31. August 2008

Die Wahrheit über den Bibelcode

Jenes fast unerschöpfliche Werk menschlicher Weisheit, durch das ich mich seit ein paar Wochen kämpfe, "Dylan's Visions of Sin" des englischen Literaturwissenschaftlers Christopher Ricks (seinerseits kein Gottes-, aber ein Dylangläubiger), hat mir wieder einmal tiefe Einsichten beschert:

Auf Seite 420 schreibt er:

"The most famous question ever asked about truth, 'What is truth?', came from Pontius Pilate, who notoriously did not stay for an answer. But his question has been recognized for centuries as miraculously containing within itself its answer. For quid est veritas? is an anagram of est vir qui adest: 'it is the man who is here'. Christ, one of the three persons of the Trinity, can speak of himself in the third person, creator of the miracle by which a meaning may lurk as a marvel for those who have eyes to see or who have ears to hear."

[Die berühmteste je gestellte Frage nach Wahrheit, 'Was ist das, Wahrheit?', kam von Pontius Pilatus, der berüchtigterweise die Antwort nicht abwartete. Aber durch Jahrhunderte hindurch hat man erkannt, daß seine Frage wunderbarerweise ihre Antwort in sich enthielt. Denn quid est veritas? ist ein Anagramm von est vir qui adest, "der Mann, der hier ist, ist es". Christus, eine der drei Personen der Dreieinigkeit, kann von sich selbst in der dritten Person sprechen, er, Schöpfer des Wunders, durch das eine Bedeutung sich versteckt hält als Wunder für jene, die Augen haben zu sehen oder Ohren zu hören.]

Wundert es auf diesem Hintergrund noch jemanden, warum die lateinische Kirche an der Vulgata festhält? Hat jemand z.B. in des Doctoris Martini translatio solche codierte Offenbarung entdeckt?

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