26. Juni 2011

Alas, too late!

Die ZEIT rezensiert die frisch erschienene Übersetzung eines Gedichtbandes von Les Murray, ich klicke mich weiter und stelle fest, daß der große katholische Dichter vor einigen Tagen zu einer "Lesereise" im Land war. Zu spät!

So bleiben nur das neue Werk und die Anekdote, die Catharina Koller erzählt:

"»Eine Tatsache ist ein kleiner, kompakter Glaube«, heißt es in dem Gedicht weiter. Denn Fakten seien ja auch nur Versuche, die Welt zu erklären, irgendwann stimmten sie dann doch nicht mehr. Erklärt Les Murray am nächsten Tag am abgeräumten Frühstückstisch. Auf Tatsachen und Theorien setzt er schon lange nicht mehr. Wenn es um Wahrheit geht, vertraut er lieber den Worten selbst, am besten in Gedichtform. »Wenn etwas nicht in ein Gedicht passt, ist es nicht wahr«, sagt er. »Alles, was ich glaube, ist in Gedichten.« Das »Glauben« ist wörtlich gemeint. Les Murray konvertierte vor Jahrzehnten zum Katholizismus, »Zur Ehre Gottes« steht als Widmung in seinen Gedichtbänden – nur im aktuellen nicht. »Und warum wohl?«, fragt Murray wie beim Ratespiel. Richtige Antwort: Es wurde einfach vergessen. Mache aber nix, sagt Murray und kichert. »Gott wird das nicht stören, er hat das ja schon so oft zu lesen bekommen – und weiß es sowieso.«"

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