13. August 2003

Entzücken

Bleibt das Herz
stehen oder
schlägt es nur
hoch und der Himmel
fährt hinein

so atemlos
weil wir schon
auf der nackten
Erde liegen
lebend
unter Augen
und einer ruft:
Komm!

Sterblichen verschlägt
große Freude den
Atem, wenn du spürst
wir sind mehr als
das was uns noch
heute morgen der
Spiegel vorhielt
oder das Wasser

An unseren Rändern
und als habe es uns
einer plötzlich ins
Fleisch geschnitten -

Komm! Den Andern,
das Andere erkennen.

Komm! Mehr
ist es nicht.

(Richard Exner: Die Zunge als Lohn - Gedichte 1991 - 1995)

Ich habe dieses Gedicht erst als Gedicht über den Tod gelesen - und dann erst gemerkt, daß es um das Entzücken, das Hinweggerissenwerden durch den/das Andere/n geht.

So finde ich es passend für den kommenden Marienfeiertag am Freitag: "Dein Sterben war Entrücktsein nur aus Sehnen." (Joseph Kentenich)

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