21. Juni 2004

Vom Hl. Franz ans Herz gelegt

"'Was meint ihr, daß ich am tiefsten in eure Herzen eingeprägt und am gewissenhaftesten im täglichen Leben von euch befolgt sehen möchte? Nichts anderes als diese zwei Worte, die ich euch schon so oft ans Herz gelegt habe: Nichts verlangen, nichts verweigern. Mit diesen zwei Worten habe ich alles gesagt.'

Eine leuchtendere Bestimmung dessen, was wahre Heiligkeit ist, kann man sich kaum denken als diese Äußerung, die nicht nur einmal über die Lippen des Franz von Sales kam. (...)

Über diese Formel, die eine inhaltliche Bestimmung der Heiligkeit ist, lohnt es sich des längeren nachzudenken. Nur einer religiösen Betrachtung wird sie ihre letzte Tiefe erschließen.

Während der natürliche Mensch beständig fordert und oft nichts anderes ist als ein Bündel von Wünschen, gibt Franz von Sales die Parole aus: 'Nichts verlangen', was besagen will, keine Forderungen zu erheben, weder an Gott noch an die Mitmenschen. Der nach der Heiligkeit strebende Christ soll zufrieden sein mit dem, was ihm Gott bestimmt hat, und warten, was ihm weiter gegeben wird.

Ebenso wichtig ist die andere Anweisung 'Nichts verweigern', also sich niemandem versagen, keine Bitte abschlagen und sich im Geben verströmen." (Nigg: Vier große Heilige.- München: dtv, 1964, 137)

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