Der Alibi-Katholik?
Der Rheinische Merkur schließt seinen Bericht zum Besuch von Tarik Asis bei JPII mit den Worten:
»Das Wohlwollen gegenüber Asis in den Medien war bemerkenswert. Nur selten taucht der altgediente Militär im vornehmen Anzug in der Öffentlichkeit auf, so auch beim Papst. Bei der Pressekonferenz sagte er: „Nein, wir haben nicht die technischen Möglichkeiten, irgendjemanden außerhalb unseres eigenen Territoriums anzugreifen“, beteuerte er, nachdem vor allem deutsche und israelische Journalisten unter Protest die Konferenz verlassen hatten.
Asis, der Pazifist? Zumindest beim Besuch am Grab des heiligen Franziskus in Assisi versuchte er dieses Image zu vermitteln. „Wir wollen Frieden“, sagte er und schrieb in das Gästebuch der Franziskaner: „Möge Gott, der Allmächtige, dem irakischen Volk und der ganzen Welt Frieden schenken.“ Für den Diktator in Bagdad allerdings ist der Christ Asis nicht mehr als eine Galionsfigur ohne Macht und Einfluss. Vor diesem Hintergrund erscheint sein Auftritt in einem anderen Licht.«
Manchmal ist eine katholische Taufe doch Gold wert - nicht nur »erlösungstechnisch«, sondern auch realpolitisch.
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