3. Februar 2003

Marshall McLuhan

kath.net berichtet von einem der Gespräche, die der kanadische (und katholische) Medientheoretiker Marshall McLuhan mit dem französischen Pater Pierre Babin OMI geführt hat.

Zitat: »Der elektronische Mensch hat keine fleischliche Essenz. Er ist buchstäblich nicht inkarniert. Nun, diese nicht inkarnierte, nicht fleischgewordene Welt, in der wir leben, ist eine echte Bedrohung für die inkarnierte Kirche. Theologen haben auf dieses Problem noch keinen Gedanken verschwendet.« Die Inkarnation des Logos in Jesus von Nazareth ist nie nur-virtuell, sondern unwideruflich, ein-für-allemal, fleischlich, substantiell, endgültig. Und deshalb gibt es an Ostern etwas zu berühren und 40 Tage später, bei der Himmelfahrt, etwas zu sehen. Deshalb bekomme ich das Wasser über den Kopf und das Brot in die Hand und auf die Zunge. Deshalb gibt es eine Theologie des Leibes mit ihren Auswirkungen auf Sexualmoral und Mariologie. Deshalb erwarten wir die Auferstehung des Leibes und das ewige Leben.

McLuhan war übrigens noch direkter und düsterer: »In a certain way, I also think that this could be the time of the Antichrist. When electricity allows for the simultaneity of all information for every human being, it is Lucifer’s moment. He is the greatest electrical engineer. Technically speaking, the age in which we live is certainly favourable to an Antichrist. Just think: each person can instantly be tuned to a ‘new Christ’ and mistake him for the real Christ.« Aber eben: ... could be ... favourable ... can ... be tuned. Einen Automatismus gibt da so wenig wie auch sonst. Das Böse mag immer und überall sein - aber nur, wenn wir es lassen.

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