Zum Reiben
Ein Vortrag von Fulbert Steffensky, ex-OSB, Dorothee Sölle-Gatte, evangelischer Theologe: Das Recht lieben, Gott anbeten, die Form achten: Spiritualität in der Kirche von morgen.
Lesenswert, weil unkonventionell und ohne Angst, jemandem auf die Füße zu treten. Man muß ja nicht allem zustimmen. (via Katholisches Notizbuch)
30. April 2004
Die deutsche Kirche bei der Arbeit
In Würzburg hat sich jetzt die "Arbeitsgemeinschaft Begleitung und Fortbildung von Pfarrgemeinderäten in der Diözese Würzburg" gebildet. "Die älteste Form von Beratung und Begleitung" hat jetzt - endlich, endlich - "eine offizielle Struktur", so das "Würzburger Katholische Sonntagsblatt".
"Leitlinien und Standards" gibt es auch schon, und dort werden "als wichtige Ziele der Arbeit mit Pfarrgemeinderäten" "Mündigkeit der Christen, Subjektwerdung der Gemeinde sowie Ermächtigung und Befähigung der Verantwortlichen" genannt.
Warum nur finde ich das wieder mal lachhaft und typisch deutsche Kirche? Weil das wie Beschäftigungstherapie aussieht? Weil sich theologisch vollgebildete, aber in der klerikalen Kirche völlig unterforderte Pastoralassistenten immer neue Spielwiesen ausdenken? Weil so verdammt wenig von Jesus Christus, von Glaube, Hoffnung und Liebe die Rede ist, umso mehr aber von Räten, Verbänden, synodalen Strukturen? Weil die ganze Neugründung trotz des 3/4-seitigen Artikels mit Farbbild und der herauszuhörenden Dringlichkeit des Anliegens doch keinen Schwanz interessiert? Weil ich die wunderschönen und inwzischen altbekannten Wortblasen vor dem Hintergrund der Evangelien und der Briefe des ersten und größten Pastoralberaters Paulus so gern zerplatzen sehe?
In Würzburg hat sich jetzt die "Arbeitsgemeinschaft Begleitung und Fortbildung von Pfarrgemeinderäten in der Diözese Würzburg" gebildet. "Die älteste Form von Beratung und Begleitung" hat jetzt - endlich, endlich - "eine offizielle Struktur", so das "Würzburger Katholische Sonntagsblatt".
"Leitlinien und Standards" gibt es auch schon, und dort werden "als wichtige Ziele der Arbeit mit Pfarrgemeinderäten" "Mündigkeit der Christen, Subjektwerdung der Gemeinde sowie Ermächtigung und Befähigung der Verantwortlichen" genannt.
Warum nur finde ich das wieder mal lachhaft und typisch deutsche Kirche? Weil das wie Beschäftigungstherapie aussieht? Weil sich theologisch vollgebildete, aber in der klerikalen Kirche völlig unterforderte Pastoralassistenten immer neue Spielwiesen ausdenken? Weil so verdammt wenig von Jesus Christus, von Glaube, Hoffnung und Liebe die Rede ist, umso mehr aber von Räten, Verbänden, synodalen Strukturen? Weil die ganze Neugründung trotz des 3/4-seitigen Artikels mit Farbbild und der herauszuhörenden Dringlichkeit des Anliegens doch keinen Schwanz interessiert? Weil ich die wunderschönen und inwzischen altbekannten Wortblasen vor dem Hintergrund der Evangelien und der Briefe des ersten und größten Pastoralberaters Paulus so gern zerplatzen sehe?
29. April 2004
Sancta Katharina, ora pro nobis!
Absolut ungeeignet für desinkarniertes gnostisches Christentum: der Kopf der hl. Katharina von Siena, der allgemein sichtbar in der Dominikus-Basilika von Siena die Auferstehung des Leibes erwartet.
Heute ist ihr Festtag. (via A Saintly Salmagundi)
Absolut ungeeignet für desinkarniertes gnostisches Christentum: der Kopf der hl. Katharina von Siena, der allgemein sichtbar in der Dominikus-Basilika von Siena die Auferstehung des Leibes erwartet.
Heute ist ihr Festtag. (via A Saintly Salmagundi)
Trust me on the sunscreen
Die gefakede (schreibt man doch so, oder?) Commencement Speech, die nicht von Kurt Vonnegutgehalten, sondern von Mary Schmich geschireben wurde, gibt es jetzt auch vertont, mit Video und portugiesischen Untertiteln: Everybody's free (to wear sunscreen) (via [Rants])
Die gefakede (schreibt man doch so, oder?) Commencement Speech, die nicht von Kurt Vonnegutgehalten, sondern von Mary Schmich geschireben wurde, gibt es jetzt auch vertont, mit Video und portugiesischen Untertiteln: Everybody's free (to wear sunscreen) (via [Rants])
Francis Thompson: The Making of Viola
(Am Sonntag feiere ich eine Taufe mit; die Kleine heißt zwar nicht Viola, sondern Amelie, aber für den Namen habe ich kein passendes Gedicht gefunden.)
I.
THE FATHER OF HEAVEN.
Spin, daughter Mary, spin,
Twirl your wheel with silver din;
Spin, daughter Mary, spin,
Spin a tress for Viola.
ANGELS.
Spin, Queen Mary, a
Brown tress for Viola!
II.
THE FATHER OF HEAVEN.
Weave, hands angelical,
Weave a woof of flesh to pall -
Weave, hands angelical -
Flesh to pall our Viola.
ANGELS.
Weave, singing brothers, a
Velvet flesh for Viola!
III.
THE FATHER OF HEAVEN.
Scoop, young Jesus, for her eyes,
Wood-browned pools of Paradise -
Young Jesus, for the eyes,
For the eyes of Viola.
ANGELS.
Tint, Prince Jesus, a
Dusked eye for Viola!
IV.
THE FATHER OF HEAVEN.
Cast a star therein to drown,
Like a torch in cavern brown,
Sink a burning star to drown
Whelmed in eyes of Viola.
ANGELS.
Lave, Prince Jesus, a
Star in eyes of Viola!
V.
THE FATHER OF HEAVEN.
Breathe, Lord Paraclete,
To a bubbled crystal meet -
Breathe, Lord Paraclete -
Crystal soul for Viola.
ANGELS.
Breathe, Regal Spirit, a
Flashing soul for Viola!
VI.
THE FATHER OF HEAVEN.
Child-angels, from your wings
Fall the roseal hoverings,
Child-angels, from your wings,
On the cheeks of Viola.
ANGELS.
Linger, rosy reflex, a
Quenchless stain, on Viola!
All things being accomplished, saith the Father of Heaven.
Bear her down, and bearing, sing,
Bear her down on spyless wing,
Bear her down, and bearing, sing,
With a sound of viola.
ANGELS.
Music as her name is, a
Sweet sound of Viola!
VIII.
Wheeling angels, past espial,
Danced her down with sound of viol;
Wheeling angels, past espial,
Descanting on "Viola."
ANGELS.
Sing, in our footing, a
Lovely lilt of "Viola!"
IX.
Baby smiled, mother wailed,
Earthward while the sweetling sailed;
Mother smiled, baby wailed,
When to earth came Viola.
AND HER ELDERS SHALL SAY:-
So soon have we taught you a
Way to weep, poor Viola!
X.
Smile, sweet baby, smile,
For you will have weeping-while;
Native in your Heaven is smile, -
But your weeping, Viola?
Whence your smiles we know, but ah?
Whence your weeping, Viola? -
Our first gift to you is a
Gift of tears, my Viola!
(via Project Gutenberg)
(Am Sonntag feiere ich eine Taufe mit; die Kleine heißt zwar nicht Viola, sondern Amelie, aber für den Namen habe ich kein passendes Gedicht gefunden.)
I.
THE FATHER OF HEAVEN.
Spin, daughter Mary, spin,
Twirl your wheel with silver din;
Spin, daughter Mary, spin,
Spin a tress for Viola.
ANGELS.
Spin, Queen Mary, a
Brown tress for Viola!
II.
THE FATHER OF HEAVEN.
Weave, hands angelical,
Weave a woof of flesh to pall -
Weave, hands angelical -
Flesh to pall our Viola.
ANGELS.
Weave, singing brothers, a
Velvet flesh for Viola!
III.
THE FATHER OF HEAVEN.
Scoop, young Jesus, for her eyes,
Wood-browned pools of Paradise -
Young Jesus, for the eyes,
For the eyes of Viola.
ANGELS.
Tint, Prince Jesus, a
Dusked eye for Viola!
IV.
THE FATHER OF HEAVEN.
Cast a star therein to drown,
Like a torch in cavern brown,
Sink a burning star to drown
Whelmed in eyes of Viola.
ANGELS.
Lave, Prince Jesus, a
Star in eyes of Viola!
V.
THE FATHER OF HEAVEN.
Breathe, Lord Paraclete,
To a bubbled crystal meet -
Breathe, Lord Paraclete -
Crystal soul for Viola.
ANGELS.
Breathe, Regal Spirit, a
Flashing soul for Viola!
VI.
THE FATHER OF HEAVEN.
Child-angels, from your wings
Fall the roseal hoverings,
Child-angels, from your wings,
On the cheeks of Viola.
ANGELS.
Linger, rosy reflex, a
Quenchless stain, on Viola!
All things being accomplished, saith the Father of Heaven.
Bear her down, and bearing, sing,
Bear her down on spyless wing,
Bear her down, and bearing, sing,
With a sound of viola.
ANGELS.
Music as her name is, a
Sweet sound of Viola!
VIII.
Wheeling angels, past espial,
Danced her down with sound of viol;
Wheeling angels, past espial,
Descanting on "Viola."
ANGELS.
Sing, in our footing, a
Lovely lilt of "Viola!"
IX.
Baby smiled, mother wailed,
Earthward while the sweetling sailed;
Mother smiled, baby wailed,
When to earth came Viola.
AND HER ELDERS SHALL SAY:-
So soon have we taught you a
Way to weep, poor Viola!
X.
Smile, sweet baby, smile,
For you will have weeping-while;
Native in your Heaven is smile, -
But your weeping, Viola?
Whence your smiles we know, but ah?
Whence your weeping, Viola? -
Our first gift to you is a
Gift of tears, my Viola!
(via Project Gutenberg)
Can't get enough of a good thing
Das Spam-Museum in Austin, MN. (Delectable, not deletable im WSJ - Opinion Journal)
Das Spam-Museum in Austin, MN. (Delectable, not deletable im WSJ - Opinion Journal)
Being Human
Leider zu spät - durch First Things - davon erfahren: Being Human: Readings from the President's Council on Bioethics ist schon vergriffen. Über 600 Seiten literarische Annäherungen an verschiedene Aspekte des Mensch-seins - wahrscheinlich ein ziemlich einzigartiger Reader.
Leider zu spät - durch First Things - davon erfahren: Being Human: Readings from the President's Council on Bioethics ist schon vergriffen. Über 600 Seiten literarische Annäherungen an verschiedene Aspekte des Mensch-seins - wahrscheinlich ein ziemlich einzigartiger Reader.
They'll always come back
Wenn Ralf sich über den Aufstieg der Düsseldorfer Fortuna freut, dann kann ich nur die Rückkehr von Alexander Leipold in seine alte Ringerheimat daneben halten.
[Post geändert am 30.4. ;-)]
Wenn Ralf sich über den Aufstieg der Düsseldorfer Fortuna freut, dann kann ich nur die Rückkehr von Alexander Leipold in seine alte Ringerheimat daneben halten.
[Post geändert am 30.4. ;-)]
27. April 2004
Lesehilfe von Bischof Gerhard Ludwig Müller
Die Unverfügbarkeit der Eucharistie - Vollzug unserer Erlösung (Tagespost)
Die Unverfügbarkeit der Eucharistie - Vollzug unserer Erlösung (Tagespost)
Das Goldene Fladenbrot 2004 geht an:
Ich bin dafür, daß die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Liturgiker einen Preis für die originellste und kreativste Form von "participatio actuosa", von "tätiger Teilnahme" an der Liturgie vergibt. "Das Goldene Fladenbrot" wäre zwar nicht besonders orginell, aber vielleicht fällt den Jungs noch was besseres ein.
Heiße Kandidatin dafür wäre Mechtild Lill, die anläßlich der Bundesversammlung von "Wir sind Kirche" eine Art tätiger Teilnahme praktizierte, die gleichzeitig den Zankapfel Laienpredigt entschärft (oder verbietet Redemptionis Sacramentum den Laien das Schreiben und Verteilen von Flugblättern?), die Kantsche Form der Aufklärung (Ausgang aus unverschuldeter Unmündigkeit und so...) kreativ innerkirchlich umsetzt und theologisch von den streitbaren studierten Damen auch irgendwie begründet werden wird (am besten über Lk 14, 21):
"Die Kirchenvolksbewegung 'Wir sind Kirche' ist eine internationale Bewegung. 'Wir erleben eine Form von Gemeinschaft die wir in der Kirche oft vermissten', so Mechthild Lill, aus Ludwigshafen von der Diözese Speyer. Sie ist während des Gottesdienst eifrig am Verteilen der Informationsblättchen. 'Viele in der Aktion 'Lila Stola' haben Theologie studiert,' weiß Lill, ' deshalb können wir auch, wenn nötig, Paroli bieten.'
Das ständige Anliegen der 'Lila Stola' ist es, interessierte Passanten in den Gottesdienst mit einzubringen und aufzuklären. Viele Sonntagsspaziergänger haben sich neugierig auf die Veranstaltung gezeigt und die Meinungen waren alle sehr einheitlich. Viele finden es im Grunde eine 'gute Sache'. Zum Ende der fast 60 minütigen Feier wurde das Abendmahl mit Brot und Wein gefeiert." (Main-Rheiner: Aktuelle Nachrichten)
Ich bin dafür, daß die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Liturgiker einen Preis für die originellste und kreativste Form von "participatio actuosa", von "tätiger Teilnahme" an der Liturgie vergibt. "Das Goldene Fladenbrot" wäre zwar nicht besonders orginell, aber vielleicht fällt den Jungs noch was besseres ein.
Heiße Kandidatin dafür wäre Mechtild Lill, die anläßlich der Bundesversammlung von "Wir sind Kirche" eine Art tätiger Teilnahme praktizierte, die gleichzeitig den Zankapfel Laienpredigt entschärft (oder verbietet Redemptionis Sacramentum den Laien das Schreiben und Verteilen von Flugblättern?), die Kantsche Form der Aufklärung (Ausgang aus unverschuldeter Unmündigkeit und so...) kreativ innerkirchlich umsetzt und theologisch von den streitbaren studierten Damen auch irgendwie begründet werden wird (am besten über Lk 14, 21):
"Die Kirchenvolksbewegung 'Wir sind Kirche' ist eine internationale Bewegung. 'Wir erleben eine Form von Gemeinschaft die wir in der Kirche oft vermissten', so Mechthild Lill, aus Ludwigshafen von der Diözese Speyer. Sie ist während des Gottesdienst eifrig am Verteilen der Informationsblättchen. 'Viele in der Aktion 'Lila Stola' haben Theologie studiert,' weiß Lill, ' deshalb können wir auch, wenn nötig, Paroli bieten.'
Das ständige Anliegen der 'Lila Stola' ist es, interessierte Passanten in den Gottesdienst mit einzubringen und aufzuklären. Viele Sonntagsspaziergänger haben sich neugierig auf die Veranstaltung gezeigt und die Meinungen waren alle sehr einheitlich. Viele finden es im Grunde eine 'gute Sache'. Zum Ende der fast 60 minütigen Feier wurde das Abendmahl mit Brot und Wein gefeiert." (Main-Rheiner: Aktuelle Nachrichten)
26. April 2004
Anti-Klerikalismus
Das verlinkt man doch gerne: den treffenden Kommentar von Mitblogger Poldi alias Jochen Scherzer zur Liturgie-Instruktion. (kath.net)
Je kreativer der geweihte Künstler hinterm Mikro und dem Mahltisch, desto klerikaler die Liturgie. Und den Zelebranten zum Exekutionsorgan eines Gottesdienst-Gestaltungs-Vorbereitungsteams zu machen, erweitert den Kreis der klerikal agierenden nur um ein paar Köpfe.
Das verlinkt man doch gerne: den treffenden Kommentar von Mitblogger Poldi alias Jochen Scherzer zur Liturgie-Instruktion. (kath.net)
Je kreativer der geweihte Künstler hinterm Mikro und dem Mahltisch, desto klerikaler die Liturgie. Und den Zelebranten zum Exekutionsorgan eines Gottesdienst-Gestaltungs-Vorbereitungsteams zu machen, erweitert den Kreis der klerikal agierenden nur um ein paar Köpfe.
"Als lege Gott keinen Wert auf Manieren."
Christian Geyer kommentiert Redemptionis Sacramentum in der FAZ: Liturgie als Kunstwerk, das Gottes würdig sein soll, ist nicht regellos, sondern fordert Manieren und handwerkliche Perfektion. (Kommentar: Gottes Form)
Christian Geyer kommentiert Redemptionis Sacramentum in der FAZ: Liturgie als Kunstwerk, das Gottes würdig sein soll, ist nicht regellos, sondern fordert Manieren und handwerkliche Perfektion. (Kommentar: Gottes Form)
22. April 2004
Doctor of the Soul
Greg Wolfe über den Seelen-Doktor Walker Percy. (Godspy)
"The man who had retired early as a doctor argued that the novelist ought to be like a doctor, becoming the diagnostician of the soul's predicament. Those who read Walker Percy will find not only a brilliant diagnosis of what ails modern man, but a prescription for a full and lasting cure."
Greg Wolfe über den Seelen-Doktor Walker Percy. (Godspy)
"The man who had retired early as a doctor argued that the novelist ought to be like a doctor, becoming the diagnostician of the soul's predicament. Those who read Walker Percy will find not only a brilliant diagnosis of what ails modern man, but a prescription for a full and lasting cure."
Ergänzung
Eine Verdeutlichung zum letzten Posting:
Natürlich geht es mir nicht (nur) um die "Sprache des Dogmas". Es gibt ja auch im traditionellen Christentum verschiedene Dialekte der Sprache des Glaubens: neben dem Dogma die des Katechismus, der Liturgie, der Theologie, des "gläubigen Volkes", der Heiligen und Geliebt-Liebenden (= christlichen Mystiker) ... Diese Sprachen haben sich über die Jahrhunderte hin verändert, externe Sprachen wurden übernommen, eingepasst, mit eigenem Inhalt gefüllt.
Man denke nur an die "Hellenisierung" des Christentums, bei der Begriffe und Konzepte der zeitgenössischen griechischen Philosophie übernommen, umgeformt und mit neuer Bedeutung versehen wurden.
Ist Ähnliches auch mit der Psychologie möglich? Wahrscheinlich. Vielleicht ist es heutzutage sogar notwendig (auch wenn mir persönlich und vielen anderen ebenfalls psychologisierendes Geschwätz auf die Nerven geht). Ich frage mich dabei aber nicht nur, ob sich der volle Glauben mit psychologischen Begriffen sagen lässt, sondern auch, ob die Perspektive der Psychologie - auf und in den Menschen - und die Zentralperspektive der Bibel und des christlichen Glaubens überhaupt zueinander passen.
Bei der Vortragsankündigung unten - gleich ob sie von Eugen Drewermann oder seinen Rezipienten stammt - sehe ich genau dieses Problem.
Für mich ist das Befreiende am Christenglauben und Christsein: daß ich endlich den Blick von mir weg, hin auf die Wirklichkeit richten kann, auf das Herz aller Wirklichkeit - auf GxTT.
Eine Verdeutlichung zum letzten Posting:
Natürlich geht es mir nicht (nur) um die "Sprache des Dogmas". Es gibt ja auch im traditionellen Christentum verschiedene Dialekte der Sprache des Glaubens: neben dem Dogma die des Katechismus, der Liturgie, der Theologie, des "gläubigen Volkes", der Heiligen und Geliebt-Liebenden (= christlichen Mystiker) ... Diese Sprachen haben sich über die Jahrhunderte hin verändert, externe Sprachen wurden übernommen, eingepasst, mit eigenem Inhalt gefüllt.
Man denke nur an die "Hellenisierung" des Christentums, bei der Begriffe und Konzepte der zeitgenössischen griechischen Philosophie übernommen, umgeformt und mit neuer Bedeutung versehen wurden.
Ist Ähnliches auch mit der Psychologie möglich? Wahrscheinlich. Vielleicht ist es heutzutage sogar notwendig (auch wenn mir persönlich und vielen anderen ebenfalls psychologisierendes Geschwätz auf die Nerven geht). Ich frage mich dabei aber nicht nur, ob sich der volle Glauben mit psychologischen Begriffen sagen lässt, sondern auch, ob die Perspektive der Psychologie - auf und in den Menschen - und die Zentralperspektive der Bibel und des christlichen Glaubens überhaupt zueinander passen.
Bei der Vortragsankündigung unten - gleich ob sie von Eugen Drewermann oder seinen Rezipienten stammt - sehe ich genau dieses Problem.
Für mich ist das Befreiende am Christenglauben und Christsein: daß ich endlich den Blick von mir weg, hin auf die Wirklichkeit richten kann, auf das Herz aller Wirklichkeit - auf GxTT.
21. April 2004
Nichts Neues von Eugen
Aus der Ankündigung von Eugen Drewermanns Betrachtungen zum Johannesevangelium am 17. Mai in Schweinfurt:
"Das Johannesevangelium konfrontiert seine Leser mit der Frage nach ihrer persönlichen Identität: Zu sich selbst finden, zu seiner Wahrheit stehen, kann demnach nur, wer auf ein Gegenüber trifft, das ihn leben lässt und ihn bedingungslos aus reiner Güte akzeptiert. Wer begreift, dass sein Leben noch einmal ganz neu beginnt unter der Perspektive, die Jesus vermittelt, lernt eine Menschlichkeit kennen, die anders kaum vorstellbar ist."
Die Sprache des Dogmas konsequent ersetzt durch Psychobabble. Nein, anders: Der Zuhörer erfährt sich nicht mehr ausgesetzt den Zumutungen einer zum Skelett erstarrten Formelsprache autoritärer Glaubensverwalter, sondern erlebt sich in der unvermutet erhellten Frage nach den menschlichen Konturen der Evangeliengestalt Jesu herausgefordert zu einer urfänglich-ewigen Reise in sein Inneres und vermag so die ihn bedrängenden Ängste an ihrer Wurzel zu erkennen und zu verwandeln.
Aus der Ankündigung von Eugen Drewermanns Betrachtungen zum Johannesevangelium am 17. Mai in Schweinfurt:
"Das Johannesevangelium konfrontiert seine Leser mit der Frage nach ihrer persönlichen Identität: Zu sich selbst finden, zu seiner Wahrheit stehen, kann demnach nur, wer auf ein Gegenüber trifft, das ihn leben lässt und ihn bedingungslos aus reiner Güte akzeptiert. Wer begreift, dass sein Leben noch einmal ganz neu beginnt unter der Perspektive, die Jesus vermittelt, lernt eine Menschlichkeit kennen, die anders kaum vorstellbar ist."
Die Sprache des Dogmas konsequent ersetzt durch Psychobabble. Nein, anders: Der Zuhörer erfährt sich nicht mehr ausgesetzt den Zumutungen einer zum Skelett erstarrten Formelsprache autoritärer Glaubensverwalter, sondern erlebt sich in der unvermutet erhellten Frage nach den menschlichen Konturen der Evangeliengestalt Jesu herausgefordert zu einer urfänglich-ewigen Reise in sein Inneres und vermag so die ihn bedrängenden Ängste an ihrer Wurzel zu erkennen und zu verwandeln.
"Hip. Influential. Out there."
Ein non-tech Artikel über Weblogs im Christian Science Monitor.
We gonna survive but oughta change. (via Thunderstruck)
Ein non-tech Artikel über Weblogs im Christian Science Monitor.
We gonna survive but oughta change. (via Thunderstruck)
Bloggerfahrt nach Rom
Die Holy Whappings waren in Rom und einen deutschen Kardinal getroffen, Ratzinger oder so. Das nette Foto ist leider ent-webt.
Zitat:
"I don't remember from whom we took communion, but I rather suppose this is appropriate. Even if it were the Pope, I would hope that we would have been sufficiently distracted by the God in his hands.. (well, perhaps not the Pope, but my point stands)."
Die Holy Whappings waren in Rom und einen deutschen Kardinal getroffen, Ratzinger oder so. Das nette Foto ist leider ent-webt.
Zitat:
"I don't remember from whom we took communion, but I rather suppose this is appropriate. Even if it were the Pope, I would hope that we would have been sufficiently distracted by the God in his hands.. (well, perhaps not the Pope, but my point stands)."
20. April 2004
Gewehre geladen!
Jetzt wird es heiß: Am 23. April wird das neue Liturgieschreiben des Vatikan (Redemptionis Sacramentum) veröffentlicht. Die KirchenVolksBewegung steht ja sozusagen schon in den Schützengräben.
Hoffentlich geht die Munition nicht aus: Denn schließlich kostet "unsere Vernetzungs- und Informationsarbeit ... trotz aller ehrenamtlichen Arbiet bis zu 10.000 Euro in jedem Monat", 'ne gute Viertel Million in altem Geld pro Jahr.
Vielleicht sollten die lieben Leutchen noch eine Art Ablaß dazuliefern - "Incentive" auf neudeutsch.
Jetzt wird es heiß: Am 23. April wird das neue Liturgieschreiben des Vatikan (Redemptionis Sacramentum) veröffentlicht. Die KirchenVolksBewegung steht ja sozusagen schon in den Schützengräben.
Hoffentlich geht die Munition nicht aus: Denn schließlich kostet "unsere Vernetzungs- und Informationsarbeit ... trotz aller ehrenamtlichen Arbiet bis zu 10.000 Euro in jedem Monat", 'ne gute Viertel Million in altem Geld pro Jahr.
Vielleicht sollten die lieben Leutchen noch eine Art Ablaß dazuliefern - "Incentive" auf neudeutsch.
Kommion gibt es hier!
Also, liebe Google-Nutzer, die ihr nach "Gedichten zur Kommion" sucht und dann auf dieser Seite landet:
1. heißt es Kommunion,
2. hat es sich nur in der gesprochenen Sprache zu "Kommion" abgeschliffen, und
3. habe ich mir einmal den Spaß erlaubt, "Kommunion" zu schreiben, wie man's spricht. Nachlesen könnt Ihr es hier , mitsamt meinem Rumgemotze über die heutige Kommionvorbereitung in deutschen Landen.
Also, liebe Google-Nutzer, die ihr nach "Gedichten zur Kommion" sucht und dann auf dieser Seite landet:
1. heißt es Kommunion,
2. hat es sich nur in der gesprochenen Sprache zu "Kommion" abgeschliffen, und
3. habe ich mir einmal den Spaß erlaubt, "Kommunion" zu schreiben, wie man's spricht. Nachlesen könnt Ihr es hier , mitsamt meinem Rumgemotze über die heutige Kommionvorbereitung in deutschen Landen.
19. April 2004
Ein Amerikaner in Berlin
Andrew J. Bacevich in Commonweal über seine Wohnung am Wannsee und über Berliner Geschichte und Gegenwart:
"Meanwhile, daily life in Berlin contains the occasional whiff of nihilism. Graffiti plasters virtually every square inch of public space. There is not enough work. The ennui among young Germans is such that couples cannot be bothered to procreate in numbers sufficient to sustain the population. Except as tourist attractions, churches stand all but empty. In the nearby parish where we attend 10:00 Mass each Sunday, worshipers number perhaps three dozen, almost all of them elderly. As if preparing the congregation for Germany?s full-fledged transition to post-Christianity, during Communion the organist plays pop tunes, in recent weeks 'Hey, Jude' and 'Killing Me Softly.' "
Andrew J. Bacevich in Commonweal über seine Wohnung am Wannsee und über Berliner Geschichte und Gegenwart:
"Meanwhile, daily life in Berlin contains the occasional whiff of nihilism. Graffiti plasters virtually every square inch of public space. There is not enough work. The ennui among young Germans is such that couples cannot be bothered to procreate in numbers sufficient to sustain the population. Except as tourist attractions, churches stand all but empty. In the nearby parish where we attend 10:00 Mass each Sunday, worshipers number perhaps three dozen, almost all of them elderly. As if preparing the congregation for Germany?s full-fledged transition to post-Christianity, during Communion the organist plays pop tunes, in recent weeks 'Hey, Jude' and 'Killing Me Softly.' "
Satz fünf auf Seite Dreiundzwanzig
Getan, wie vorgeschrieben:
1. Grab the nearest book.
2. Open the book to page 23.
3. Find the fifth sentence.
4. Post the text of the sentence in your journal along with these instructions.
"'Blast!' he muttered, staring at the ground."
- aus The Well of Lost Plots von Jasper Fforde, dem dritten Band der Thursday Next-Reihe - köstlich, einfallsreich, phantastisch, eine Lusttour durch die Hinter- und Unterwelt des Lesens und der Bücher.
Getan, wie vorgeschrieben:
1. Grab the nearest book.
2. Open the book to page 23.
3. Find the fifth sentence.
4. Post the text of the sentence in your journal along with these instructions.
"'Blast!' he muttered, staring at the ground."
- aus The Well of Lost Plots von Jasper Fforde, dem dritten Band der Thursday Next-Reihe - köstlich, einfallsreich, phantastisch, eine Lusttour durch die Hinter- und Unterwelt des Lesens und der Bücher.
"Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch"
Schade, daß sich der hl. Irenäus von Lyon nicht mehr wehren kann gegen den Gebrauch, der immer wieder von seinem Dictum "vivens homo gloria Dei" gemacht wird, so wie jetzt wieder mal von unserem alten Freund Roland Breitenbach in seinem Ortsgespräch.
Denn die Lebendigkeit, die Irenäus meint, geht so: "vita hominis visio Dei - das Leben des Menschen ist die Schau Gottes". Entsprechend erläutert JPII in Tertio Millennio Adveniente, Nr. 6: "Die ganze Schöpfung ist in Wirklichkeit eine Offenbarung seiner Herrlichkeit; besonders der Mensch (vivens homo) ist das Sichtbarwerden der Herrlichkeit Gottes, berufen, aus der Fülle des Lebens in Gott zu leben."
Nach "Parteinahme Gottes für die kleinen Leute" klingt das erstmal gar nicht, auch wenn wir das politisch-korrekt gerne hätten. Und zu den Menschenrechten ist von da auch ein weiter Weg.
Schade, daß sich der hl. Irenäus von Lyon nicht mehr wehren kann gegen den Gebrauch, der immer wieder von seinem Dictum "vivens homo gloria Dei" gemacht wird, so wie jetzt wieder mal von unserem alten Freund Roland Breitenbach in seinem Ortsgespräch.
Denn die Lebendigkeit, die Irenäus meint, geht so: "vita hominis visio Dei - das Leben des Menschen ist die Schau Gottes". Entsprechend erläutert JPII in Tertio Millennio Adveniente, Nr. 6: "Die ganze Schöpfung ist in Wirklichkeit eine Offenbarung seiner Herrlichkeit; besonders der Mensch (vivens homo) ist das Sichtbarwerden der Herrlichkeit Gottes, berufen, aus der Fülle des Lebens in Gott zu leben."
Nach "Parteinahme Gottes für die kleinen Leute" klingt das erstmal gar nicht, auch wenn wir das politisch-korrekt gerne hätten. Und zu den Menschenrechten ist von da auch ein weiter Weg.
Mittagsmahl
Am Wochenende wieder erlebt: Katholische Alltagsrituale als ideales Mittel, sich die Zumutung vom Leib zu halten, an den lebendigen, unbegreiflichen, gegenwärtigen, nahen Gxtt zu glauben.
Das Tischgebet im Eilverfahren, vor dem Amen schon das "Guten Appetit!" und geht es wieder froh hinein ins Gespräch über die "Sorgen dieser Welt". Unerschüttert.
Immerhin: diesmal nicht das "Trocken und naß - Deo gratias". Das fällt schon unter Gottesbeleidigung. Aber sag das mal deutschen Katholikenbürgern.
Am Wochenende wieder erlebt: Katholische Alltagsrituale als ideales Mittel, sich die Zumutung vom Leib zu halten, an den lebendigen, unbegreiflichen, gegenwärtigen, nahen Gxtt zu glauben.
Das Tischgebet im Eilverfahren, vor dem Amen schon das "Guten Appetit!" und geht es wieder froh hinein ins Gespräch über die "Sorgen dieser Welt". Unerschüttert.
Immerhin: diesmal nicht das "Trocken und naß - Deo gratias". Das fällt schon unter Gottesbeleidigung. Aber sag das mal deutschen Katholikenbürgern.
17. April 2004
Ungesalzene Bohnen nach Ossi-Art
Zydeco, texanische Polka und gute alte Blasmusik in einem Film - ich freue mich schon auf "Schultze gets the blues"
Zydeco, texanische Polka und gute alte Blasmusik in einem Film - ich freue mich schon auf "Schultze gets the blues"
16. April 2004
"I've Been Flushed From The Bathroom Of Your Heart"
49 Country & Western Un-Greats
Umso lieber höre ich nachher auf der Autobahn wieder Ole Man Hank.
49 Country & Western Un-Greats
Umso lieber höre ich nachher auf der Autobahn wieder Ole Man Hank.
Noch'n Tipp aus Erie, PA
"Let prayer change you. Do something:
Do something positive for the environment today. Plant a tree, pick up trash, write a letter to the editor, invite an environmental speaker to your community."
"Let prayer change you. Do something:
Do something positive for the environment today. Plant a tree, pick up trash, write a letter to the editor, invite an environmental speaker to your community."
15. April 2004
Spirituell tiefer Tagestipp von den OSBs aus Erie
"Let prayer change you. Do something:
Listen to beautiful music and let your spirit soar. Alleluia!"
Wie kommst Du darauf, Schwester? Nichts leichter als das! "You must be my soul sista, soul sista, yeah!"
"Let prayer change you. Do something:
Listen to beautiful music and let your spirit soar. Alleluia!"
Wie kommst Du darauf, Schwester? Nichts leichter als das! "You must be my soul sista, soul sista, yeah!"
O Osterhase
Da habe ich ja wieder mal was verpasst. Helmut Matthies schreibt über die aufblühende deutsche "Mischmasch-Religion" bei idea:
"Das kurioseste und peinlichste Beispiel dafür lieferte ausgerechnet eine der beiden meistgesehenen Sendungen am Osterwochenende: das 'Frühlingsfest der Volksmusik' im Ersten Fernsehprogramm, das über sechs Millionen Zuschauer hatte. Dabei erklärte der Moderator, es gebe im Gegensatz zu Weihnachten kaum Osterlieder. (...) Aus dieser vermeintlichen Notlage behalf man sich dann, indem man Weihnachtslieder auf Ostern umdichtete und dann unter dem Gejohle des Publikums aus dem Jesus-Kind der Osterhase wurde."
Da habe ich ja wieder mal was verpasst. Helmut Matthies schreibt über die aufblühende deutsche "Mischmasch-Religion" bei idea:
"Das kurioseste und peinlichste Beispiel dafür lieferte ausgerechnet eine der beiden meistgesehenen Sendungen am Osterwochenende: das 'Frühlingsfest der Volksmusik' im Ersten Fernsehprogramm, das über sechs Millionen Zuschauer hatte. Dabei erklärte der Moderator, es gebe im Gegensatz zu Weihnachten kaum Osterlieder. (...) Aus dieser vermeintlichen Notlage behalf man sich dann, indem man Weihnachtslieder auf Ostern umdichtete und dann unter dem Gejohle des Publikums aus dem Jesus-Kind der Osterhase wurde."
Greg Wolfe: Picturing the Passion
Auch wem schon alles über die "Passion Christi" gesagt ist, dem mag sich die Lektüre des Editorials von Greg Wolfe in der aktuellen Ausgabe von "Image - The Journal of the Arts and Religion" noch einmal lohnen.
Denn es zeugt 1. von einem ruhigen und klaren Urteilsvermögen, 2. von einem angemessenen Verständnis sowohl des Christentums wie der Kunst (incl. des Kinos) der Gegenwart, und 3. von einer klaren Sicht der Culture Wars in den U. S. of A. und damit eines wesentlichen Aspekts des "Sitzes im Leben" des Jesus-Films.
Auch wem schon alles über die "Passion Christi" gesagt ist, dem mag sich die Lektüre des Editorials von Greg Wolfe in der aktuellen Ausgabe von "Image - The Journal of the Arts and Religion" noch einmal lohnen.
Denn es zeugt 1. von einem ruhigen und klaren Urteilsvermögen, 2. von einem angemessenen Verständnis sowohl des Christentums wie der Kunst (incl. des Kinos) der Gegenwart, und 3. von einer klaren Sicht der Culture Wars in den U. S. of A. und damit eines wesentlichen Aspekts des "Sitzes im Leben" des Jesus-Films.
In-Karn-Ation
Fast wie eine Illustration zu Flannery O`Connors Geschichte "Parker's Back" - nur war es dort der byzantinische Pantokrator auf dem Rücken eines Mannes, der den Mehr-als-Unwillen seiner ikonoklastischen Ehegattin erregte.
(Mehr davon hier.)
Fast wie eine Illustration zu Flannery O`Connors Geschichte "Parker's Back" - nur war es dort der byzantinische Pantokrator auf dem Rücken eines Mannes, der den Mehr-als-Unwillen seiner ikonoklastischen Ehegattin erregte.
(Mehr davon hier.)
Bibelfluchgenerator
"Behold, thou shalt be swallowed by a whale with excessively bad breath, thou lazy Babylonian!"
"Behold, thou shalt be swallowed by a whale with excessively bad breath, thou lazy Babylonian!"
14. April 2004
John Updike:
Sieben Strophen an Ostern
Macht Euch nichts vor: Erstand Er überhaupt,
dann als Sein Leib;
wenn nicht der Zelltod sich umkehrte, Moleküle sich
neu verbanden, Aminosäuren neu erglühten,
wird die Kirche fallen.
Es war nicht wie die Blumen,
die wiederkehren in jedem milden Frühjahr,
es war nicht als Sein Geist in den Mündern und benebelten
Augen der elf Apostel;
Es war als Sein Fleisch: als unseres.
Die selben Finger und Zehen mit Gelenken,
das selbe Herz mit seinen Klappen,
das – durchstoßen – starb, verwelkte, still stand, und dann
sich wieder sammelte durch aus durchhaltender Macht,
um neue Kraft zu umfassen.
Lasst uns nicht Gottes spotten mit Metapher,
Analogie, ausweichender Transzendenz,
das Ereignis zur Parabel machen, zum Zeichen, gemalt auf die
verblasste Leichtgläubigkeit früherer Zeiten:
Gehen wir durch die Tür.
Der Stein ist weggerollt, nicht Pappmache,
kein Stein in einer Geschichte,
sondern der Riesenfels der Stofflichkeit, der im langsamen
Mahlen der Zeit uns allen auslöschen wird
das helle Licht des Tages.
Und wenn wir einen Engel am Grabe haben,
macht ihn zu einem richtigen Engel,
schwer mit Max Plancks Quanten, lebendig mit Haar,
opak im Dämmerlicht, gehüllt in echtes Linnen
gewebt auf endgültigem Webstuhl.
Machen wir es nicht weniger ungeheuerlich,
zu unserem eigenen Komfort, unserem Sinn für Schönheit,
damit wir nicht, erweckt in einer undenkbaren Stunde,
verlegen sind vorm Wunder,
vernichtet vom Protest.
(Original bei The Lutheran.org)
Sieben Strophen an Ostern
Macht Euch nichts vor: Erstand Er überhaupt,
dann als Sein Leib;
wenn nicht der Zelltod sich umkehrte, Moleküle sich
neu verbanden, Aminosäuren neu erglühten,
wird die Kirche fallen.
Es war nicht wie die Blumen,
die wiederkehren in jedem milden Frühjahr,
es war nicht als Sein Geist in den Mündern und benebelten
Augen der elf Apostel;
Es war als Sein Fleisch: als unseres.
Die selben Finger und Zehen mit Gelenken,
das selbe Herz mit seinen Klappen,
das – durchstoßen – starb, verwelkte, still stand, und dann
sich wieder sammelte durch aus durchhaltender Macht,
um neue Kraft zu umfassen.
Lasst uns nicht Gottes spotten mit Metapher,
Analogie, ausweichender Transzendenz,
das Ereignis zur Parabel machen, zum Zeichen, gemalt auf die
verblasste Leichtgläubigkeit früherer Zeiten:
Gehen wir durch die Tür.
Der Stein ist weggerollt, nicht Pappmache,
kein Stein in einer Geschichte,
sondern der Riesenfels der Stofflichkeit, der im langsamen
Mahlen der Zeit uns allen auslöschen wird
das helle Licht des Tages.
Und wenn wir einen Engel am Grabe haben,
macht ihn zu einem richtigen Engel,
schwer mit Max Plancks Quanten, lebendig mit Haar,
opak im Dämmerlicht, gehüllt in echtes Linnen
gewebt auf endgültigem Webstuhl.
Machen wir es nicht weniger ungeheuerlich,
zu unserem eigenen Komfort, unserem Sinn für Schönheit,
damit wir nicht, erweckt in einer undenkbaren Stunde,
verlegen sind vorm Wunder,
vernichtet vom Protest.
(Original bei The Lutheran.org)
13. April 2004
Zur Geschichte einer Karfreitagsbitte
Das Interview der Netzeitung mit dem Kirchenhistoriker Hubert Wolf.
Das Interview der Netzeitung mit dem Kirchenhistoriker Hubert Wolf.
Ein Fleisch bleiben
Endlich ist es so weit: Jennifer Hoes darf sich selbst heiraten.
Uwe Siemon-Netto stellt bei UPI die richtigen Fragen und bemerkt: "To paraphrase Malcolm Muggeridge, there is no cause mad enough not to enlist the services of demented clergymen strumming their guitars."
Indeed, Jesus wollte doch, daß jede und jeder ganz zu sich findet und seinen eigenen, ganz persönlichen Lebenssinn entdeckt und ihn er-leben kann. Zeitgebunden sah er natürlich in der Dauer-Ehe zwischen Mann und Frau das Ideal gelingender Partnerschaft. Diese zeitbedingte Enge gilt es abzustreifen, und zum Glück haben wir Menschen wie Jennifer Hoes, die zu ihrem So-und-nicht-anders-Sein stehen und sich nicht von gesellschaftlichen oder kirchlichen Konventionen begrenzen lassen.
Endlich ist es so weit: Jennifer Hoes darf sich selbst heiraten.
Uwe Siemon-Netto stellt bei UPI die richtigen Fragen und bemerkt: "To paraphrase Malcolm Muggeridge, there is no cause mad enough not to enlist the services of demented clergymen strumming their guitars."
Indeed, Jesus wollte doch, daß jede und jeder ganz zu sich findet und seinen eigenen, ganz persönlichen Lebenssinn entdeckt und ihn er-leben kann. Zeitgebunden sah er natürlich in der Dauer-Ehe zwischen Mann und Frau das Ideal gelingender Partnerschaft. Diese zeitbedingte Enge gilt es abzustreifen, und zum Glück haben wir Menschen wie Jennifer Hoes, die zu ihrem So-und-nicht-anders-Sein stehen und sich nicht von gesellschaftlichen oder kirchlichen Konventionen begrenzen lassen.
Tatsächlich, leiblich oder gar nicht?
Gegen die offiziöse Theologen-Lehrmeinung betrachtet Klaus Berger in der Tagespost die Osterereignisse im NT als "historische Ereignisse", als Erfahrungen innerhalb von Raum und Zeit, die ihren Grund im "personalen Gegenüber Gottes" haben.
Gegen die offiziöse Theologen-Lehrmeinung betrachtet Klaus Berger in der Tagespost die Osterereignisse im NT als "historische Ereignisse", als Erfahrungen innerhalb von Raum und Zeit, die ihren Grund im "personalen Gegenüber Gottes" haben.
Lenz
Wo wir gerade beim Lenz sind:
Nachdem vor einigen Jahren die Illustrierte "Weltbild" schon in den "Lenz" aufging, scheint das gleiche Schicksal nun die "Frau im Leben" zu treffen. Auch wenn die Zeitschriften unter ihrem Titel getrennt weitererscheinen sollen: Die Redaktionen werden zusammengelegt, und am Ende winkt die finale Fusion. Ob die Omas vom Frauenbund allerdings mit dem "Lifestyle-Blatt für Best-Ager" so richtig glücklich werden?
Da die Leute ihre Kinder heutzutage immer später kriegen, ist es bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis "Leben und Erziehen" mit dem "Lenz" verschmilzt. Und die Hoppla- und Xmag-Leser werden in ein paar zehn Jahren 45 und gehören dann ebenfalls irgendwie zur Zielgruppe der "Best-Ager".
Wo wir gerade beim Lenz sind:
Nachdem vor einigen Jahren die Illustrierte "Weltbild" schon in den "Lenz" aufging, scheint das gleiche Schicksal nun die "Frau im Leben" zu treffen. Auch wenn die Zeitschriften unter ihrem Titel getrennt weitererscheinen sollen: Die Redaktionen werden zusammengelegt, und am Ende winkt die finale Fusion. Ob die Omas vom Frauenbund allerdings mit dem "Lifestyle-Blatt für Best-Ager" so richtig glücklich werden?
Da die Leute ihre Kinder heutzutage immer später kriegen, ist es bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis "Leben und Erziehen" mit dem "Lenz" verschmilzt. Und die Hoppla- und Xmag-Leser werden in ein paar zehn Jahren 45 und gehören dann ebenfalls irgendwie zur Zielgruppe der "Best-Ager".
Sieben
Bei der Lektüre der Altenzeitschrift namens "Lenz" fiel mir am Wochenende so richtig auf, daß Geheimnisse grundsätzlich im Siebener-Pack auftreten. Das lässt sich durch eine Google-Suche empirisch stützen und trifft nicht nur auf "atemberaubenden Sex" zu, sondern auch auf die moderne Hausverkabelung, die Slowakei und leider auch auf das "Göttliche Herz Jesu".
Wer daher irgendwo "sechs Geheimnisse" proklamiert und verkauft, hat eines verpasst - das lässt sich in der Neu-Auflage des jeweiligen Buches nachschieben. Und wo von "acht Geheimnissen" die Rede ist, muß eines entweder doppelt oder: kein Geheimnis sein.
Bei der Lektüre der Altenzeitschrift namens "Lenz" fiel mir am Wochenende so richtig auf, daß Geheimnisse grundsätzlich im Siebener-Pack auftreten. Das lässt sich durch eine Google-Suche empirisch stützen und trifft nicht nur auf "atemberaubenden Sex" zu, sondern auch auf die moderne Hausverkabelung, die Slowakei und leider auch auf das "Göttliche Herz Jesu".
Wer daher irgendwo "sechs Geheimnisse" proklamiert und verkauft, hat eines verpasst - das lässt sich in der Neu-Auflage des jeweiligen Buches nachschieben. Und wo von "acht Geheimnissen" die Rede ist, muß eines entweder doppelt oder: kein Geheimnis sein.
12. April 2004
In den Schrank
Into the Wardrobe nennt sich eine gut gepflegte und reichhaltige Site über C. S. Lewis
Into the Wardrobe nennt sich eine gut gepflegte und reichhaltige Site über C. S. Lewis
Sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.
"Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Taten und Worten vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß dies geschehen ist. Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach." (Lukas 24, 13 - 35)
"Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Taten und Worten vor Gott und allem Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß dies geschehen ist. Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach." (Lukas 24, 13 - 35)
11. April 2004
Ins Schwarze!
"Kurz gesagt: Das Judentum verlangt einem ganz schön was ab. Es ist definitiv nicht volltrottelkompatibel. Aber:
Es gibt keine 'Rumeier im Osterdesign', wie diese Teile hier beschrieben werden. Im Judentum wird nicht rumgeeiert. Und es ist auch kein Designgag. Es hat durchaus etwas Würde.
Btw. weil grad Pessach ist: Diese Würde kriegt man nicht, wenn man als Oberkirchenrat in irgendwelchen Kirchen den Seder nachspielt und sich irre versöhnlich dabei fühlt. Das ist unser Fest. Ich lade gerne Freunde zum Seder ein, und es ist mir egal, was die sind.
Aber alle Sedernachäffer: Eat Rumeier im Osterdesign and, well ya know what."
Sündenbekenntnis durch aus fremdem Mund. Liest keiner. Glaubt keiner. Und wenn doch, dann ohne Konsequenzen. Mich inclusive.
(Chuzpe - das Blog zur Sendung)
"Kurz gesagt: Das Judentum verlangt einem ganz schön was ab. Es ist definitiv nicht volltrottelkompatibel. Aber:
Es gibt keine 'Rumeier im Osterdesign', wie diese Teile hier beschrieben werden. Im Judentum wird nicht rumgeeiert. Und es ist auch kein Designgag. Es hat durchaus etwas Würde.
Btw. weil grad Pessach ist: Diese Würde kriegt man nicht, wenn man als Oberkirchenrat in irgendwelchen Kirchen den Seder nachspielt und sich irre versöhnlich dabei fühlt. Das ist unser Fest. Ich lade gerne Freunde zum Seder ein, und es ist mir egal, was die sind.
Aber alle Sedernachäffer: Eat Rumeier im Osterdesign and, well ya know what."
Sündenbekenntnis durch aus fremdem Mund. Liest keiner. Glaubt keiner. Und wenn doch, dann ohne Konsequenzen. Mich inclusive.
(Chuzpe - das Blog zur Sendung)
10. April 2004
What would Jesus eat?
Wäre er Vegetarier?
Aber wie war das mit dem Taubenopfer, dem Osterlamm, den Fischen? Hat Er den Schrecken des unschuldigen Leidens nicht recht verstanden? War vielleicht Er gefangen in zeitgenössischen jüdisch-mediterranen Vorurteilen?
Wäre er Vegetarier?
Aber wie war das mit dem Taubenopfer, dem Osterlamm, den Fischen? Hat Er den Schrecken des unschuldigen Leidens nicht recht verstanden? War vielleicht Er gefangen in zeitgenössischen jüdisch-mediterranen Vorurteilen?
"Hey, Padre, It's Mel"
Über die linguistischen Feinheiten des Passion-Skripts berichtet in der Chicago Tribune P. William Fulco S.J., der für die Übersetzungen ins Lateinische und Aramäische verantwortlich war. (via A Saintly Salmagundi)
Über die linguistischen Feinheiten des Passion-Skripts berichtet in der Chicago Tribune P. William Fulco S.J., der für die Übersetzungen ins Lateinische und Aramäische verantwortlich war. (via A Saintly Salmagundi)
In der Nacht, schlafend
"Niemand sah die Stunde deines Sieges. Niemand ist der Zeuge einer Weltgeburt. Niemand weiß, wie sich die Nacht der Samstagshölle wandelte ins Licht der Osterfrühe. Schlafend wurden wir alle auf Flügeln über den Abgrund getragen, schlafend empfingen wir die Ostergnade. Und keiner weiß, wie ihm geschah. Keiner, welche Hand ihm über die Wange strich, daß plötzlich die fahle Welt in bunten Farben erstrahlte und er lächeln mußte, ohne zu wollen, über dem Wunder, das sich an ihm vollzog." (Hans Urs von Balthasar: Das Herz der Welt.- Ostfildern: Schwabenverlag, 1988, S. 117)
"Niemand sah die Stunde deines Sieges. Niemand ist der Zeuge einer Weltgeburt. Niemand weiß, wie sich die Nacht der Samstagshölle wandelte ins Licht der Osterfrühe. Schlafend wurden wir alle auf Flügeln über den Abgrund getragen, schlafend empfingen wir die Ostergnade. Und keiner weiß, wie ihm geschah. Keiner, welche Hand ihm über die Wange strich, daß plötzlich die fahle Welt in bunten Farben erstrahlte und er lächeln mußte, ohne zu wollen, über dem Wunder, das sich an ihm vollzog." (Hans Urs von Balthasar: Das Herz der Welt.- Ostfildern: Schwabenverlag, 1988, S. 117)
8. April 2004
Auf den Spuren der Auferstehung
Johannes Zang, einer meiner alten Freunde, beschreibt die Heilige Woche in der Heimat Jesu. (Tagespost)
Johannes Zang, einer meiner alten Freunde, beschreibt die Heilige Woche in der Heimat Jesu. (Tagespost)
7. April 2004
Sinn-Wissen und Poesie
Das Leipziger Bücherlei: Lesefieber Wortlog zitiert: "Wir wissen ja heute auch noch nicht, wozu der Floh, das Zittergras oder der Mensch in der Schöpfung steht. Von der Stunde ab, wo wir es wüßten, verlöre alles seinen dichterischen oder religiösen Sinn." (Albert Vigoleis Thelen)
Ehrlich? In der Nachfolge Chestertons würde ich die Realität für poetischer halten als unsere Gedanken und Spekulationen, und entsprechender sollte die volle Erkenntnis der Wirklichkeit unsere dichterischen Fähigkeiten, unser Staunen und unsere Dankbarkeit mehr wecken als das Tasten im Halbdunkel und das Anzünden spekulativer Laternen im Hirn.
GOtt weiß, wofür Floh und Flöhin, das Zitter- und jedes andere Gras und wofür der homo sapiens in der Schöpfung stehen - und ist dabei der größte Poet, Urbild unserer Dichter und Ursprung aller Dichtung.
Das Leipziger Bücherlei: Lesefieber Wortlog zitiert: "Wir wissen ja heute auch noch nicht, wozu der Floh, das Zittergras oder der Mensch in der Schöpfung steht. Von der Stunde ab, wo wir es wüßten, verlöre alles seinen dichterischen oder religiösen Sinn." (Albert Vigoleis Thelen)
Ehrlich? In der Nachfolge Chestertons würde ich die Realität für poetischer halten als unsere Gedanken und Spekulationen, und entsprechender sollte die volle Erkenntnis der Wirklichkeit unsere dichterischen Fähigkeiten, unser Staunen und unsere Dankbarkeit mehr wecken als das Tasten im Halbdunkel und das Anzünden spekulativer Laternen im Hirn.
GOtt weiß, wofür Floh und Flöhin, das Zitter- und jedes andere Gras und wofür der homo sapiens in der Schöpfung stehen - und ist dabei der größte Poet, Urbild unserer Dichter und Ursprung aller Dichtung.
Die selben europäischen Tränen für Opfer und Mörder
"Der Tod eines Terroristenchefs, der zum Mord an 'den Juden' aufrief, der einen, übrigens legitimen, nationalen Kampf instrumentalisierte, der ohne die geringsten moralischen Bedenken seine eigenen Kinder dazu trieb, sich umzubringen um andere Kinder zu töten, der das Geld von Wohlfahrtsorganisationen missbrauchte, um seinen totalen Krieg zu finanzieren, verwandelt sich im offiziellen europäischen Diskurs in einen 'inakzeptablen und nicht zu rechtfertigenden' (so Jack Straw) Mord am geistigen Führer einer von manchen als 'politisch' bezeichneten Bewegung... Es ist bestürzend zu konstatieren, dass das Mitleid mit den Opfern in Europa aus postkolonialem Schuldgefühl zu einer Geschichtsversion führt, die mit den selben ernsthaften Tränen, die Opfer und und ihre Mörder beweint."
So übersetzt der Perlentaucher aus dem Manifest von Pascal Bruckner, Iannis Iannanakis und Michele Tribalat in Le Monde.
"Der Tod eines Terroristenchefs, der zum Mord an 'den Juden' aufrief, der einen, übrigens legitimen, nationalen Kampf instrumentalisierte, der ohne die geringsten moralischen Bedenken seine eigenen Kinder dazu trieb, sich umzubringen um andere Kinder zu töten, der das Geld von Wohlfahrtsorganisationen missbrauchte, um seinen totalen Krieg zu finanzieren, verwandelt sich im offiziellen europäischen Diskurs in einen 'inakzeptablen und nicht zu rechtfertigenden' (so Jack Straw) Mord am geistigen Führer einer von manchen als 'politisch' bezeichneten Bewegung... Es ist bestürzend zu konstatieren, dass das Mitleid mit den Opfern in Europa aus postkolonialem Schuldgefühl zu einer Geschichtsversion führt, die mit den selben ernsthaften Tränen, die Opfer und und ihre Mörder beweint."
So übersetzt der Perlentaucher aus dem Manifest von Pascal Bruckner, Iannis Iannanakis und Michele Tribalat in Le Monde.
Christophobie
Jan Ross: Kontinent der leeren Kirchen in der aktuellen Zeit:
"Die Präambel, wie sie nun wohl kommen wird, ohne Gott und Christentum, hat einen ausgesprochen hochgemuten, humanistisch-vollmundigen Ton; die Religion in Europa, mit ihrer Geschichte der Brüche und Sünden, könnte so triumphalistisch gar nicht mehr auftreten und reden. Tadeusz Mazowiecki, seinerzeit der erste nachkommunistische Ministerpräsident Polens, hat stattdessen einen Text vorgeschlagen, in dem das Christentum Erwähnung findet, aber Judentum und Islam auch und nicht zuletzt der Verrat, den Gläubige wie Ungläubige an den europäischen Werten begangen haben. Die Alternative zur 'Christophobie' wäre nicht bigotte Selbstfeier, schon gar nicht Ausschluss der muslimischen Welt – gerade der Papst hat sich mit Sympathie über die europäische Berufung der Türkei geäußert. Was Europa mit seinem Verhältnis zur Religion zu gewinnen oder zu verlieren hat, ist Tiefe, das Bewusstsein seiner Wurzeln, aber auch seiner Abgründe. 'Seele' ist dafür kein schlechtes Wort."
Jan Ross: Kontinent der leeren Kirchen in der aktuellen Zeit:
"Die Präambel, wie sie nun wohl kommen wird, ohne Gott und Christentum, hat einen ausgesprochen hochgemuten, humanistisch-vollmundigen Ton; die Religion in Europa, mit ihrer Geschichte der Brüche und Sünden, könnte so triumphalistisch gar nicht mehr auftreten und reden. Tadeusz Mazowiecki, seinerzeit der erste nachkommunistische Ministerpräsident Polens, hat stattdessen einen Text vorgeschlagen, in dem das Christentum Erwähnung findet, aber Judentum und Islam auch und nicht zuletzt der Verrat, den Gläubige wie Ungläubige an den europäischen Werten begangen haben. Die Alternative zur 'Christophobie' wäre nicht bigotte Selbstfeier, schon gar nicht Ausschluss der muslimischen Welt – gerade der Papst hat sich mit Sympathie über die europäische Berufung der Türkei geäußert. Was Europa mit seinem Verhältnis zur Religion zu gewinnen oder zu verlieren hat, ist Tiefe, das Bewusstsein seiner Wurzeln, aber auch seiner Abgründe. 'Seele' ist dafür kein schlechtes Wort."
Modernes Sakrament
Reinlichkeit statt Sündenvergebung - Wash Away Your Sins Easter Body Care Basket. Ist aber eher aus der Kategorie "Scherzartikel" bzw. "Ostergeschenke für Nichtglaubende." (via Sehpferd)
Reinlichkeit statt Sündenvergebung - Wash Away Your Sins Easter Body Care Basket. Ist aber eher aus der Kategorie "Scherzartikel" bzw. "Ostergeschenke für Nichtglaubende." (via Sehpferd)
komm, ich führ dich hinweg
Ebenfalls heute in der Welt:
Paul Celan: Schibboleth
Mitsamt meinen Steinen,
den großgeweinten
hinter den Gittern,
schleiften sie mich
in die Mitte des Marktes,
dorthin,
wo die Fahne sich aufrollt, der ich
keinerlei Eid schwor.
Flöte,
Doppelflöte der Nacht:
denke der dunklen
Zwillingsröte
in Wien und Madrid.
Setz deine Fahne auf Halbmast,
Erinnerung.
Auf Halbmast
für heute und immer.
Herz:
gib dich auch hier zu erkennen,
hier, in der Mitte des Marktes.
Ruf's, das Schibboleth, hinaus
in die Fremde der Heimat:
Februar. No pasaran.
Einhorn:
du weißt um die Steine,
du weißt um die Wasser,
komm,
ich führ dich hinweg
zu den Stimmen
von Estremadura.
Ebenfalls heute in der Welt:
Paul Celan: Schibboleth
Mitsamt meinen Steinen,
den großgeweinten
hinter den Gittern,
schleiften sie mich
in die Mitte des Marktes,
dorthin,
wo die Fahne sich aufrollt, der ich
keinerlei Eid schwor.
Flöte,
Doppelflöte der Nacht:
denke der dunklen
Zwillingsröte
in Wien und Madrid.
Setz deine Fahne auf Halbmast,
Erinnerung.
Auf Halbmast
für heute und immer.
Herz:
gib dich auch hier zu erkennen,
hier, in der Mitte des Marktes.
Ruf's, das Schibboleth, hinaus
in die Fremde der Heimat:
Februar. No pasaran.
Einhorn:
du weißt um die Steine,
du weißt um die Wasser,
komm,
ich führ dich hinweg
zu den Stimmen
von Estremadura.
"Wir wissen, dass mit der Abtreibung ein potenzielles Leben endet. Warum sind wir so geschockt, wenn wir es sehen?"
Das sagt Julia Black, die Tochter eines der führenden britischen Abtreibungsärzte. Ihr Film "My Foetus" wird demnächst im Channel 4 ausgestrahlt.
Die Welt berichtet über diese Frau und ihren bemerkenswerten Film.
Ist das nur ein neuer Tabubruch des Sensationsfernsehens? Oder wird hier nicht auch eine Gesellschaft vorgeführt, die Abtreibungen nur deshalb "liberal" regeln kann, weil sie nicht sehen will, was bei diesem "Eingriff" geschieht: die Tötung eines ungeborenen Menschen.
Das sagt Julia Black, die Tochter eines der führenden britischen Abtreibungsärzte. Ihr Film "My Foetus" wird demnächst im Channel 4 ausgestrahlt.
Die Welt berichtet über diese Frau und ihren bemerkenswerten Film.
Ist das nur ein neuer Tabubruch des Sensationsfernsehens? Oder wird hier nicht auch eine Gesellschaft vorgeführt, die Abtreibungen nur deshalb "liberal" regeln kann, weil sie nicht sehen will, was bei diesem "Eingriff" geschieht: die Tötung eines ungeborenen Menschen.
6. April 2004
Der Ball der Verantwortung
Keine Beschäftigungstherapie für jugendliche Delinquenten oder hyperaktive Kinder, sondern die symbolische Übernahme der "Verantwortung für die Welt und den Weltjugendtag 2005".
Gut, daß die nachkonziliaren Kirchen von nutzlosem Tand, Stuck und Gipsfiguren leer geräumt sind; da kann nichts runterfallen. Ideal geeignet für eine richtig große Benimm-Show: Wie verhalte ich mich im sakralen Raum?
(Anstoß für Jesus)
Keine Beschäftigungstherapie für jugendliche Delinquenten oder hyperaktive Kinder, sondern die symbolische Übernahme der "Verantwortung für die Welt und den Weltjugendtag 2005".
Gut, daß die nachkonziliaren Kirchen von nutzlosem Tand, Stuck und Gipsfiguren leer geräumt sind; da kann nichts runterfallen. Ideal geeignet für eine richtig große Benimm-Show: Wie verhalte ich mich im sakralen Raum?
(Anstoß für Jesus)
Fasten-Blog zur CD
Der Jonathan-Rundman-Sound-Theology-Blog: MonDevotions von Ben Squires, Associate Pastor an der Redeemer Lutheran Church (Missouri Synod), Manitowoc, WI.
Der Jonathan-Rundman-Sound-Theology-Blog: MonDevotions von Ben Squires, Associate Pastor an der Redeemer Lutheran Church (Missouri Synod), Manitowoc, WI.
Kennt den jemand?
Was für ein interessanter Untertitel: "Perspectives on faith and rock & roll from a Finnish-American Midwestern Generation X Lutheran at the turn of the millennium.'
Gehört zu Jonathan Rundman: Sound Theology: Discs 1 & 2 mit 52 Songs, für jede Woche des Kirchenjahres einer.
Was für ein interessanter Untertitel: "Perspectives on faith and rock & roll from a Finnish-American Midwestern Generation X Lutheran at the turn of the millennium.'
Gehört zu Jonathan Rundman: Sound Theology: Discs 1 & 2 mit 52 Songs, für jede Woche des Kirchenjahres einer.
Keine Visa-Verlängerung für Priester und Ordensleute in Israel
Erich bat, mit ihm einen Bericht öffentlich zu machen, der eine für die Kirche im Heiligen Land neue Situation beschreibt: Die Israelischen Behörden verweigern Priestern und Ordensleuten die Verlängerung ihrer Visa - nein: sie verweigern nicht, sondern tun schwillschweigend, in Bürokraten-Art, ganz einfach: nichts.
Bereits 100 "Illegale" sollen sich so in Israel aufhalten, und Schulen, Krankenhäuser und christliche Heiligtümer dort geraten inzwischen in Probleme. Das ist ganz sicher nicht die Art, wie diplomatische Verträge eingehalten werden: Der Vertrag zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl aus dem Jahr 1994 gab der der katholischen Kirche ausdrücklich das Recht, Mitarbeiter für ihre Einrichtungen ins Land zu bringen.
P. David Jaeger: "The situation here is really amazing –Kafkesque, to say the least. We are dealing with a very serious problem indeed, one which is getting worse by the day. Promises made by top ranking government officials have not been kept so far. They won’t let us know their reasons behind the new policy. There are no official channels of dialog to bring about a resolution to the situation. For some time now the Catholic Church in the Holy Land has been appealing to the solidarity of other Churches worldwide. The country’s rulers must realize that the situation now involves the entire Catholic Church across the globe."
(Franciscans and other religious treated like illegal immigrants - Asianews.it)
Erich bat, mit ihm einen Bericht öffentlich zu machen, der eine für die Kirche im Heiligen Land neue Situation beschreibt: Die Israelischen Behörden verweigern Priestern und Ordensleuten die Verlängerung ihrer Visa - nein: sie verweigern nicht, sondern tun schwillschweigend, in Bürokraten-Art, ganz einfach: nichts.
Bereits 100 "Illegale" sollen sich so in Israel aufhalten, und Schulen, Krankenhäuser und christliche Heiligtümer dort geraten inzwischen in Probleme. Das ist ganz sicher nicht die Art, wie diplomatische Verträge eingehalten werden: Der Vertrag zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl aus dem Jahr 1994 gab der der katholischen Kirche ausdrücklich das Recht, Mitarbeiter für ihre Einrichtungen ins Land zu bringen.
P. David Jaeger: "The situation here is really amazing –Kafkesque, to say the least. We are dealing with a very serious problem indeed, one which is getting worse by the day. Promises made by top ranking government officials have not been kept so far. They won’t let us know their reasons behind the new policy. There are no official channels of dialog to bring about a resolution to the situation. For some time now the Catholic Church in the Holy Land has been appealing to the solidarity of other Churches worldwide. The country’s rulers must realize that the situation now involves the entire Catholic Church across the globe."
(Franciscans and other religious treated like illegal immigrants - Asianews.it)
5. April 2004
Naja, man kann ja nie wissen!
"Für ein wirklich erfülltes Leben nach dem Tod geben Chinesen ihren verstorbenen Verwandten seit neuestem auch Viagra und Kondome mit auf den Weg ins Jenseits. Auch Prostituierte aus Papier seien derzeit als moderne 'Grabbeigabe' sehr begehrt, berichtete die Tageszeitung 'Shanghai Daily' am Freitag." Oberoesterreich.com
"Für ein wirklich erfülltes Leben nach dem Tod geben Chinesen ihren verstorbenen Verwandten seit neuestem auch Viagra und Kondome mit auf den Weg ins Jenseits. Auch Prostituierte aus Papier seien derzeit als moderne 'Grabbeigabe' sehr begehrt, berichtete die Tageszeitung 'Shanghai Daily' am Freitag." Oberoesterreich.com
Gebildete aller Länder, vereinigt Euch!
Adieu, Karl Marx: Es sind nicht die Marginalisierten und Unterdrückten, die zurückschlagen, sagt Karsten Fischer (Das Projekt des Fundamentalismus, im März 2004-Merkur)
"Ein maßgeblicher Teil des Schreckens, den die Attentate vom 11. September 2001 nachhaltig verbreiten, resultiert aus der Furcht, daß ihnen eine internationale soziale Bewegung zugrunde liegen könnte, die gewaltsamen Protest gegen eine als ungerecht empfundene Weltwirtschaftsordnung artikuliert. Diese Befürchtung eines drohenden Armutsaufstandes dient regelmäßig als Argument für ein Umdenken im westlichen Wohlstandsmodell in Richtung verstärkter Entwicklungshilfe.
Diese Überlegungen beruhen jedoch insofern auf einem Irrtum, als sich fundamentalistische Eliten um so stärker provoziert und zu Terroranschlägen motiviert fühlen, je stärker die westlichen Wohlfahrtsgesellschaften entwicklungspolitisches Engagement zeigen, das den Fundamentalisten als kapitalistischer Imperialismus und als Hegemonie eines dekadenten Konsumismus erscheint.
Diese Vermutung einer besonderen Bedeutung sozialer Eliten für fundamentalistische Aktivitäten wird durch empirische Untersuchungen gestützt. So weiß man, daß der einflußreiche Chefideologe hinter Bin Laden, der Ägypter Ayman al-Zawahiri, aus einer wohlhabenden und gebildeten Kairoer Ärztefamilie stammt und als Chirurg der ägyptischen Armee arbeitete, bevor er 1980 nach Afghanistan ging. Allgemeiner belegt eine zwischen 1996 und 1999 durchgeführte Studie des Pakistani Nasra Hassan, der fast 250 Ausbilder und Angehörige von Selbstmordattentätern sowie gescheiterte Selbstmordattentäter befragt hat, daß es sich in der Regel um männliche Personen zwischen 18 und 38 Jahren handelt, von denen keiner ungebildet oder arm ist.
Auch eine Erhebung in der Westbank und im Gazastreifen durch das Palestinian Center for Policy and Survey Research hat ergeben, daß die Zustimmung zu Gewalt bis hin zu Selbstmordattentaten um so größer ist, je höher Bildungsstand und Lebensstandard sind. Und eine umfassende Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup in den relevanten muslimischen Ländern aus dem Jahr 2002 hat ergeben, daß die Zustimmung zu dem Satz, Toleranz sei einer der drei wichtigsten Werte und den Kindern in der häuslichen Erziehung zu vermitteln, mit steigendem Bildungsgrad sinkt. Dschihadisten agieren nicht aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, ganz im Gegenteil."
Adieu, Karl Marx: Es sind nicht die Marginalisierten und Unterdrückten, die zurückschlagen, sagt Karsten Fischer (Das Projekt des Fundamentalismus, im März 2004-Merkur)
"Ein maßgeblicher Teil des Schreckens, den die Attentate vom 11. September 2001 nachhaltig verbreiten, resultiert aus der Furcht, daß ihnen eine internationale soziale Bewegung zugrunde liegen könnte, die gewaltsamen Protest gegen eine als ungerecht empfundene Weltwirtschaftsordnung artikuliert. Diese Befürchtung eines drohenden Armutsaufstandes dient regelmäßig als Argument für ein Umdenken im westlichen Wohlstandsmodell in Richtung verstärkter Entwicklungshilfe.
Diese Überlegungen beruhen jedoch insofern auf einem Irrtum, als sich fundamentalistische Eliten um so stärker provoziert und zu Terroranschlägen motiviert fühlen, je stärker die westlichen Wohlfahrtsgesellschaften entwicklungspolitisches Engagement zeigen, das den Fundamentalisten als kapitalistischer Imperialismus und als Hegemonie eines dekadenten Konsumismus erscheint.
Diese Vermutung einer besonderen Bedeutung sozialer Eliten für fundamentalistische Aktivitäten wird durch empirische Untersuchungen gestützt. So weiß man, daß der einflußreiche Chefideologe hinter Bin Laden, der Ägypter Ayman al-Zawahiri, aus einer wohlhabenden und gebildeten Kairoer Ärztefamilie stammt und als Chirurg der ägyptischen Armee arbeitete, bevor er 1980 nach Afghanistan ging. Allgemeiner belegt eine zwischen 1996 und 1999 durchgeführte Studie des Pakistani Nasra Hassan, der fast 250 Ausbilder und Angehörige von Selbstmordattentätern sowie gescheiterte Selbstmordattentäter befragt hat, daß es sich in der Regel um männliche Personen zwischen 18 und 38 Jahren handelt, von denen keiner ungebildet oder arm ist.
Auch eine Erhebung in der Westbank und im Gazastreifen durch das Palestinian Center for Policy and Survey Research hat ergeben, daß die Zustimmung zu Gewalt bis hin zu Selbstmordattentaten um so größer ist, je höher Bildungsstand und Lebensstandard sind. Und eine umfassende Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup in den relevanten muslimischen Ländern aus dem Jahr 2002 hat ergeben, daß die Zustimmung zu dem Satz, Toleranz sei einer der drei wichtigsten Werte und den Kindern in der häuslichen Erziehung zu vermitteln, mit steigendem Bildungsgrad sinkt. Dschihadisten agieren nicht aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, ganz im Gegenteil."
"... ich bin kein Prophet ..."
"Strukturwandel der Kirche als Aufgabe und Chance", Karl Rahners 1972er Buch zur Gemeinsamen Synode im Volltext als pdf-Datei.
"Wir sind doch, wenn wir ehrlich sind, in einem schrecklichen Maße eine spirituell unlebendige Kirche."
"Erst wenn diese Botschaft vom lebendigen Gott in den Kirchen mit aller Kraft des Geistes gepredigt wird, wird der Eindruck verschwinden, die Kirche sei doch nur ein seltsames Relikt aus den Zeiten einer Gesellschaft, die zum Untergang verurteilt ist."
"Strukturwandel der Kirche als Aufgabe und Chance", Karl Rahners 1972er Buch zur Gemeinsamen Synode im Volltext als pdf-Datei.
"Wir sind doch, wenn wir ehrlich sind, in einem schrecklichen Maße eine spirituell unlebendige Kirche."
"Erst wenn diese Botschaft vom lebendigen Gott in den Kirchen mit aller Kraft des Geistes gepredigt wird, wird der Eindruck verschwinden, die Kirche sei doch nur ein seltsames Relikt aus den Zeiten einer Gesellschaft, die zum Untergang verurteilt ist."
Da grüßt nicht nur das Murmeltier
Zur Theologie von "Groundhog Day" ("Und täglich grüßt das Murmeltier") ein Artikel von Michael P. Foley in Touchstone:
"A more fruitful approach, I suggest, would involve following all of the clues, clues that lead not only to religion but also to the great conversation of philosophy. Once we do so, Groundhog Day may be seen for what it is: a stunning allegory of moral, intellectual, and even religious excellence in the face of postmodern decay, a sort of Christian-Aristotelian Pilgrim’s Progress for those lost in the contemporary cosmos."
Zur Theologie von "Groundhog Day" ("Und täglich grüßt das Murmeltier") ein Artikel von Michael P. Foley in Touchstone:
"A more fruitful approach, I suggest, would involve following all of the clues, clues that lead not only to religion but also to the great conversation of philosophy. Once we do so, Groundhog Day may be seen for what it is: a stunning allegory of moral, intellectual, and even religious excellence in the face of postmodern decay, a sort of Christian-Aristotelian Pilgrim’s Progress for those lost in the contemporary cosmos."
4. April 2004
"Wie Weihrauch steige mein Gebet zu Dir empor" (Ps 141, 2)
Ausführliche Informationen zum Weihrauch und allem Möglichen drumherum gibt es auf den Seiten von Michael Pfeifer.
Ausführliche Informationen zum Weihrauch und allem Möglichen drumherum gibt es auf den Seiten von Michael Pfeifer.
2. April 2004
Liebe und Fruchtbarkeit, Geburt und Tod
Robert Frost: Putting in the Seed
You come to fetch me from my work to-night
When supper's on the table, and we'll see
If I can leave off burying the white
Soft petals fallen from the apple tree.
(Soft petals, yes, but not so barren quite,
Mingled with these, smooth bean and wrinkled pea);
And go along with you ere you lose sight
Of what you came for and become like me,
Slave to a springtime passion for the earth.
How Love burns through the Putting in the Seed
On through the watching for that early birth
When, just as the soil tarnishes with weed,
The sturdy seedling with arched body comes
Shouldering its way and shedding the earth crumbs.
Robert Frost: Putting in the Seed
You come to fetch me from my work to-night
When supper's on the table, and we'll see
If I can leave off burying the white
Soft petals fallen from the apple tree.
(Soft petals, yes, but not so barren quite,
Mingled with these, smooth bean and wrinkled pea);
And go along with you ere you lose sight
Of what you came for and become like me,
Slave to a springtime passion for the earth.
How Love burns through the Putting in the Seed
On through the watching for that early birth
When, just as the soil tarnishes with weed,
The sturdy seedling with arched body comes
Shouldering its way and shedding the earth crumbs.
"Ach, was soll der Apfel tun - aufgegessen wird er nun!"
Seit 50 Jahren gibt es die Pixi-Bücher aus dem Carlsen-Verlag und die FAZ würdigt die Töpfchen-Lekture der Nachkriegsdeutschen würdig.
Mein Lieblings-Pixi ist der Band 838, "Von Apfel bis Zylinder", James Krüß' "Alphabet für Kinder".
Seit 50 Jahren gibt es die Pixi-Bücher aus dem Carlsen-Verlag und die FAZ würdigt die Töpfchen-Lekture der Nachkriegsdeutschen würdig.
Mein Lieblings-Pixi ist der Band 838, "Von Apfel bis Zylinder", James Krüß' "Alphabet für Kinder".
1. April 2004
Die Konzilsretter in Aktion
Nach Ansicht der Schwestern und Brüder unserer KirchenVolksBewegung - Wir Sind Kirche steht der r.-kath. Kirche eine neue Katastrophe ins Haus: die gemeinsame Instruktion von Glaubens- und Gottesdienstkongregation zur liturgischen Praxis, die wohl vor Ostern veröffentlicht werden soll.
Nachdem aus Rom ja nichts Gutes kommen kann, kündigt Wir-sind-Kirche schon mal die "Aktion 'Wir feiern Hoffnung'" an und ruft "die Gemeinden auf, ihre konzilsgemäße Gottesdienstpraxis beizubehalten".
Wie diese Gottesdienstpraxis laut Vatikanum II aussehen soll, lässt sich zum Glück für uns alle in der "Konstitution über die Heilige Liturgie", unter dem Titel "Sacrosanctum Concilium" bekannt, nachlesen.
Z. B. Nr. 22:
"§ 1. Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof.
§ 2. Auch den rechtmäßig konstituierten, für bestimmte Gebiete zuständigen Bischofsvereinigungen verschiedener Art steht es auf Grund einer vom Recht gewährten Vollmacht zu, innerhalb festgelegter Grenzen die Liturgie zu ordnen.
§ 3. Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern."
Z. B. Nr. 28:
"Bei den liturgischen Feiern soll jeder, sei er Liturge oder Gläubiger, in der Ausübung seiner Aufgabe nur das und all das tun, was ihm aus der Natur der Sache und gemäß den liturgischen Regeln zukommt."
Z. B. Nr. 36 (mit Ergänzungen in Nr. 40 und 54):
"§ 1. Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht.
§ 2. Da bei der Messe, bei der Sakramentenspendung und in den anderen Bereichen der Liturgie nicht selten der Gebrauch der Muttersprache für das Volk sehr nützlich sein kann, soll es gestattet sein, ihr einen weiteren Raum zuzubilligen, vor allem in den Lesungen und Hinweisen und in einigen Orationen und Gesängen gemäß den Regeln, die hierüber in den folgenden Kapiteln im einzelnen aufgestellt werden."
Aber halt! Ich vergaß: Was "konzilsgemäß" ist, bestimmt sich ja nicht nach dem Wortlaut der Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen, sondern aus dem Geist des Konzils. Der wiederum weht aber nicht dort, wo er will, sondern wo die Brüder und Schwestern, die Wir-sind-Kirche sind, sagen, daß er sei.
Nach Ansicht der Schwestern und Brüder unserer KirchenVolksBewegung - Wir Sind Kirche steht der r.-kath. Kirche eine neue Katastrophe ins Haus: die gemeinsame Instruktion von Glaubens- und Gottesdienstkongregation zur liturgischen Praxis, die wohl vor Ostern veröffentlicht werden soll.
Nachdem aus Rom ja nichts Gutes kommen kann, kündigt Wir-sind-Kirche schon mal die "Aktion 'Wir feiern Hoffnung'" an und ruft "die Gemeinden auf, ihre konzilsgemäße Gottesdienstpraxis beizubehalten".
Wie diese Gottesdienstpraxis laut Vatikanum II aussehen soll, lässt sich zum Glück für uns alle in der "Konstitution über die Heilige Liturgie", unter dem Titel "Sacrosanctum Concilium" bekannt, nachlesen.
Z. B. Nr. 22:
"§ 1. Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof.
§ 2. Auch den rechtmäßig konstituierten, für bestimmte Gebiete zuständigen Bischofsvereinigungen verschiedener Art steht es auf Grund einer vom Recht gewährten Vollmacht zu, innerhalb festgelegter Grenzen die Liturgie zu ordnen.
§ 3. Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern."
Z. B. Nr. 28:
"Bei den liturgischen Feiern soll jeder, sei er Liturge oder Gläubiger, in der Ausübung seiner Aufgabe nur das und all das tun, was ihm aus der Natur der Sache und gemäß den liturgischen Regeln zukommt."
Z. B. Nr. 36 (mit Ergänzungen in Nr. 40 und 54):
"§ 1. Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht.
§ 2. Da bei der Messe, bei der Sakramentenspendung und in den anderen Bereichen der Liturgie nicht selten der Gebrauch der Muttersprache für das Volk sehr nützlich sein kann, soll es gestattet sein, ihr einen weiteren Raum zuzubilligen, vor allem in den Lesungen und Hinweisen und in einigen Orationen und Gesängen gemäß den Regeln, die hierüber in den folgenden Kapiteln im einzelnen aufgestellt werden."
Aber halt! Ich vergaß: Was "konzilsgemäß" ist, bestimmt sich ja nicht nach dem Wortlaut der Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen, sondern aus dem Geist des Konzils. Der wiederum weht aber nicht dort, wo er will, sondern wo die Brüder und Schwestern, die Wir-sind-Kirche sind, sagen, daß er sei.
Märtyrer des Gewissens
Nicht nur GWB spielt auf dem christlichen Klavier, auch JFK. Laut The American Spectator suchen Kerrys Helfer eine US-Diözese, in der dem Kandidaten öffentlichkeitswirksam die Kommunion verweigert werden könnte.
Mehr in der Tagespost.
Nicht nur GWB spielt auf dem christlichen Klavier, auch JFK. Laut The American Spectator suchen Kerrys Helfer eine US-Diözese, in der dem Kandidaten öffentlichkeitswirksam die Kommunion verweigert werden könnte.
Mehr in der Tagespost.
Na, wer sagt's denn -
hier ist er schon, der sehr menschliche, zutrauliche Kanarien-Jesus, der uns aus der Hand frisst: "Der Schauspieler Nils Liebscher zeigt einen sehr menschlichen Jeschua: Einen Mann, der eigentlich Schreiner werden wollte wie sein Vater; der sich verliebte, sich aber nicht binden wollte. In sechs Beiträgen, jeder einzelne gut drei Minuten lang und unterlegt mit meditativer Musik, zeigt die Redaktion „Kirche im Lokalfunk“ die altvertraute Geschichte des Mannes aus Nazareth mit neuen Facetten."
Oder lässt uns Eric-Emmanuel Schmitt doch nicht so fröhlich ziehen? Muß auch sein Jesus sterben?
hier ist er schon, der sehr menschliche, zutrauliche Kanarien-Jesus, der uns aus der Hand frisst: "Der Schauspieler Nils Liebscher zeigt einen sehr menschlichen Jeschua: Einen Mann, der eigentlich Schreiner werden wollte wie sein Vater; der sich verliebte, sich aber nicht binden wollte. In sechs Beiträgen, jeder einzelne gut drei Minuten lang und unterlegt mit meditativer Musik, zeigt die Redaktion „Kirche im Lokalfunk“ die altvertraute Geschichte des Mannes aus Nazareth mit neuen Facetten."
Oder lässt uns Eric-Emmanuel Schmitt doch nicht so fröhlich ziehen? Muß auch sein Jesus sterben?
All-American Christ?
Antisemitisch sei der Film nicht und die Gewaltszenen seien "so weit von der Realität nicht entfernt", meint Exeget Bernhard Heininger (Universität Würzburg). Doch von der Angel lässt er Mel Gibson nicht so schnell: Jesus sei zum "all american hero" stilisiert, "der wie alle amerikanischen Helden einsam und unbeugsam seinen Weg bis zum Ende gehe".
Fragt sich nur, welchen Film Heininger gesehen und welche Bibel er zuhause hat:
Jesus einsam? So wie im Evangelium? Mit drei Schläfern am Ölberg und zehn flüchtigen Aposteln während des Prozesses? Mit Maria, "den Frauen" und Johannes unterm Kreuz? Welche Form von "Einsamkeit" schlägt Heininger vor, wenn nicht die der Evangelien und des Films?
Jesus unbeugsam? So wie im Evangelium bei Jo 10, 17f: "Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen"? Wenn der HErr der "Passion" und der Evangelien der gehorsame Jesus ist, der sich in Freiheit und in der Übernahme des göttlichen Willens beugen, biegen, zerbiegen lässt bis an sein Ende - wie sieht Heiningers HErr aus?
Den Weg bis ans Ende gehen? Bis zum "Tetelestai", zum "Es ist vollbracht" (Jo 19, 30)? Sich von Simon schleifen lassen, gegangen werden statt gehen?
Oder hätte Gibson doch weniger buchstabengläubig sein und den HErrn sanft entschlafen lassen sollen, möglichst in den liebenden Armen Maria Magdalenas, im warmen Bett, umgeben von seiner Großfamilie im heimischen, europäisch-bürgerlichen Nazareth?
Aber vielleicht waren die Evangelien schon pro-amerikanisch, denn immerhin lassen sie Jesus die Geißelung überleben? Ganz klar: Wir brauchen dringend eine überarbeitete Bibel, eine "Guten Nachricht für heutige Deutsche"?
Antisemitisch sei der Film nicht und die Gewaltszenen seien "so weit von der Realität nicht entfernt", meint Exeget Bernhard Heininger (Universität Würzburg). Doch von der Angel lässt er Mel Gibson nicht so schnell: Jesus sei zum "all american hero" stilisiert, "der wie alle amerikanischen Helden einsam und unbeugsam seinen Weg bis zum Ende gehe".
Fragt sich nur, welchen Film Heininger gesehen und welche Bibel er zuhause hat:
Jesus einsam? So wie im Evangelium? Mit drei Schläfern am Ölberg und zehn flüchtigen Aposteln während des Prozesses? Mit Maria, "den Frauen" und Johannes unterm Kreuz? Welche Form von "Einsamkeit" schlägt Heininger vor, wenn nicht die der Evangelien und des Films?
Jesus unbeugsam? So wie im Evangelium bei Jo 10, 17f: "Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen"? Wenn der HErr der "Passion" und der Evangelien der gehorsame Jesus ist, der sich in Freiheit und in der Übernahme des göttlichen Willens beugen, biegen, zerbiegen lässt bis an sein Ende - wie sieht Heiningers HErr aus?
Den Weg bis ans Ende gehen? Bis zum "Tetelestai", zum "Es ist vollbracht" (Jo 19, 30)? Sich von Simon schleifen lassen, gegangen werden statt gehen?
Oder hätte Gibson doch weniger buchstabengläubig sein und den HErrn sanft entschlafen lassen sollen, möglichst in den liebenden Armen Maria Magdalenas, im warmen Bett, umgeben von seiner Großfamilie im heimischen, europäisch-bürgerlichen Nazareth?
Aber vielleicht waren die Evangelien schon pro-amerikanisch, denn immerhin lassen sie Jesus die Geißelung überleben? Ganz klar: Wir brauchen dringend eine überarbeitete Bibel, eine "Guten Nachricht für heutige Deutsche"?
Abonnieren
Posts (Atom)