4. Mai 2006

Carpe laborem

Was machen transzendental unbehauste Zeitgenossen? - Sie stürzen sich in die Beschäftigungstherapie, wie z.B. Jochen Schmidt in der taz:
"Manche nehmen Drogen: Religion, Liebe, Alkohol, Gewalt, Geld, Macht. Aber statt mir damit die Wartezeit zu verkürzen, könnte ich auch gleich aufgeben. Ich setze stattdessen auf Arbeit. Arbeit ist das eine Dogma, an dem ich nicht rütteln lasse, nach dem Verlust des transzendentalen Obdachs in der Moderne. (...)

Man muss darum kämpfen, das Lästige eines Besuchs beim Wohnungsamt oder des Ausfüllens der Steuererklärung produktiv zu machen, um ihm den Teufel der Sinnlosigkeit auszutreiben. (...)

Ein Wert ist, was mir dabei hilft, die dauernde Profanisierung meiner Existenz durch Staat, Medien, Zeitgeist, Mitmenschen und nicht zuletzt durch meine eigene Unzulänglichkeit zu bekämpfen."
Wenn da man nicht mit dem Kult auch die Muße verloren gegangen ist...

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