18. Juli 2010

Weibliche Führungskultur post Jepsen

"Stünden wir als katholische Kirche heute vielleicht nicht anders da, hätten auch die Frauen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten an verantwortlicher Stelle mitentscheiden können, wie im Falle sexuellen Missbrauchs vorzugehen ist?" fragte Wunibald Müller jüngst in München. Nach dem Rücktritt von Maria Jepsen hat er sich diesbezüglich noch nicht wieder gemeldet, aber gut Ding darf gern Weile haben.

Eine mögliche Rückzugslinie für Müller testete gestern Martin Flenner, mein Leib- und Magenkolumnist aus dem Hause Main-Echo:

"Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie eine weibliche Führungskultur, die die Abgabe von Macht weniger fürchtet als den Verlust an öffentlicher Glaubwürdigkeit. Das Beispiel der beiden Bischöfinnen [gemeint sind natürlich Jepsen und Käßmann; scipio] legt den Schluß jedenfalls nahe."

Was wiederum den Mißbrauchsopfern hier wie dort nicht entscheidend helfen würde. Und die Medien hätten auch weniger Spaß, sondern müssten sich schon eine Woche nach Skandalende Frauen wie Katharina B. zuwenden.

Fehlpaß, Flenner! würde ich sagen. Müller muß noch ein bißchen weiterreflektieren in Münsterschwarzach. Macht nichts, wie gesagt: Der Sommer ist noch lang und leer.

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