18. Februar 2004

Der langsame Tod der Volkskirche

Eine "seltsame Mischung von Verzagtheit und Übermut" konstatiert Alexander Kissler in der Süddeutschen Zeitung im Bistum Madgeburg. Die müde, alternde, gelähmte Kirche sucht ihr Heil im Blick nach außen, will "einladend, offen und dialogbereit" sein und temperiert die eigenen "Glutzentren" nach unten: niederschwellige Einsteiger-Angebote, Zielgruppenorientierung, Schnupperkurse, stärkere Medienpräsenz. (Vielleicht könnte man auch noch eine Schnuppermitgliedschaft anbieten, mit Probetaufe und halber Kirchensteuer über 5 Jahre.)

Kissler schließt: "Solche Überlegungen sind aus der Not geboren, dass in zehn Jahren nur 85 statt 150 Priester im Bistum tätig sein werden. Doch letztlich ist flächendeckende Seelsorge um fast jeden Preis ein Ausdruck jenes verblichenen Volkskirchentums, das die Autoren überwinden wollten. Der Mut zu spirituellen Zentren wäre ehrlicher."

(Die Dokumentation des Magdeburger "Pastoralen Zukunftsgesprächs" gibt es hier.)

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