008

Wie von dem schweigen, von dem man nur bigott reden kann?

Patrick Bahners in einem kurzen FAZ-Kommentar zu einer Veranstaltung mit dem Mainzer Kardinal:

Wenn Lehmann [den Mainzer Stadtschreiber Michael Kleeberg] nicht darüber aufklärte, dass Freiheit für den Christen zuerst und zuletzt bedeutet, dass er frei in Christus ist, so darf man darin keinen Kleinmut sehen. Der Kardinal möchte nicht bigott erscheinen, jeder Anklang eines bevormundenden Tons soll vermieden werden, wo Zuhörer nicht auf dem Boden des Glaubens stehen. Die christliche Botschaft wird dann verständlich gemacht durch einen Plausibilismus der Lebensökonomik. Haben wir nicht gerade heute allen Grund, uns von Meister Eckart mit Heidegger sagen zu lassen, dass der Verzicht nicht nimmt, sondern gibt? Solche Kulturkritik klingt nur leider vormundschaftlicher als alle Herz-Jesu-Lyrik.

Ich kenne das Problem; beim Schreiben eines Blogs, den ja auch alle möglichen Leute lesen (können), hält man gelegentlich inne und fragt sich: War ich zu deutlich oder zu opak, zu exo- oder zu esoterisch, zu platt oder zu abgehoben, zu erz-, rechts-, fundi- oder radikalkatholisch?

Da es für einen Blogger ohne feste Zielgruppe und ohne klaren Auftrag darauf keine eindeutige Antwort gibt, kann er sich immer darauf hinausreden, daß er nicht anders könne als er tue. Macht weiter wie gehabt. Und hofft dabei, daß es ihm gelegentlich gelingt, von GOtt zu reden, ohne bigott zu wirken. Und von IHm so zu schweigen, daß er keinen dabei bevormundet, indem er IHn verschweigt.

3 Kommentare:

Tiberius hat gesagt…

Ich habe das Gespräch auf Phoenix verfolgt. Kardinal Lehmann sah alt und müde aus. Seine Beiträge waren professoral, unprofiliert und ziellos. Ich war entäuscht.

Anonym hat gesagt…

Ja, das ist tatsächlich ein ungelöstes Problem und es wird wohl ungelöst bleiben.

Anonym hat gesagt…

Liberale wie Lehmann sehen IMMER alt und müde aus, weil sie´s sind.
Zu schade, dass sein Nachfolger vom gleichen Schlag ist. Mehr Mut, zum Katholischsein! Den Großteil derer, die sich über klare Sprache aufregen, wird die Kirche mit ihrer Botschaft eh nie erreichen, verwässerndes "Imagine"gerede verwirrt und vertreibt aber die, die ansprechbar sind.