29. Dezember 2004

Postrelativistische Theologie

"Wer dies etwas anders sieht, mag sich mit der in Bendel-Maidls Studie oft genug hervorgehobenen Tatsache trösten, dass nicht nur die Thomasdeutung, sondern auch ihre Historiographie mittlerweile um die eigene Historizität weiß. Man braucht kein Prophet zu sein um vorauszusagen, dass nach der derzeitigen Euphorie für das Fragmentarische, Kontingente und Subjektive in der katholischen Theologie auch wieder eine Zeit kommen wird, in der man aufs Neue diejenigen Themen entdeckt, um die Autoren vieler Jahrhunderte mit und gegen, aber nie ohne Thomas von Aquin gerungen haben: objektive Wahrheitserkenntnis, die Harmonie von Vernunft und Glaube und eine an tragfähigen metaphysischen Grundprinzipien orientierte Systematik. Das Interesse, mit dem eine Theologie der Zukunft ihre thomistische Vergangenheit rekonstruiert, könnte dann durchaus anders aussehen." (Thomas Marschler: Transformationen des Thomismus)

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