Wegen dem Kind - Weihnachten 1914
Die Frontweihnacht 1914 in den Gräben Flanderns hat durch das Buch "Der kleine Frieden im Großen Krieg" von Michael Jürgs und diverse Fernsehsendungen Schlagzeilen gemacht. (Auch der Guardian brachte eine Rezension.)
David Michael Jones erzählt die Geschichte in seinem großen Großgedicht "Anathemata" so:
"If much of this is fancy-fed though not unmixed with some theology, more surely on this night the white owls of Britain, seeking their Lady Wisdom where the columned Purbeck gleams, would find her unter Pales' thack, ad praesepem.
If this, though sure, is but allegory
at all events
and speaking most factually
and, as the fashion now requires, from observed data: On this night, when I was a young man in France, in Gallia Belgica, the forward ballista-teams of the Ilsand of Britain green-garlanded their silent three-o-threes for this I saw and heard their cockney song salute the happy morning; and later, on this same morning certain of the foodmen of Britain, walking in daylight, upright, through the lanes of the war-net to outside and beyond the rusted trip-belt, some with gifts, none with ported weapons, embraced him between his fossa and ours, exchanging tokens.
And this I know,
if only from immediate hearsay, for we had come on this mild morning (it was a Green Christmas) back into the rear, two to three thousand paces behind where his front vallum was called by us, the Maiden's Bulge, and ours, the Pontiff's Neb, between which parallels, these things, according to oral report reaching us in this forward reserve area, were done,
BECAUSE OF THE CHILD." (Mabinog's Liturgy)
In der Übersetzung von Cordelia Spaemann:
"Mag so manches hiervon der Phantasie entsprungen sein - immerhin mit einem Schuß Theologie -, so läßt sich doch von dieser Nacht mit mehr Gewißheit sagen, daß Frau Weisheit, falls Britanniens weiße Eulen im Glanz von gesäultem Purbeck-Marmor nach ihr suchen, eher ad praesepem unter Pales' Dach zu finden ist.
Falls dies, obgleich gesichert, nur Allegorie sein sollte,
für alle Fälle
 und rein aufs Tatsächliche beschränkt
und, wie der Zeitgeist es jetzt verlangt, aufgrund beobachteter Daten Folgendes: als ich ein junger Mann in Frankreich war, in Gallia Belgica schmückten in dieser Nach die britischen Geschützbedienungen in den vorderen Linien ihre schweigenden Achtzehnpfünder. Dies sah ich und hörte, wie ihr Cockneygesang dabei den fröhlichen Morgen grüßte. Und später, am selben Morgen, wanderten einige von den Infanteristen Britanniens aufrecht bei Tageslicht durch die Maschen des Verteidigungsnetzes nach vorn, über verrostete Stolperdrähte, unbewaffnet, manche noch mit Geschenken, und umarmten ihn zwischen seiner fossa und unserer und tauschten Andenken aus.
Und dies weiß ich,
wenn auch nur vom unmittelbaren Hörensagen, denn wir waren an diesem milden Morgen (es war ein grünes Weihnachten) in die Etappe zurückgekehrt, zwei- oder dreitausend Schritt hinter den Ort, wo sein Front-vallum 'Mädchenbuckel' und unser eigenes 'Papstschnabel' genannt wurden. Zwischen diesen Linien hatte sich, nach dem mündlichen Bericht, der uns in der rückwärtigen Stellung erreichte, solches zugetragen
WEGEN DEM KIND." (S. 214-6)
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