Präzisierung einer vermeintlichen Rüge
Vor gut drei Wochen habe ich eine meiner üblichen scharfen? ironischen? mißverständlichen? abbügelnden? tadelsnwerten Bemerkungen losgelassen, an der sich prompt eine intensive Diskussion entzündet hat. Ins Visier habe ich eine neue, laut Verfasser als Weihnachtsgeschenk für kritische Christen geeignete Broschüre eines regional und national bekannten kritischen Priesters genommen - ohne sie zu kennen übrigens.
Deshalb bin ich zwar dem Inhalt des "Pilgerberichts" gegenüber skeptisch - schließlich habe ich tatsächlich drei frühere Bücher des betreffenden Pfarrers gelesen und verfolge zugegebenermaßen regelmäßig seine Aktivitäten -, zielte aber vor allem auf seinen m.E. leichtsinnig gewählten Titel: Denn der Satz "Jesus wäre heute ein Palästinenser" steht m.E. für einen im deutschen Katholizismus latenten, "kryptogamen"(K. Rahner) Marcionismus, der - an der Basis oft aus Unwissen und durch mangelhafte Katechese, bei Priestern und anderen Theologen wider besseres Wissen - unfähig ist, Jesus als Juden, als Messias Israels, als Sohn des jüdischen GOttes wahrzunehmen, der entsprechend die Geschichte Israels nicht mehr als Heilsgeschichte sehen kann und der sich - hier wird es leichtfertig - dann zu mißverständlichen Zuspitzungen versteigt, die das Jude-sein Jesu relativieren oder implizit für unwesentlich erklären.
Unser Glaube sagt uns dagegen: Jesus würde auch heute wieder als Kind des auserwählten Volkes geboren, um gerade darin der Bruder und Retter aller - der Palästinenser, der Deutschen und der Juden - zu werden. Denn die Erwählung Israels war eben keine zufällige und keine reversible.
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